Erfurt, 03. August 2007 - Nr. 231
Im Jahr 2006 wurden in Thüringen 4 617 Ehen geschieden. Das waren 217 oder 4 Prozent weniger Scheidungen als im Jahr zuvor. So wenige Ehescheidungen gab es nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik seit 1997 nicht mehr.
Bezieht man die Ehescheidungen auf 1 000 Einwohner, so setzt sich im Jahr 2006 der Rückgang fort. Mit 2,0 Ehescheidungen je 1 000 Einwohner wird das Minimum aus dem Jahr 1995 mit 1,4 Ehescheidungen je 1 000 Einwohner jedoch nicht erreicht.
In Thüringen sind regionale Unterschiede zu erkennen. Bezogen auf den Thüringer Durchschnitt gibt es in den Landkreisen Greiz und Eichsfeld mit jeweils 1,6 Scheidungen je 1 000 Einwohner weniger und in den kreisfreien Städten Jena und Gera mit jeweils 2,6 Ehescheidungen je 1 000 Einwohner mehr von ihnen.
Die meisten Ehen werden immer noch nach dem 4. bis 8. Ehejahr geschieden. Weitere „ehemüde Jahre“ mit hohen Scheidungszahlen gibt es nach 17 und 18 Jahren.
Bemerkenswert ist, dass rund 17 Prozent der 2006 geschiedenen Eheleute bereits ihre Silberhochzeit gefeiert hatten.
Bei der Hälfte aller Scheidungen waren minderjährige Kinder betroffen. Die Zahl der Scheidungswaisen ging im Jahr 2006 im Vergleich zum Jahr zuvor um 261 zurück, betrifft aber immer noch 3 289 Kinder.
In 60 Prozent der Fälle wurde das Scheidungsverfahren von den Frauen beantragt, in 35 Prozent von den Männern. Die Zustimmung des anderen Partners zur beantragten Scheidung lag bei 80 Prozent.
Seit 1995 ist ein leichter Anstieg der Antragstellung durch den Mann und eine Abnahme der Antragstellung durch die Frau zu verzeichnen. Nur 5 Prozent der Verfahren wurde von beiden beantragt.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Inge Heller
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