Erfurt, 18. Oktober 2007 - Nr. 313
Im Jahr 2006 kamen bei 122 Thüringer Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen 150,1 Tonnen klimawirksamer Stoffe zum Einsatz1). Der weit überwiegende Teil der eingesetzten klimawirksamen Stoffe (139,7 Tonnen) wurde als Kältemittel verwendet. Davon wurden 35,0 Tonnen für die Instandhaltung von bestehenden Anlagen eingesetzt. Als Erstfüllung von Neuanlagen oder von umgerüsteten Anlagen wurden 104,7 Tonnen verwendet.
Fast die Hälfte der klimawirksamen Stoffe (71,9 Tonnen bzw. 47,9 Prozent) wurde bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen eingesetzt, gefolgt vom Maschinenbau (49,3 Tonnen bzw. 32,8 Prozent) und dem Baugewerbe (7,3 Tonnen bzw. 4,9 Prozent).
Bei der Freisetzung in die Atmosphäre fördern klimawirksame Stoffe den Treibhauseffekt. Zu ihnen zählen ausschließlich Fluorderivate der aliphatischen und cyclischen Kohlenwasserstoffe, die Unternehmen bei der Produktion einsetzen. Etwa zwei Drittel der verwendeten klimawirksamen Stoffe (98,0 Tonnen bzw. 65,3 Prozent) entfielen im Jahr 2006 auf den teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoff R 134a. Dieser wird insbesondere in Fahrzeugklimaanlagen sowie in der Haushalt-Kälte-Geräteindustrie eingesetzt und dient als Ersatzkältemittel für den besonders ozonschichtschädigenden und in Deutschland verbotenen Stoff R 12 (FCKW).
Die Wirkung klimawirksamer Stoffe wird durch das Treibhauspotential GWP (Global Warming Potential) dargestellt. Dieses Treibhauspotential (gemessen in 1000 GWP – gewichtete Tonnen) bezifferte sich im Jahr 2006 auf 317,0 Tonnen2).
1) Angaben von Unternehmen, die mehr als 20 kg pro Stoff und Jahr verwenden
2) Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist aufgrund des geänderten Berichtskreises nicht sinnvoll.
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Harald Hagn
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