Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 11. Juni 2008 - Nr. 162

Im Jahr 2007 positive Entwicklung der Steuereinnahmekraft in Thüringen

Im Jahr 2007 nahmen die Thüringer Gemeinden 700 Millionen Euro an Realsteuern ein, davon 523 Millionen Euro an Gewerbesteuer (brutto) und 176 Millionen Euro an Grundsteuern. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 40 Millionen Euro bzw. 6 Prozent mehr an Realsteuern als im Jahr 2006.

Weitere wichtige Steuereinnahmen waren im Jahr 2007 die Gemeindeanteile an der Einkommen- und Umsatzsteuer1).
Die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer stiegen gegenüber dem Jahr zuvor um 57 Millionen Euro bzw. 26 Prozent auf 274 Millionen Euro.
Aus dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer hatten die Gemeinden mit insgesamt 75 Millionen Euro um 8 Millionen Euro höhere Einnahmen als im Jahr 2006.

Die an Bund und Land abzuführende Gewerbesteuerumlage1), deren Umlagesatz bei 38 Prozent lag, belief sich im Jahr 2007 auf 58 Millionen Euro. Im Jahr 2006 waren es bei gleichem Umlagesatz 53 Millionen Euro.

Im Rahmen des jährlich durchzuführenden Realsteuervergleichs wird die Steuereinnahmekraft der Kommunen aus Realsteuern, Gewerbesteuerumlage und Gemeindeanteilen an der Einkommen- und Umsatzsteuer ermittelt.
Im Jahr 2007 betrug die Steuereinnahmekraft der Thüringer Gemeinden 990 Millionen Euro. Das waren 99 Millionen Euro bzw. 11,2 Prozent mehr als im Jahr 2006. Je Einwohner entsprach das einem Plus von 47 Euro auf 430 Euro.

Die Steuereinnahmekraft der kreisfreien Städte betrug 473 Euro je Einwohner, die der kreisangehörigen Gemeinden lag bei 417 Euro je Einwohner.

Bei den kreisfreien Städten waren pro Kopf der Bevölkerung die Städte Jena, Erfurt und Eisenach mit 528 Euro, 523 Euro bzw. 459 Euro am steuerstärksten. Steuerschwächer waren Suhl, Weimar und Gera (416 Euro, 414 Euro und 382 Euro).

Kreisangehörige Gemeinden wie Hohenwarte im Kreis Saalfeld-Rudolstadt (37 931 Euro), Burgk im Saale-Orla-Kreis (16 968 Euro), Goldisthal im Kreis Sonneberg (11 290 Euro), Großheringen im Kreis Weimarer Land (6 640 Euro) sowie Rückersdorf im Kreis Greiz (5 922 Euro) und Mörsdorf im Saale- Holzland-Kreis (5 007 Euro), die meist über Jahre ein Mehrfaches des Landesdurchschnittes bei den Pro-Kopf-Werten erzielten, liegen zwar im Bereich vieler großer Städte der alten Bundesländer, können aber wegen ihres relativ geringen Volumens den Thüringer Durchschnitt nur wenig beeinflussen.
Insgesamt erreichten 32 Gemeinden eine Steuereinnahmekraft je Einwohner über 1 000 Euro.
Die nach der Einwohnerzahl größten Gemeinden sind darunter Unterwellenborn, Saalburg-Ebersdorf, Unterbreizbach, Ichtershausen und Auengrund.
Weitere 81 Gemeinden hatten eine Steuereinnahmekraft je Einwohner zwischen 500 und 1 000 Euro.

Aufgrund höherer Rückzahlungen an die Steuerpflichtigen als im Jahr 2007 eingenommene Gewerbesteuer errechnete sich in den Gemeinden Klettstedt (Unstrut-Hainich-Kreis) und Seebergen (Kreis Gotha) ein negativer Gewerbesteuerbetrag und daraus resultierend eine negative Steuereinnahmekraft.

1) nach der Schlussrechnung

Steuereinnahmekraft je Einwohner 2007 in den kreisfreien Städten und kreisangehörigen Gemeinden nach Landkreisen
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Weitere Auskünfte erteilt:
Gudrun Witter
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