Erfurt, 23. Mai 2007 - Nr. 142
Im Jahr 2006 nahmen die Thüringer Gemeinden 660 Millionen Euro an Realsteuern ein, davon 482 Millionen Euro an Gewerbesteuer (brutto) und 178 Millionen Euro an Grundsteuern. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 84 Millionen Euro bzw. 14,6 Prozent mehr an Realsteuern als im Jahr 2005.
Weitere wichtige Steuereinnahmen waren im Jahr 2006 die Gemeindeanteile an der Einkommen- und der Umsatzsteuer 1).
Die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer stiegen gegenüber dem Jahr zuvor um 21 Millionen Euro bzw. 10,5 Prozent auf 217 Millionen Euro.
Aus dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer hatten die Gemeinden mit insgesamt 67 Millionen Euro um 3 Millionen Euro höhere Einnahmen als im Jahr 2005.
Die an Bund und Land abzuführende Gewerbesteuerumlage 1), deren Umlagesatz bei 38 Prozent lag, belief sich im Jahr 2006 auf 53 Millionen Euro. Im Jahr 2005 waren es 51 Millionen Euro bei einem Umlagesatz von 44 Prozent.
Im Rahmen des jährlich durchzuführenden Realsteuervergleichs wird die Steuereinnahmekraft der Kommunen aus Realsteuern, Gewerbesteuerumlage und den Gemeindeanteilen an der Einkommen- und Umsatzsteuer ermittelt. Sie ist eine Vergleichskennzahl, die das tatsächliche steuerliche Potenzial einer Gemeinde unter der Annahme landesweit einheitlicher Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuern beschreibt.
Im Jahr 2006 betrug die Steuereinnahmekraft der Thüringer Gemeinden 891 Millionen Euro. Das waren mit 383 Euro je Einwohner 48 Euro mehr als im Jahr zuvor.
Die Steuereinnahmekraft der kreisfreien Städte betrug 476 Euro je Einwohner, die der kreisangehörigen Gemeinden lag bei 354 Euro je Einwohner.
Bei den kreisfreien Städten waren pro Kopf der Bevölkerung die Städte Erfurt, Eisenach und Jena mit 602 Euro, 504 Euro bzw. 451 Euro am steuerstärksten. Steuerschwächer waren Suhl, Gera und Weimar (434 Euro, 350 Euro bzw. 331 Euro).
Kreisangehörige Gemeinden wie Hohenwarte im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (23 001 Euro), Burgk im Saale-Orla-Kreis (9 500 Euro), Großheringen im Landkreis Weimarer Land (6 872 Euro), Goldisthal im Landkreis Sonneberg (6 465 Euro), Mörsdorf im Saale-Holzland-Kreis (3 927 Euro) sowie Bischofroda im Wartburgkreis (3 706 Euro), die meist über Jahre ein Mehrfaches des Landesdurchschnittes bei den Pro-Kopf-Werten erzielten, liegen zwar im Bereich vieler großer Städte der alten Bundesländer, können aber wegen ihres relativ geringen Volumens den Thüringer Durchschnitt nur wenig beeinflussen.
Von den insgesamt 992 Thüringer Gemeinden erreichten 24 eine Steuereinnahmekraft je Einwohner von über 1 000 Euro und 54 lagen zwischen 500 und 1 000 Euro. Die nach der Einwohnerzahl größten Gemeinden sind darunter die kreisfreien Städte Erfurt und Eisenach sowie die kreisangehörigen Städte Gotha, Sömmerda, Waltershausen, Schleiz und Hermsdorf.
1) nach der Schlussrechnung
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Weitere Auskünfte erteilt:
Gudrun Witter
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