Erfurt, 23. Juli 2007 - Nr. 219
Die Thüringer Landwirte bestellten nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2007 auf knapp 60 Prozent der Ackerfläche Getreide. Insgesamt stehen zur diesjährigen Ernte 367 000 Hektar Getreide (einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix) im Feld. Das sind 7 100 Hektar
Die diesjährige Getreideanbaufläche liegt um ca. 29 600 Hektar oder 7,5 Prozent unter dem bisherigen Spitzenniveau des Jahres 2000 (396 600 ha) und ist zugleich die niedrigste Anbaufläche seit 1996.
Auf 214 300 Hektar steht die anbaustärkste Getreideart – der Winterweizen. Die Anbaufläche wurde gegenüber dem Vorjahr um weitere 3 300 Hektar oder 1,3 Prozent reduziert.
Auch bei Sommergerste, die in diesem Jahr auf 45 300 Hektar steht, ist nach 2006 ein weiterer Flächenrückgang um 5 500 Hektar
Der Anbau der Wintergerste wurde weiter auf 67 700 Hektar ausgedehnt. Die Fläche ist somit um 1 500 Hektar bzw. 2,2 Prozent größer als im Jahr 2006.
Gleichfalls haben die Thüringer Landwirte wieder mehr Roggen angebaut. Nach dem verhaltenen Anbau in den Jahren 2005 und 2006 ist bei Roggen mit einer Flächenausdehnung zum Vorjahr um 37,3 Prozent auf 11 600 Hektar der höchste relative Zuwachs zu verzeichnen (2005: 9 200 ha; 2006: 8 400 ha).
Der Anbau von Triticale, einer Kreuzung zwischen Winterweizen und Roggen, hat bei einer Fläche von 13 800 Hektar gemessen am Vorjahresniveau wieder leicht zugenommen (+ 700 ha oder 5,3 Prozent).
Für die weniger angebauten Getreidearten Sommerweizen (einschließlich Hartweizen) und Hafer wurden 4 000 Hektar
Der Anbau von Ölfrüchten lag mit 126 900 Hektar um 6 700 Hektar oder 5,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Maßgebend dafür ist die weitere Zunahme der mit Winterraps bestellten Flächen.
Der Anbau von Winterraps, als Rohstoff für die Nahrungsmittelindustrie, als hochwertiges Tierfutter sowie als nachwachsender Rohstoff u. a. zur Herstellung von Biodiesel, der in den letzten Jahren zu einem Wachstumsmarkt der Landwirte geworden ist, wurde binnen eines Jahres nochmals um 10 300 Hektar (+ 9,0 Prozent) auf 124 800 Hektar erweitert und erreichte den 2,5fachen Anbau der Fläche von 1991 (49 200 ha).
Eine Flächenausdehnung um mehr als 10 000 Hektar zwischen zwei Anbaujahren war letztmalig in den Jahren zwischen 2001 und 2002 (von 100 300 auf 112 200 Hektar) zu beobachten.
Auf 13 500 Hektar stehen Hackfrüchte. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Zunahme um 1 700 Hektar oder 14,6 Prozent. Zuckerrüben stehen dabei auf 10 600 Hektar (2006: 9 000 ha).
Der Rohstoff für Thüringer Klöße – die Kartoffel – wächst auf 2 500 Hektar. Die Entwicklung in den vorangegangen zwei Jahren (Abnahme gegenüber dem jeweiligen Vorjahr:
Auf 13 300 Hektar reifen Hülsenfrüchte, darunter 11 500 Hektar Futtererbsen, 1 500 Hektar Ackerbohnen und 300 Hektar Lupinen. Infolge des erneuten Rückgangs des Anbaus von Futtererbsen (Flächenreduzierung gegenüber 2006 um 2 900 ha) und der sich fortsetzenden rückläufigen Entwicklung bei Ackerbohnen
Der Anbau von Ackerfutterpflanzen wurde um 5 000 Hektar oder 7,4 Prozent auf 72 500 Hektar ausgedehnt.
Insbesondere zur Gewinnung von regenerativen Energien aus Biomasse wurde der Anbau von Grün- und Silomais auf 42 700 Hektar erweitert. Er hält damit einen Anteil an der gesamten Ackerfutterfläche von 59 Prozent (Vorjahr: 38 100 ha oder 56 Prozent).
Ackergras steht auf 11 700 Hektar
Der Anbau von Klee, Kleegras und Klee-Luzerne-Gemisch entsprach mit 5 700 Hektar annähernd dem Niveau des Vorjahres (5 600 ha).
16 400 Hektar (2006: 18 500 ha) sind Brache einschließlich zur Aktivierung von Zahlungsansprüchen (Betriebsprämien) stillgelegter Flächen bzw. freiwillig aus der landwirtschaftlichen Erzeugung genommene Flächen (ohne Anbau von nachwachsenden Rohstoffen).
Anbau auf dem Ackerland nach ausgewählten Fruchtarten | |||||
Fruchtarten | 2006 | 20071) | Veränderung 2007 gegenüber 2006 |
||
Fläche in ha | ha | % | |||
Getreide | 374 152 | 367 037 | - 7 115 | - 1,9 | |
darunter | |||||
Weizen | 224 264 | 218 304 | - 5 960 | - 2,7 | |
Roggen | 8 428 | 11 569 | 3 141 | 37,3 | |
Gerste | 117 003 | 113 016 | - 3 987 | - 3,4 | |
Triticale | 13 130 | 13 828 | 698 | 5,3 | |
Hülsenfrüchte zur Körnergewinnung | 16 957 | 13 308 | - 3 649 | - 21,5 | |
darunter | |||||
Futtererbsen | 14 409 | 11 463 | - 2 946 | - 20,4 | |
Ackerbohnen | 2 122 | 1 459 | - 663 | - 31,2 | |
Hackfrüchte | 11 821 | 13 542 | 1 721 | 14,6 | |
darunter | |||||
Kartoffeln | 2 376 | 2 547 | 171 | 7,2 | |
Zuckerrüben | 9 038 | 10 616 | 1 578 | 17,5 | |
Runkelrüben | 401 | 373 | - 28 | - 7,0 | |
Futterpflanzen | 67 502 | 72 513 | 5 011 | 7,4 | |
darunter | |||||
Klee, Kleegras und Klee-Luzerne-Gemisch | 5 626 | 5 654 | 28 | 0,5 | |
Luzerne, Luzernegras | 7 148 | 7 527 | 379 | 5,3 | |
Feldgras/Grasanbau auf dem Ackerland | 12 419 | 11 713 | - 706 | - 5,7 | |
Silomais (einschl. Grünmais und Lieschkolbenschrot) | 38 121 | 42 712 | 4 591 | 12,0 | |
Gartengewächse | 2 109 | 2 207 | 98 | 4,6 | |
Gemüse und Erdbeeren einschl. Jungpflanzen | 1 920 | 1 998 | 78 | 4,1 | |
Blumen und Zierpflanzen einschl. Jungpflanzen | 93 | 101 | 8 | 8,6 | |
Gartenbausämereien | 95 | 108 | 13 | 14,1 | |
Handelsgewächse | 123 139 | 129 641 | 6 502 | 5,3 | |
darunter | |||||
Winterraps | 114 473 | 124 779 | 10 306 | 9,0 | |
Öllein, Flachs | 2 028 | 705 | - 1 323 | - 65,2 | |
Körnersonnenblumen | 1 863 | 815 | - 1 048 | - 56,3 | |
Heil- und Gewürzpflanzen | 1 279 | 1 391 | 112 | 8,8 | |
Brache2) | 18 528 | 16 434 | - 2 094 | - 11,3 | |
Ackerland | 614 210 | 614 683 | 473 | 0,1 | |
1) vorläufiges Ergebnis 2) ohne Anbau nachwachsender Rohstoffe; einschließlich aus der landwirtschaftlichen Erzeugung genommenes Ackerland |
----------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Heidrun Anders
Telefon: 0361 37-734550
E-Mail: heidrun.anders@statistik.thueringen.de