Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 05. Juni 2007 - Nr. 153

Ausgaben und Einnahmen der Thüringer Kommunen im 1. Quartal 2007

Die Thüringer Gemeinden und Gemeindeverbände meldeten im ersten Quartal 2007 Ausgaben in Höhe von 942,9 Millionen Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 41,2 Millionen Euro bzw. 4,6 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, was vor allem auf höhere Ausgaben für Sachinvestitionen sowie gestiegene Zahlungen zum Arbeitslosengeld II zurückzuführen ist.

Für Sachinvestitionen konnten die Kommunen im ersten Quartal 102,2 Millionen Euro und damit 17,9 Millionen Euro (+ 21,2 Prozent) mehr ausgeben als noch vor einem Jahr.
Die Ausgaben für Baumaßnahmen beliefen sich hiervon auf 90,5 Millionen Euro und für den Vermögenserwerb auf weitere 11,6 Millionen Euro.

An Ausgaben für soziale Leistungen einschließlich der Zahlungen der Kommunen im Rahmen von Hartz IV an die Arbeitsgemeinschaften mussten mit 262,1 Millionen Euro 8,9 Millionen Euro mehr aufgewendet werden als im ersten Quartal 2006.
Von den 262,1 Millionen Euro waren 87,4 Millionen Euro für Sozialhilfe, 28,4 Millionen Euro für die Jugendhilfe sowie 105,3 Millionen Euro als Aufgaben bezogene Leistungsbeteiligungen an die Arbeitsgemeinschaften zu zahlen.
Weiterhin wurden 11,6 Millionen Euro für eine bedarfsgerechte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, 17,1 Millionen Euro für Leistungen an Arbeitsuchende nach SGB II, 5,2 Millionen Euro für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sowie 7,1 Millionen Euro für sonstige soziale Leistungen aufgewendet.

Die Personalausgaben der Kommunen sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Millionen Euro bzw. 1,8 Prozent auf 242,8 Millionen Euro.

Für den laufenden Sachaufwand mussten 3,3 Millionen Euro bzw. 1,8 Prozent weniger und damit 184,8 Millionen Euro aufgewendet werden.

Die Zinszahlungen der Thüringer Kommunen beliefen sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf 22,9 Millionen Euro, 3,3 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor.


Im ersten Quartal 2007 konnten die Kommunen 1 043,0 Millionen Euro als Einnahmen verbuchen. Das waren 44,8 Millionen Euro bzw. 4,5 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten 2006.

Den größten Anteil bildeten die laufenden und investiven Finanzzuweisungen vom Land mit einem Volumen von 653,1 Millionen Euro (1. Quartal 2006 = 625,7 Millionen Euro). Das entsprach einem Anteil von 62,6 Prozent an den Gesamteinnahmen. Hier sind Leistungsbeteiligungen des Landes im Rahmen von Hartz IV in Höhe von 75,6 Millionen Euro enthalten.
Schlüsselzuweisungen erhielten die Kommunen in Höhe von 257,7 Millionen Euro und damit 0,7 Millionen Euro weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Zuweisungen für Investitionen vom Land betrugen 36,9 Millionen Euro. In den ersten drei Monaten des Jahres 2006 waren es 36,7 Millionen Euro.

Bei den Steuereinnahmen setzt sich die positive Entwicklung aus dem Jahr 2006 auch im ersten Quartal 2007 fort. Gegenüber dem ersten Quartal 2006 stiegen die Steuereinnahmen um 25,2 Millionen Euro bzw. 17,3 Prozent auf 171,1 Millionen Euro. Hauptgrund dafür waren um 20,6 Millionen Euro höhere Gewerbesteuereinnahmen (netto) sowie 3,6 Millionen Euro Mehreinnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer. Letztere resultieren aus einer höheren Schlussrechnung für das Jahr 2006.

Bei den Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb war ebenfalls ein Anstieg um 4,5 Millionen Euro auf 141,3 Millionen Euro festzustellen.

Ausgewählte Ausgaben und Einnahmen 1.1. - 31.3.2006 und 1.1. - 31.3.2007 nach Arten

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