Erfurt, 05. Juni 2008 - Nr. 144
Am 31.12.2007 waren 181 980 Thüringer im Besitz eines Schwerbehindertenausweises. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren das 7 333 Personen bzw. 3,9 Prozent weniger als zwei Jahre zuvor. Damit waren Ende des vergangenen Jahres 7,9 Prozent der Thüringer Bevölkerung von Schwerbehinderung betroffen (Ende 2005: 8,1 Prozent), davon 8,1 Prozent der Männer und 7,7 Prozent der Frauen (Ende 2005: 8,3 bzw. 7,9 Prozent).
Fast die Hälfte (48,5 Prozent) der schwerbehinderten Menschen Thüringens waren älter als 65 Jahre, weitere 36,6 Prozent waren im Alter zwischen 45 und 65 Jahren, 12,9 Prozent zwischen 18 und 45 Jahren und 2,0 Prozent der von Schwerbehinderung Betroffenen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Ursache der Behinderung war in weit mehr als drei Viertel der Fälle (80,1 Prozent) eine Krankheit.
Bei 6,2 Prozent der schwerbehinderten Menschen war die Behinderung angeboren, 1,0 Prozent der Schwerbehinderungen wurde durch Kriegs-, Wehrdienst- oder Zivildienstbeschädigungen verursacht, 1,3 Prozent durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit und 1,2 Prozent der Behinderungen war durch Unfälle begründet. Bei weiteren 10,2 Prozent beruhte die Behinderung auf sonstigen, mehreren oder ungenügend bezeichneten Ursachen.
Bei weit mehr als einem Viertel der behinderten Menschen (51 329 bzw. 28,2 Prozent) wurde als Art der schwersten Behinderung eine Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen festgestellt. An zweiter Stelle standen Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen und Suchtkrankheiten (36 130 Personen bzw. 19,9 Prozent), gefolgt von Funktionseinschränkungen von Gliedmaßen (31 911 Personen bzw. 17,5 Prozent) und von Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule und des Rumpfes und Deformierung des Brustkorbes (16 760 bzw. 9,2 Prozent).
Weitere 11 459 Personen (6,3 Prozent) waren blind oder sehbehindert und 9 301 (5,1 Prozent) sprach- oder gehörgeschädigt. Außerdem litten 5 647 schwerbehinderte Menschen (3,1 Prozent) an Entstellungen bzw. dem Verlust einer oder beider Brüste und weitere 2 514 (1,4 Prozent) unter dem ganzen oder teilweisen Verlust von Gliedmaßen. Sonstige oder ungenügend bezeichnete Behinderungen traten in 16 929 Fällen (9,3 Prozent) auf.
Schwerbehinderte Menschen am 31.12.2007 nach Art der schwersten Behinderung |
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Art der Behinderung | Anzahl | |
Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen | 2 514 | |
darunter | ||
eines Beines | 1 602 | |
Funktionseinschränkung von Gliedmaßen | 31 911 | |
darunter | ||
beider Beine | 15 281 | |
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und des Rumpfes, Deformierung des Brustkorbes |
16 760 | |
darunter | ||
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule | 9 879 | |
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und der Gliedmaßen | 6 480 | |
Blindheit und Sehbehinderung | 11 459 | |
darunter | ||
Blindheit oder Verlust beider Augen | 3 229 | |
Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit, Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen |
9 301 | |
darunter | ||
Schwerhörigkeit auch kombiniert mit Gleichgewichtsstörungen | 7 644 | |
Verlust einer Brust oder beider Brüste, Entstellungen u.a. | 5 647 | |
darunter | ||
Verlust einer oder beider Brüste | 5 549 | |
Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen | 51 329 | |
darunter | ||
Herz-Kreislaufsystem | 10 416 | |
Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig- seelische Behinderungen, Suchtkrankheiten |
36 130 | |
darunter | ||
Störungen der geistigen Entwicklung (z.B. Lernbehinderung) | 7 429 | |
hirnorganisches Psychosyndrom (Hirnleistungs schwäche, organische Wesensänderung) ohne neurologische Ausfallerscheinungen am Bewegungsapparat; symptomatische Psychosen |
7 174 | |
hirnorganisches Psychosyndrom (Hirnleistungs- schwäche, organische Wesensänderung) mit neurologischen Ausfallerscheinungen am Bewegungsapparat |
5 258 | |
sonstige und ungenügend bezeichnete Behinderungen | 16 929 | |
Schwerbehinderte Menschen | 181 980 | |
davon | ||
männlich | 91 790 | |
weiblich | 90 190 |
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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
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E-Mail: sigrid.langhammer@statistik.thueringen.de