Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 21. März 2007 - Nr. 085

1 003 100 Erwerbstätige mit Arbeitsort in Thüringen im Jahr 2006

Im Jahr 2006 hatten im Jahresdurchschnitt 1 003 100 Personen einen Arbeitsplatz in Thüringen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 1 500 Personen bzw. 0,1 Prozent mehr als im Jahr 2005.
Damit wurde der seit dem Jahr 2000 anhaltende Beschäftigungsabbau in Thüringen, der lediglich im Jahr 2004 mit einem Anstieg um 0,3 Prozent unterbrochen wurde, erneut gestoppt.
Von 1999 bis 2006 verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen in Thüringen um 68 900 Personen bzw. 6,4 Prozent.
Dabei wurde die Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Jahr 2004 durch die Reformen am Arbeitsmarkt im Rahmen der Hartz-Gesetze I und II (Ich-AG’s und Mini-Jobs) sowie im Jahr 2005 durch die Förderung von Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) im Rahmen von Hartz IV begünstigt.

In Deutschland stieg im Jahr 2006 die Zahl der Erwerbstätigen um 0,7 Prozent (auf 39,1 Millionen Personen), im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) ebenfalls um 0,7 Prozent und im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) um 0,5 Prozent.
Ausschlaggebend für die verhaltene Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Thüringen im Jahr 2006 im Vergleich zum Bundesgebiet war zum Einen die ungünstigere Entwicklung der Anzahl der voll sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. Im Jahresdurchschnitt lag 2006 die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen um 0,2 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert, in Deutschland dagegen um 0,5 Prozent.
Des Weiteren erfolgte im Jahr 2006 im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin) eine verstärkte Förderung der Erwerbstätigkeit in Form von Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II (Ein-Euro-Jobs). In Thüringen ebenso wie in den anderen neuen Bundesländern kam dieses Instrument bereits im Jahr 2005 in stärkerem Maße zur Anwendung.
Wie die Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ zeigen, verzeichneten im Jahr 2006 Berlin (+ 1,6 Prozent), Hamburg (+ 1,4 Prozent) und Bremen (+ 1,2 Prozent) den größten Beschäftigungszuwachs unter den Bundesländern. Geringe Zuwächse verzeichneten das Saarland (+ 0,2 Prozent) und Thüringen (+ 0,1 Prozent).

Betrachtet man die Wirtschaftsbereiche im Einzelnen, so stellt man fest, dass sich im Jahr 2006 in Thüringen in nahezu allen Wirtschaftsbereichen die Zahl der Arbeitsplätze leicht verringert hat, im Baugewerbe um 1 100 Personen (- 1,3 Prozent), im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei um 200 Personen (- 1,0 Prozent), im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr um 1 500 Personen (- 0,7 Prozent), im Bereich der öffentlichen und privaten Dienstleister um 500 Personen (- 0,2 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe um 300 Personen (- 0,1 Prozent).
Im Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleister (Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister) erhöhte sich die Zahl der Arbeitsplätze deutlich um 5 200 Personen (+ 4,0 Prozent).


Den vorgelegten Erwerbstätigenzahlen liegt das so genannte Arbeitsortkonzept zugrunde, d.h. die ausgewiesenen Ergebnisse umfassen nur diejenigen Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsort in Thüringen haben. Auspendler in die anderen Bundesländer bleiben unberücksichtigt, Einpendler aus anderen Bundesländern sind einbezogen.

Über die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort in den einzelnen Bundesländern im Jahr 2006 sowie über die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort in Thüringen im Jahr 2006 in den einzelnen Wirtschaftsbereichen und untergliedert nach Arbeitnehmern und Selbständigen informieren die beigefügten Tabellen.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Jürgen Heß
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