Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 28. September 2007 - Nr. 298

Jeder fünfte Behandlungsfall bei Frauen mit der Diagnose Krebs war in Thüringer Krankenhäusern im Jahr 2005 ein Mammakarzinom
1. Oktober: Auftakt zum „Brustkrebsmonat“

Das Wort Krebs steht für eine Vielzahl von Erkrankungen, die aber eines gemeinsam haben – das ist die unkontrollierte Teilung von Zellen. Daraus entsteht der Tumor. Bösartige Tumore sind dadurch gezeichnet, dass sie der normalen Wachstumskontrolle des Organismus entzogen sind.
Bei Frauen in Deutschland und somit auch in Thüringen ist die häufigste Krebserkrankung das Mammakarzinom, auch Brustkrebs genannt.

Von den Krankenhäusern des Landes Thüringen wurden im Jahr 2005 nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 24 055 vollstationäre Behandlungsfälle mit der Diagnose Krebs bei Frauen gemeldet. Rund ein Fünftel dieser Frauen (5 048 Fälle bzw. 21 Prozent) musste sich einer Behandlung wegen eines Mammakarzinoms unterziehen.
6 Prozent der Frauen waren im Alter von 20 bis 39 Jahren, 16 Prozent waren zwischen 40 und 49 Jahren alt, 21 Prozent der Fälle im Alter von 50 bis 59 Jahren. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) entfiel auf Frauen, die 60 Jahre und älter waren.

Gegenüber dem Vorjahr trat bei den bösartigen Neubildungen, die in einem Krankenhaus behandelt wurden, ein Rückgang um 6,9 Prozent (- 1 787 Fälle) ein.
Bei der Diagnose Brustkrebs wurde ein Rückgang der Behandlungsfälle jedoch nur um 5,0 Prozent (- 265 Fälle) verzeichnet. Eine Ausnahme bilden dabei die Frauen in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre. Hier stiegen die Behandlungsfälle von 14 auf 48 Fälle. Dagegen gingen die Behandlungsfälle bei Frauen, die älter als 60 Jahre waren, um 182 Fälle (5,9 Prozent) zurück.

Zu beachten ist jedoch bei dieser Thematik, dass die Zahl der Krankenhausbehandlungen nicht identisch ist mit der Zahl der erkrankten Personen, da jede Person bei einem erneuten Krankenhausaufenthalt mit der gleichen Diagnose als Fall neu gezählt wird. Ein Grund für die rückläufige Zahl bei den Behandlungsfällen mit Brustkrebs kann u.a. darin begründet sein, dass z.B. Chemotherapien immer mehr vom stationären Bereich in den ambulanten verlagert werden.

Im Jahr 2006 starben 442 Thüringer Frauen am Mammakarzinom, das waren 36 Frauen bzw. 8,9 Prozent mehr als im Jahr 2005. Das mittlere Sterbealter dieser Frauen betrug 70,7 Jahre, während es bei den Sterbefällen der Frauen insgesamt 79,5 Jahre waren (2005: 71,6 bzw. 79,6 Jahre).
Die Sterbeziffer stieg im Jahr 2006 um 10 Prozent auf 37,5 Sterbefälle je 100 000 der weiblichen Bevölkerung (2005: 34,1).

In sehr seltenen Fällen wurde Brustkrebs auch bei Männern diagnostiziert. Im Jahr 2005 gab es in Thüringer Krankenhäusern 24 männliche Behandlungsfälle, das waren 14 Fälle weniger als im Jahr zuvor. An dieser Todesursache verstarben im Jahr 2005 vier Thüringer Männern und im Jahr 2006 drei.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Karin Bunschek
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