Erfurt, 06. Juli 2007 - Nr. 198
Vom 6 bis 8. Juli 2007 feiern die Eisenacher und ihre Gäste den 11. Thüringentag. Der erste Thüringentag fand 1996 in Altenburg statt. Seitdem ist es eine schöne und mittlerweile über die Landesgrenzen beachtete Tradition, dass der Thüringentag jedes Jahr in einer anderen Thüringer Stadt gefeiert wird. Ein Fest, das ganz Thüringen verbindet.
Eisenach ist reich an Tradition und Moderne – Automobilbau, Bach und Luther, Weltkulturerbe Wartburg….
Dieses Jahr steht Eisenach ganz im Zeichen der heiligen Elisabeth. Dieser herausragenden Persönlichkeit der thüringischen Geschichte, die vor 800 Jahren in Ungarn geboren wurde und die seit ihrem vierten Lebensjahr auf der Wartburg wohnte, widmet sich die 3. Thüringer Landesausstellung „Elisabeth von Thüringen – eine europäische Heilige“, die während des Thüringentages eröffnet wird.
Ausgewählte statistische Daten einer Stadt
Eisenach, die kreisfreie Stadt am Fuße der Wartburg, reiht sich mit 43 626 Einwohnern (31.12.2006) auf dem sechsten Platz unter den Thüringer Städten ein. Die weibliche Bevölkerung ist mit 22 390 Vertreterinnen leicht in der Mehrheit (51,3 Prozent). In Eisenach leben knapp 2 Prozent der Thüringer Bevölkerung.
Rund ein Fünftel der Eisenacher war am Jahresende 2006 bis 24 Jahre alt, mehr als die Hälfte im Alter von 25 bis 64 Jahren und knapp ein Viertel war 65 und älter.
Das Durchschnittsalter der Eisenacher lag mit 45,3 Jahren über dem Thüringendurchschnitt von 44,5 Jahren.
Im Jahr 2006 wurden 353 Kinder geboren, 193 Jungen und 160 Mädchen. Das waren entgegen der landesweiten Entwicklung, 14 Kinder mehr (überwiegend Jungen) als im Jahr zuvor. Die Stadt lag mit 8,1 Lebendgeborenen je 1000 Einwohnern über dem Thüringer Durchschnitt von 7,1.
2006 war in Eisenach das Jahr mit der zweithöchsten Geburtenzahl seit 1998. Im Jahr 2004 war es jedoch nur ein Baby mehr (354).
Für die Jüngsten wird in Eisenach gut gesorgt. 363 Kinder unter 3 Jahren besuchten zum Stichtag 15.03.2006 eine Kindertageseinrichtung. Das waren 36,8 Prozent aller Kinder in dieser Altersgruppe, was dem Thüringendurchschnitt entsprach.
Im Jahr 2006 starben 569 Einwohner Eisenachs, 17 Personen mehr als im Jahr zuvor.
Mehr Sterbefälle als Geburten führten zu einem Bevölkerungsverlust von 213 Personen.
Entgegen der Entwicklung im Lande zogen aber mehr Menschen nach Eisenach als wegzogen. 1 894 Zuzüge und 1 781 Fortzüge führten zu einem positiven Wanderungssaldo von 113 Personen. Das war ein deutlich höheres Plus als in den vorangegangenen Jahren (durchschnittlich 25). Zu dieser positiven Wanderungsbilanz trägt sicher die seit Ende 2002 eingeführte Zweitwohnsteuer bei, aber bereits seit 1999 rollen jährlich mehr Möbelwagen in die Stadt hinein als hinaus.
In Eisenach sieht man auch mehr Hochzeitspaare als in anderen kreisfreien Städten. Mit 7,5 standesamtlich geschlossenen Ehen je 1000 Einwohner lag Eisenach im vergangenen Jahr deutlich über der Landeshauptstadt mit 3,8 und über dem Thüringer Durchschnitt mit 4,0 Eheschließungen je 1000 Einwohner. Ein Grund dürfte das Standesamt auf der Wartburg sein, als i-Tüpfelchen der Hochzeitsfeier.
Eisenach war schon immer ein Zentrum der Automobilindustrie. Vor der Wiedervereinigung wurde in der Stadt der „Wartburg“ produziert; heute werden hier die modernen Opel-Modelle für den Weltmarkt gefertigt. In und um Eisenach haben sich aber auch viele Betriebe der Automobilzulieferindustrie angesiedelt.
In den 20 Eisenacher Industriebetrieben mit 20 und mehr Beschäftigten waren im Jahresdurchschnitt 2006 rund 6 040 Männer und Frauen beschäftigt. Das waren 302 Personen je Betrieb, im Thüringendurchschnitt waren es 80.
Die Beschäftigten erwirtschafteten einen Umsatz in Höhe von über 2,0 Milliarden Euro. Die Stadt Eisenach war damit die einzige kreisfreie Stadt, die diese 2 Milliarden Marke erreichte.
Pro Kalenderarbeitstag wurden in Eisenach Waren im Wert von 8,1 Millionen Euro hergestellt.
Die 12 Betriebe des Eisenacher Baugewerbes beschäftigten im Vierteljahresdurchschnitt 2006 rund 575 Personen. Diese erzielten einen Jahresumsatz in Höhe von 60 Millionen Euro. Pro Kalenderarbeitstagtag wurden in Eisenach Bauleistungen in Höhe von 239 Tausend Euro erbracht.
28 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften im Jahr 2005 eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von 5 645 Hektar, darunter vier Fünftel Ackerland.
Die Stadt Eisenach ist ein zukunftsträchtiger Wirtschaftsstandort. Mit 32,3 Betriebsgründungen je 10 000 Einwohner lag die Stadt im Jahr 2006 thüringenweit an der Spitze.
Im Jahr 2006 stiegen in den Eisenacher Beherbergungseinrichtungen mit 9 und mehr Betten (ohne Camping) mehr als 163 Tausend Gäste ab, die knapp 300 Tausend Übernachtungen buchten und durchschnittlich 1,8 Tage blieben. Eigentlich viel zu kurz für die vielen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Angebote. In Eisenach nahm jeder 18. Thüringentourist Quartier, unter den ausländischen Gästen war es jeder zwölfte. Und gastfreundlich sind die Eisenacher bestimmt, denn rein rechnerisch kamen auf einen Einwohner vier Gäste.
Eisenach ist nicht nur als Industrie- und Kulturstadt attraktiv. Sie bietet auch viel Lebensqualität, denn fast vier Zehntel der Stadtfläche sind Wald, Wasser- und Erholungsflächen. Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche liegt in Eisenach bei 17 Prozent. Im Durchschnitt aller kreisfreien Städte sind es 22 Prozent.
Wir wünschen allen Eisenachern und ihren Gästen erlebnisreiche Tage.