Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 18. September 2007 - Nr. 286

Gewerbeanzeigen in Thüringen im 1. Halbjahr 2007

Im 1. Halbjahr 2007 ging die Zahl der Gewerbeanmeldungen in Thüringen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 2 206 bzw. 19 Prozent auf 9 386 zurück. Die Zahl der Gewerbeabmeldungen sank im gleichen Zeitraum um 410 bzw. 5,3 Prozent auf 8 599.
Auf 100 Anmeldungen kamen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 92 Abmeldungen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 78.

Den Hauptanteil an den 9 386 Anmeldungen im 1. Halbjahr 2007 hatten die gewerblichen Neugründungen (83,8 Prozent). Von den 7 864 Neugründungen waren 2 131 so genannte Betriebsgründungen (27,1 Prozent) mit größerer wirtschaftlicher Substanz (Personengesellschaften, Betriebe mit beschäftigten Arbeitnehmern). Gegenüber den 1. Halbjahr 2006 sank die Zahl der Neugründungen um 2 087 (- 21 Prozent) und die der Betriebsgründungen um 271 (- 11,3 Prozent).
Rund 73 Prozent der Neugründungen entfielen auf Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetriebe. Das war knapp ein Viertel weniger (1 816 Anzeigen bzw. - 24,1 Prozent) als in der ersten Jahreshälfte 2006. Die übrigen Gewerbeanmeldungen betrafen Zuzüge und Übernahmen (Kauf, Pacht, Erbfolge, Rechtsformänderung, Gesellschaftereintritt).

Hauptgründe für eine Gewerbeabmeldungen im 1. Halbjahr 2007 waren die 6 850 vollständigen Aufgaben (- 4,9 Prozent), darunter 1 962 Betriebe mit wirtschaftlicher Substanz. Das waren 108 Anzeigen (- 5,2 Prozent) weniger als im 1. Halbjahr 2006.
Die Zahl der Stilllegungen bei Kleinunternehmen und aus dem Nebenerwerb sank um 4,8 Prozent auf 4 888 gegenüber dem Berichtszeitraum des Vorjahres.
Weiterhin zählen die Fortzüge und Übergaben (Verkauf, Verpachtung, Erbfolge, Rechtsformänderung, Gesellschafteraustritt) zu den Gewerbeabmeldungen.

Die Zahl der Anmeldungen war in den meisten Wirtschaftsbereichen rückläufig. Lediglich im Bereich Energie- und Wasserversorgung gab es einen Anstieg von 111 auf 144 (+ 29,7 Prozent).
Auch bei den Gewerbeabmeldungen gab es in fast allen Wirtschaftsbereichen einen Rückgang. Die Ausnahmen stellten das Kredit- und Versicherungsgewerbe (von 701 auf 754) und der Bereich Energie- und Wasserversorgung, allerdings mit geringer Fallzahl, dar.

2 588 der 7 629 Einzelunternehmen wurden von einer Unternehmerin angemeldet, das waren 20,7 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

7 234 Einzelunternehmer waren Deutsche (94,8 Prozent). Von den insgesamt 395 ausländischen Einzelunternehmern, die ein Gewerbe anmeldeten, hatten 70 die vietnamesische Staatsangehörigkeit, gefolgt von türkischen Gewerbetreibenden mit 59 Anmeldungen.

Territorial betrachtet gab es ebenfalls erhebliche Unterschiede. Die Gewerbeanmeldungen gingen - außer in der Stadt Eisenach (+ 0,9 Prozent) - in allen anderen kreisfreien Städten und Landkreisen zurück. Die höchsten Rückgänge wurden im Landkreis Hildburghausen (- 31,2 Prozent), im Wartburgkreis (- 28 Prozent) und im Landkreis Gotha (- 26,3 Prozent) festgestellt.
Auf der Abmeldeseite wurden die größten Rückgänge in der Stadt Suhl (- 27,6 Prozent), im Landkreis Gotha (- 19,9 Prozent) und im Landkreis Hildburghausen (- 16,6 Prozent) festgestellt. Mehr Abmeldungen gab es dagegen im Saale-Holzland-Kreis (24,1 Prozent), im Kyffhäuserkreis (20,0 Prozent) und im Ilm-Kreis (16,1 Prozent).

In den neuen Bundesländern wurden im 1. Halbjahr 2007 insgesamt 59 353 Gewerbe angemeldet. Das waren 8 695 bzw. 12,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2006.
Die Zahl der Abmeldungen dagegen erreichte mit 53 631 fast das Vorjahresniveau von 53 689.
Auf 100 Anmeldungen kamen in den neuen Ländern durchschnittlich 90 Abmeldungen. Unter diesem Wert lagen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen (je 89), Brandenburg erreichte den Durchschnittswert, während Thüringen (92) und Sachsen-Anhalt (94) darüber lagen.

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Weitere Auskünfte erteilt:
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