Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 14. März 2008 - Nr. 086

Zum Gründungsgeschehen in Thüringen im Jahr 2007

Im Jahr 2007 wurden in Thüringen weniger Gewerbe an- und abgemeldet. Es überwogen aber die Anmeldungen.
Die Zahl der Gewerbeanmeldungen sank nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 2 707 bzw. 13,0 Prozent auf 18 061.
Die Zahl der Gewerbeabmeldungen ging im gleichen Zeitraum um 366 bzw. 2,1 Prozent auf 17 007 zurück.
Auf 100 Anmeldungen kamen 94 Abmeldungen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 84.

Die meisten Anmeldungen (83,6 Prozent) entfielen auf die gewerblichen Neugründungen. Von diesen 15 099 Neugründungen waren mehr als ein Viertel (4 160 bzw. 27,6 Prozent) so genannte Betriebsgründungen mit größerer wirtschaftlicher Substanz (Personengesellschaften, Betriebe mit Beschäftigten).
Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Neugründungen um 2 560 (- 14,5 Prozent) und die der Betriebsgründungen um 286 (- 6,4 Prozent).
72,4 Prozent der Neugründungen entfielen auf Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetriebe. Das waren 2 274 Anzeigen bzw. 17,2 Prozent weniger als vor Jahresfrist.
Die anderen Gewerbeanmeldungen betrafen Zuzüge und Übernahmen (Kauf, Pacht, Erbfolge, Änderung der Rechtsform, Gesellschaftereintritt).

Hauptgründe für eine Gewerbeabmeldung im Jahr 2007 waren die 13 699 vollständigen Aufgaben (- 1,8 Prozent), darunter 3 786 Betriebe mit wirtschaftlicher Substanz. Das waren 43 Betriebsaufgaben (- 1,1 Prozent) weniger als im Jahr 2006.
Die Zahl der Stilllegungen bei Kleinunternehmen und aus dem Nebenerwerb sank um 2,1 Prozent auf 9 913.
Die übrigen Gewerbeabmeldungen erfolgten durch Fortzüge und Übergaben (Verkauf, Verpachtung, Erbfolge, Änderung der Rechtsform, Gesellschafteraustritt).

Die Zahl der Anmeldungen war in den meisten Wirtschaftsbereichen rückläufig. Nur in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung gab es einen Anstieg von 289 auf 411 (+ 42,2 Prozent) und auch im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden mit einer sehr geringen Fallzahl (von 7 auf 8).
Im Verarbeitenden Gewerbe wurde das Vorjahresergebnis mit 892 Anzeigen knapp übertroffen.
Bei den Gewerbeabmeldungen gab es dagegen in mehreren Wirtschaftsbereichen eine Zunahme.
Der größte Anstieg wurde im Kredit- und Versicherungsgewerbe (+ 102 Anzeigen) festgestellt. Aber auch im Baugewerbe (+ 62), in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (+ 14) und in der Energie- und Wasserversorgung (+ 2) gab es mehr Schließungen von Gewerbebetrieben als vor Jahresfrist.

5 030 bzw. mehr als ein Drittel der 14 554 Einzelunternehmen wurden von einer Frau angemeldet, das waren 16,0 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

13 831 Einzelunternehmer wurden im vergangenen Jahr von Deutschen (95,0 Prozent) angemeldet. Von den 723 ausländischen Einzelunternehmern, die Gewerbe anmeldeten, hatten 122 die vietnamesische und 104 die türkische Staatsangehörigkeit.

Territorial betrachtet gab es ebenfalls erhebliche Unterschiede.
Die Gewerbeanmeldungen gingen in allen Thüringer kreisfreien Städten und Landkreisen zurück. Die höchsten Rückgänge um rund ein Fünftel wurden im Wartburgkreis (- 20,6 Prozent) sowie in den Landkreisen Weimarer Land (- 19,8 Prozent) und Hildburghausen (- 19,5 Prozent) festgestellt.
Eine uneinheitliche Entwicklung zwischen den kreisfreien Städten und Landkreisen Thüringens gab es bei den Gewerbeabmeldungen. Deutlich weniger Abmeldungen gab es in der Stadt Suhl (- 19,3 Prozent) sowie im Landkreis Gotha (- 14,6 Prozent), deutlich mehr dagegen im Ilm - Kreis (22,4 Prozent), im Saale-Holzland-Kreis (12,3 Prozent) und in der Stadt Jena (10,8 Prozent).

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