Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung
Erfurt, 07. September 2007 - Nr. 270
Rund ums Bauen und Wohnen
- Im Jahr 2006 gab es in Thüringen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 513 700 Wohngebäude mit mehr als 1,1 Millionen Wohnungen. Weitere 26 380 Wohnungen befanden sich in Nichtwohngebäuden. In diesen fast 1,2 Millionen Wohnungen gab es knapp 5 Millionen Wohnräume.
Während die Zahl der Wohngebäude einen neuen Höchststand erreichte, ist die Zahl der Wohnungen seit 2004 rückläufig.
Die meisten Wohnungen (60 Prozent) befanden sich in Einfamilienhäusern, rund 22 Prozent in Gebäuden mit 2 Wohnungen und 17 Prozent in Häusern mit 3 und mehr Wohnungen.
Je Einwohner errechnete sich für das Jahr 2006 eine Wohnfläche von 38,8 m², 6,6 m² mehr als im Jahr 1995.
Die meisten Wohngebäude gab es im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und im Wartburgkreis (35 633 und 35 330).
- Im Jahr 2006 wurden in Thüringen mit rund 3 800 Wohnungen gut 2 Prozent mehr Wohnungen zum Bau freigegeben als im Vorjahr.
Der Anstieg im Jahr 2006 ist vor allem auf Wohnungen, die durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, zurückzuführen. Diese waren nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2005 im vergangenen Jahr mit einem Anstieg um 47 Prozent auf 720 Wohnungen wieder auf dem Niveau der Vorjahre. Ebenso stieg die Zahl der Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern geringfügig um knapp 1 Prozent auf 670 Wohnungen.
- Im ersten Halbjahr 2007 gab es einen deutlichen Rückgang der Baunachfrage. Mit 1 450 zum Bau freigegebenen Wohnungen wurden knapp zwei Drittel der Vorjahresgröße erreicht, ebenfalls verursacht durch eine geringere Zahl von Genehmigungen für den Bau von Wohnungen in neuen Wohngebäuden. Besonders deutlich sank die Zahl der Genehmigungen für neue Einfamilienhäuser (- 52,3 Prozent). Die Zahl der Anträge für Wohnungen, die im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, stieg um ein Zehntel auf 340 Wohnungen.
- In Thüringen werden neue Wohngebäude überwiegend mit einer Gasheizung ausgerüstet. 2/3 der im vergangenen Jahr 2 490 neu errichteten Wohngebäude (einschließlich Wohnheime) wurden mit einer Gasheizung ausgestattet.
Aber immer mehr Bauherren entscheiden sich für die alternative Beheizung mittels Wärmepumpe. Wärmepumpen verdrängten im vergangenen Jahr erstmalig Heizöl auf den dritten Platz, mit einem Anteil von 17 Prozent wurde jedes sechste neu fertig gestellte Wohngebäude mit einer Wärmepumpe ausgestattet.
Heizöl erreichte einen Anteil von 8 Prozent. Strom als Heizquelle hat mit 4 Prozent eine geringe Bedeutung.
- Der Traum vom eigenen Heim oder einer modernisierten Wohnung wird aber immer teuerer.
Im Mai 2007 setzte sich der seit Februar 2003 anhaltende Aufwärtstrend der Baupreise weiter fort. Der Baupreisindex für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude (einschließlich Umsatzsteuer) stieg von Februar bis Mai 2007 von 111,9 auf 112,7 (Basis: JD 2000 = 100).
Der Preisanstieg um 0,7 Prozent lag aber deutlich niedriger als im Zeitraum November 2006 bis Februar 2007. Damals betrug er (u.a. in Folge der Mehrwertsteuererhöhung) 3,8 Prozent.
Die höheren Baupreise im Mai 2007 resultieren sowohl aus höheren Preisen für Rohbauarbeiten (+ 0,6 Prozent) als auch aus gestiegenen Preisen für Ausbauarbeiten (+ 0,8 Prozent).
Bei den Rohbauarbeiten zogen insbesondere die Preise für Klempnerarbeiten (+ 2,9 Prozent), Gerüst- (+ 2,8 Prozent) und Stahlbauarbeiten (+ 1,9 Prozent) an. Nahezu unverändert blieben die Preise für Zimmerer- und Holzbauarbeiten, Dachdeckungsarbeiten sowie Entwässerungskanalarbeiten mit jeweils + 0,1 Prozent. Preisnachlässe um 0,2 Prozent gab es für Abdichtungsarbeiten.
Der Preisanstieg bei Ausbauarbeiten um 0,8 Prozent ist u. a. auf höhere Preise für Fassaden (+ 2,1 Prozent), Tapezier- (+ 1,9 Prozent) und Parkettarbeiten (+ 1,3 Prozent) zurückzuführen. Arbeiten an Heiz- und zentralen Wassererwärmungsanlagen wurden ebenso wie Maler- und Lackierarbeiten um 1,2 Prozent teuerer.
Die Jahresteuerungsrate der Baupreise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude (einschließlich Umsatzsteuer) lag im Mai dieses Jahres bei 7,4 Prozent. Damit war sie mehr als doppelt so hoch wie im November 2006 mit 3,6 Prozent.
Die Instandhaltung von Wohngebäuden verteuerte sich in den letzten zwölf Monaten ebenfalls. Die Instandhaltung von Mehrfamiliengebäuden (ohne Schönheitsreparatur) stieg im Preis um 7,6 Prozent. Schönheitsreparaturen in einer Wohnung verteuerten sich um 5,5 Prozent.