Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 21. August 2008 - Nr. 242

Verkehrsunfallbilanz 1. Halbjahr 2008

Im ersten Halbjahr 2008 wurden 27 594 Straßenverkehrsunfälle durch die Thüringer Polizei aufgenommen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 1 121 Unfälle (- 3,9 Prozent) weniger als im ersten Halbjahr 2007.
Darunter waren 3 771 Unfälle mit Personenschaden (- 11,4 Prozent) und 23 823 Unfälle mit nur Sachschaden (- 2,6 Prozent). Somit setzte sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fort.

Bei den Straßenverkehrsunfällen verunglückten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 5 022 Personen. Das waren 599 Verunglückte (- 10,7 Prozent) weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der Verkehrstoten sank um 18 Personen (- 17,8 Prozent) auf 83 Personen.
Auch die Zahl der Verletzten war rückläufig. Es gab 1 190 Schwerverletzte (- 13,5 Prozent) und 3 749 Leichtverletzte (- 9,5 Prozent).
Unter den 83 getöteten Verkehrsteilnehmern befanden sich 37 Pkw-Fahrer bzw. Mitfahrer, 16 motorisierte Zweiradfahrer sowie 6 Lkw-Fahrer, 8 Fahrradfahrer und 16 Fußgänger.
Dreiviertel aller Getöteten (61) waren männlichen Geschlechts (weiblich: 22 Getötete)

Eine negative Tendenz war bei den verunglückten Kindern im Alter unter 15 Jahren zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2008 verunglückten 364 Kinder. Das waren 12 Kinder mehr (3,4 Prozent) als im ersten Halbjahr 2007.
Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl der verunglückten 70- bis 74-Jährigen um 32,3 Prozent (von 127 auf 168).

In der Unfallbilanz der Getöteten spiegelt sich diese Entwicklung wider. Während es im ersten Halbjahr 2007 keine getöteten Kinder unter 15 Jahren gab, wurden in den ersten sechs Monaten 2008 drei Kinder bei Straßenverkehrsunfällen getötet.
Besonders auffällig ist auch die Zunahme der Getöteten im Alter von 65 und mehr Jahren um 26,7 Prozent (von 15 auf 19).
Weniger Verkehrstote gab es bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren (von 6 auf 3), im Alter von 18 bis 20 Jahren (von 14 auf 7) und im Alter von 21 bis 24 Jahren (von 12 auf 5).
Trotzdem ist die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen die am stärksten gefährdete Gruppe mit dem höchsten Unfallrisiko. Von Januar bis Juni 2008 verunglückten 1 279 Jugendliche in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre. Das waren 25,5 Prozent aller Verunglückten. Jeder vierte Verunglückte ist also ein Jugendlicher im Alter von 18 bis 24 Jahre.

Besonders deutlich um 60 Prozent stieg die Zahl der getöteten Fahrradfahrer von 5 Personen im ersten Halbjahr 2007 auf 8 Personen im ersten Halbjahr 2008.
Die Zahl der getöteten Fußgänger erhöhte sich von 14 auf 16 Personen.
Bei den motorisierten Zweirädern ist in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 und 2007 die gleiche Anzahl an Todesopfern (16) zu beklagen.

Im Vergleich der Wochentage ereigneten sich donnerstags (4 884 Unfälle) weit mehr Unfälle als an anderen Wochentagen. Dabei gab es auch die meisten Schwerverletzten (224 Personen) und Leichtverletzten (643 Personen).
Unfallärmster Tag war in der ersten Jahreshälfte der Samstag mit 2 323 Unfällen, darunter 391 Unfälle mit Personenschaden und 1 932 Unfälle mit nur Sachschaden.

Am häufigsten passierten die Straßenverkehrsunfälle zwischen 14 und 16 Uhr (3 955 Unfälle mit 816 Verunglückten).

Bei 2,8 Prozent aller erfassten Verkehrsunfälle spielte Alkohol eine Rolle.
Die Anzahl dieser Unfälle ist im ersten Halbjahr 2008 jedoch um 9,8 Prozent zurückgegangen. Besonders die Unfälle mit Personenschaden verzeichneten eine positive Bilanz (- 19,6 Prozent). Durch Alkohol am Steuer verloren in der ersten Jahreshälfte 7 Menschen ihr Leben, die Hälfte weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (14).
Jeder zwölfte Verkehrstote verlor durch die Unfallursache Alkohol sein Leben.

Sinkende Unfallzahlen wurden auf allen Straßenklassen registriert, Autobahn (- 33,6 Prozent), Bundesstraßen (- 16,2 Prozent), Landstraßen (- 4,4 Prozent) und Kreisstraßen (- 30,3 Prozent).

Auf Thüringer Autobahnen gab es im ersten Halbjahr 2008 deutlich weniger Unfälle mit Personenschaden und weniger Verunglückte und Getötete als im ersten Halbjahr 2007. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank von 271 auf 180 Unfälle und die Zahl der Verunglückten von 432 auf 271 Personen. Besonders deutlich ging die Zahl der Getöteten von 16 auf 6 Personen zurück.

Auf Landstraßen starben im ersten Halbjahr dieses Jahres 31 Personen. Das war rund ein Drittel aller Todesopfer im Straßenverkehr.

Straßenverkehrsunfälle und Verunglückte
Gesamtübersicht
Unfallkategorie
--------------------------
Verunglückte Personen
Juni Zu- bzw. Abnahme (-)
Juni 2008
 gegenüber
Januar-Juni Zu- bzw.
Abnahme (-)
gegenüber
dem gleichen
Zeitraum
des Vorjahres
2008 2007 Mai 2008 Juni 2007 2008 2007
Anzahl %
Unfälle 4 705 4 984 - 5 - 279 27 594 28 715 - 3,9
davon  
  Unfälle mit Personenschaden 781 833 31 - 52 3 771 4 254 - 11,4
  darunter unter Alkoholeinwirkung 56 59 - - 3 266 331 - 19,6
davon  
  Unfälle mit Getöteten 16 15 - 5 1 80 91 - 12,1
Unfälle mit Verletzten 765 818 36 - 53 3 691 4 163 - 11,3
davon  
  Unfälle mit Schwerverletzten 214 222 5 - 8 991 1 131 - 12,4
Unfälle mit Leichtverletzten 551 596 31 - 45 2 700 3 032 - 10,9
Unfälle mit nur Sachschaden 3 924 4 151 - 49 - 227 23 823 24 461 - 2,6
davon  
  schwerwiegende Unfälle mit
Sachschaden (im engeren Sinne) 1)
208 245 21 - 37 1 327 1 519 - 12,6
  darunter unter Alkoholeinwirkung 28 30 - 1 - 2 176 174 1,1
sonstige Sachschadensunfälle unter dem
Einfluss berauschender Mittel 2)
55 54 - 13 1 321 336 - 4,5
übrige Sachschadensunfälle 3 661 3 852 - 56 - 191 22 175 22 606 - 1,9
Verunglückte Personen 1 013 1 088 27 - 75 5 022 5 621 - 10,7
    darunter bei Unfällen unter Alkoholeinwirkung 64 83 - 10 - 19 332 463 - 28,3
davon  
  getötete Personen 17 16 - 5 1 83 101 - 17,8
verletzte Personen 996 1 072 32 - 76 4 939 5 520 - 10,5
davon  
  schwerverletzte Personen 251 265 11 - 14 1 190 1 376 - 13,5
leichtverletzte Personen 745 807 21 - 62 3 749 4 144 - 9,5
1) Straftatbestand oder Ordnungswidrigkeit und gleichzeitig mindestens ein Kfz nicht mehr fahrbereit
2) Unfallbeteiligter stand unter dem Einfluss berauschender Mittel und alle beteiligten Kfz waren fahrbereit.


Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden und dabei verunglückte Personen


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Weitere Auskünfte erteilt:
Christine Gerth
Telefon: 0361 37-84221
E-Mail: christine.gerth@statistik.thueringen.de