Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 12. November 2008 - Nr. 352

Bei 41 Prozent der Neugeborenen waren im Jahr 2007 die Eltern verheiratet

Im Jahr 2007 kamen in Thüringen 17 176 Kinder zur Welt. Bei immer mehr Neugeborenen sind die Eltern zum Zeitpunkt der Geburt nicht miteinander verheiratet. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik lag der Anteil der ehelich Lebendgeborenen im vergangenen Jahr bei 40,7 Prozent. Das bedeutet die Fortsetzung eines stetigen Abwärtstrends, der seit 1990 zu beobachten ist.
So waren 1990 noch die Eltern von 68,2 Prozent der Neugeborenen verheiratet, während das im Jahr 2000 nur noch für die Hälfte der Thüringer „neuen Erdenbürger“ (50,8 Prozent) zutraf.
Die Thüringer Werte weichen nur leicht von denen der neuen Bundesländer insgesamt ab (1990: 65,6 Prozent; 2000: 48,9 Prozent; 2007: 40,1 Prozent).

Obwohl in allen Regionen Thüringens die Entwicklung den gleichen Trend aufweist, gibt es im Ausgangsniveau, in der Veränderungsgröße und beim erreichten Stand erhebliche Unterschiede zwischen den kreisfreien Städten und Landkreisen (siehe Tabelle und Grafik).
Dabei hebt sich der katholisch geprägte Eichsfeldkreis deutlich von den anderen Regionen ab.
Im Jahr 1990 lag der Anteil der ehelich Geborenen im Eichsfeldkreis mit 89,5 Prozent (nahezu analog wie in den alten Bundesländern mit 89,8 Prozent) mehr als 20 Prozentpunkte über dem Thüringer Durchschnitt (68,2 Prozent) und 14 Prozentpunkte über den zweithöchsten Kreisanteilen im Land (Sonneberg 75,5 Prozent; Wartburgkreis 75,3 Prozent und Unstrut-Hainich-Kreis 75,2 Prozent). Die Stadt Eisenach verzeichnete im Jahr 1990 den niedrigsten Anteil ehelich geborener Kinder (61,7 Prozent).
Bis auf den Eichsfeldkreis haben inzwischen in allen anderen kreisfreien Städten und Landkreisen Thüringens die Zahlen der ehelich Geborenen die der Neugeborenen von nicht miteinander verheirateten Elternpaaren mehr oder weniger deutlich unterschritten. Die niedrigsten Anteile an der Gesamtzahl der Lebendgeborenen verzeichneten 2007 der Landkreis Greiz und die Stadt Gera (jeweils 32,5 Prozent).
Der Anteil ehelich geborener Kinder im Eichsfeldkreis lag im vergangenen Jahr mit 59,8 Prozent über 15 Prozentpunkte unter dem Gesamtwert der alten Bundesländer (75,4 Prozent) und fast 10 Prozentpunkte unter dem Wert für Deutschland (69,2 Prozent).

Anzahl und Anteil der ehelich Lebendgeborenen in Thüringen nach Kreisen
- zeitlicher Vergleich 1990, 2000 und 2007 -
Thüringen
Kreisfr. Städte
Landkreise
Lebendgeborene Lebendgeborene Lebendgeborene
insges. ehelich Anteil insges. ehelich Anteil insges. ehelich Anteil
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
1990 2000 2007
Stadt Erfurt 2 590 1 675 64,7 1 707 727 42,6 1 912 690 36,1
Stadt Gera 1 415 888 62,8 751 328 43,7 701 228 32,5
Stadt Jena 1 190 775 65,1 730 351 48,1 963 415 43,1
Stadt Suhl 704 477 67,8 293 129 44,0 241 85 35,3
Stadt Weimar 690 452 65,5 562 256 45,6 620 244 39,4
Stadt Eisenach 512 316 61,7 341 166 48,7 375 139 37,1
 
Eichsfeld 1 566 1 402 89,5 959 735 76,6 925 553 59,8
Nordhausen 1 170 817 69,8 660 345 52,3 712 294 41,3
Wartburgkreis 1 740 1 311 75,3 1 092 656 60,1 911 432 47,4
Unstrut-Hainich-Kreis 1 495 1 124 75,2 902 492 54,5 888 389 43,8
Kyffhäuserkreis 1 162 809 69,6 664 331 49,8 569 256 45,0
Schmalkalden-Meiningen 1 692 1 204 71,2 967 548 56,7 968 432 44,6
Gotha 1 611 1 054 65,4 1 125 530 47,1 995 387 38,9
Sömmerda 951 616 64,8 585 294 50,3 550 214 38,9
Hildburghausen 848 566 66,7 503 257 51,1 503 217 43,1
Ilm-Kreis 1 321 853 64,6 807 356 44,1 851 346 40,7
Weimarer Land 929 592 63,7 678 314 46,3 682 254 37,2
Sonneberg 767 579 75,5 436 243 55,7 402 172 42,8
Saalfeld-Rudolstadt 1 593 994 62,4 875 436 49,8 788 294 37,3
Saale-Holzland-Kreis 1 037 685 66,1 688 341 49,6 630 246 39,0
Saale-Orla-Kreis 1 141 726 63,6 697 368 52,8 626 250 39,9
Greiz 1 329 849 63,9 786 362 46,1 736 239 32,5
Altenburger Land 1 221 785 64,3 769 364 47,3 628 223 35,5
THÜRINGEN 28 674 19 549 68,2 17 577 8 929 50,8 17 176 6 999 40,7


Anteil der ehelich Lebendgeborenen Thüringens nach Kreisen und ausgewählten Jahren

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Weitere Auskunft erteilt:
Dagmar Kobler
Telefon: 0361 37-84431
E-Mail: dagmar.kobler@statistik.thueringen.de