Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 16. Oktober 2008 - Nr. 335

August 2008: Preisindizes für Bauleistungen auf dem neuen Basisjahr 2005

Der erstmals auf Basis 2005 = 100 berechnete Baupreisindex für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude (einschließlich Umsatzsteuer) stieg nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik von Mai bis August 2008 von 109,9 auf 111,4 um 1,4 Prozent. Binnen Jahresfrist betrug der Anstieg 3,0 Prozent.

Wie im Quartal zuvor sind besonders deutlich die Preise für Rohbauarbeiten für Wohngebäude sowohl im Quartals- als auch Jahresvergleich angestiegen.
Die Rohbauarbeiten für Ein-/Zweifamilienhäuser verteuerten sich gegenüber August 2007 um 3,9 Prozent und für Mehrfamilienhäuser um 5,1 Prozent.
Deutliche Preiserhöhungen unter den Rohbauarbeiten wurden für Betonarbeiten (9,0 Prozent), Stahlbauarbeiten (7,8 Prozent) sowie Entwässerungskanalarbeiten (7,4 Prozent) festgestellt.
Vor dem Hintergrund, dass Mauerarbeiten mit einem Wägungsanteil von ca. 10 Prozent in den Preis eingehen, schlagen auch die 2,8 Prozent Preiserhöhung zum Vorjahr relativ deutlich zu Buche.

Die Preisentwicklungen für Nichtwohngebäude fielen ähnlich aus (siehe Tabelle).

Die Instandhaltung von Wohngebäuden war im Vergleich zum August 2007 ebenfalls teurer.
So stiegen die Preise für Schönheitsreparaturen in einer Wohnung um 2,1 Prozent oder für Außenanlagen um 4,5 Prozent.

Ebenso verteuerten sich von August 2007 bis August 2008 die Leistungen für „sonstige Bauwerke“. Die Preise im Straßenbau stiegen um 6,4 Prozent, im Brückenbau um 6,0 Prozent und die für den Bau von Ortskanälen um 2,5 Prozent.

Preisindizes für Wohn- und Nichtwohngebäude,
Instandhaltung sowie sonstige Bauwerke
Art des Bauwerkes
-----------
Art der Bauleistung
Wägungs-
anteil
am
Gesamt-
index
2007 2008 Veränderung
August 2008
gegenüber
August Mai August August
2007
Mai
2008
Promille Basis 2005 = 100 Prozent
Wohngebäude - Bauleistungen am Bauwerk
Wohngebäude insgesamt 1 000 108,2 109,9 111,4 3,0 1,4
  Rohbauarbeiten 461,68 108,2 109,8 112,6 4,1 2,6
Ausbauarbeiten 538,32 108,2 110,0 110,5 2,1 0,5
Ein-/Zweifamiliengebäude 1 000 108,0 109,7 111,1 2,9 1,3
  Rohbauarbeiten 465,38 107,7 109,4 111,9 3,9 2,3
Ausbauarbeiten 534,62 108,2 109,9 110,3 1,9 0,4
Mehrfamiliengebäude 1 000 109,0 110,9 112,9 3,6 1,8
  Rohbauarbeiten 446,97 109,8 111,5 115,4 5,1 3,5
Ausbauarbeiten 553,03 108,3 110,3 110,9 2,4 0,5
Nichtwohngebäude - Bauleistungen am Bauwerk
Bürogebäude 1 000 109,1 111,5 113,3 3,8 1,6
  Rohbauarbeiten 337,48 109,0 110,8 114,7 5,2 3,5
Ausbauarbeiten 662,52 109,2 111,8 112,6 3,1 0,7
Gewerbliche Betriebsgebäude 1 000 109,6 112,1 114,5 4,5 2,1
  Rohbauarbeiten 534,75 109,8 112,1 115,9 5,6 3,4
Ausbauarbeiten 465,25 109,4 112,1 112,9 3,2 0,7
Instandhaltung von Wohngebäuden
Instandhaltung von Mehrfamiliengebäuden
ohne Schönheitsreparaturen
1 000 109,3 112,1 112,7 3,1 0,5
Schönheitsreparaturen in einer Wohnung 1 000 103,7 105,9 105,9 2,1 -
Außenanlagen 1 000 108,8 112,3 113,7 4,5 1,2
sonstige Bauwerke
Straßenbau 1 000 111,6 115,3 118,7 6,4 2,9
Brücken im Straßenbau 1 000 109,2 114,0 115,8 6,0 1,6
Ortskanäle 1 000 108,8 109,0 111,5 2,5 2,3


**************************
Hintergrundinformation:
Die Ergebnisse des dritten Quartals 2008 wurden auf der Basis 2005 = 100 berechnet.
Die Indizes werden nach dem Laspeyres-Konzept berechnet, das in der deutschen Preisstatistik generell angewendet wird. Kennzeichnend für diesen Indextyp ist, dass er lediglich die Preisentwicklungen im Zeitablauf festhält und den Effekt von Mengenveränderungen als Folge veränderter Strukturen im Baugeschehen ausschließt. Die Gewichtungsschemata für die Berechnung der Preisindizes werden in etwa 5-jährigen Abständen an diese sich ändernden Strukturen angepasst.

Die Baupreisindizes sollen - wie die übrigen Preisindizes der amtlichen Statistik - nur reine Preisveränderungen messen. Dies wird dadurch erreicht, dass alle für die Höhe des Preises maßgeblichen Faktoren (vor allem Mengeneinheit der Bauleistung sowie deren qualitative Beschaffenheit) konstant gehalten werden. Ändert sich eines dieser Merkmale, so kann die Differenz zwischen dem neuen und dem zuletzt gemeldeten Preis eine unechte Preisveränderung enthalten, die durch Qualitätsbereinigungsverfahren eliminiert wird.
**************************

---------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Sybille Aßmann
Telefon: 0361 37-84220
E-Mail: sybille.assmann@statistik.thueringen.de