Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 21. November 2008 - Nr. 368

Ergebnisse der Industriewirtschaftszweige von Januar bis September 2008

Die Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik von Januar bis September 2008 einen Umsatz in Höhe von 20,8 Milliarden Euro und überboten das vergleichbare Vorjahresergebnis, bei zwei Arbeitstagen mehr, um 1,6 Milliarden Euro bzw. 8,2 Prozent. Ein rückläufiger Trend konnte insgesamt nicht beobachtet werden. Bei den vorliegenden Daten handelt es sich um die Darstellung der Umsatzergebnisse bis Ende September 2008.
Im September kam es in den Wirtschaftszweigen zu keinem bzw. äußerst geringen Absenken der Produktion durch Kurzarbeit oder gar Stillstand der Produktionslinien. Dies gilt auch für den von der Finanzkrise besonders betroffenen Wirtschaftszweig „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“.

Der Auslandsumsatz erhöhte sich um 482 Millionen Euro bzw. 7,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten konnte um 6 804 Personen bzw. 5,5 Prozent erhöht werden. Die Umsatzproduktivität erhöhte sich um 2,6 Prozent.
Der Auftragseingangsindex, als wichtiger Frühindikator der wirtschaftlichen Entwicklung, zeigte sich in der Industrie insgesamt stabil. Bis Ende September gingen durchschnittlich 9,3 Prozent mehr Aufträge bei den Betrieben ein als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, als umsatzstärkster Wirtschaftszweig, meldeten im betrachteten Zeitraum 3,1 Milliarden Euro Umsatz und steigerten diesen zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 250 Millionen Euro bzw. 8,8 Prozent.
Die Auslandsumsätze stiegen um 6,3 Prozent bzw. 90 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten konnte um 10,3 Prozent bzw. 1 231 Personen erhöht werden. Die Umsatzproduktivität verringerte sich um 1,3 Prozent. Die Auftragseingänge lagen über dem Niveau des Vorjahres (+ 1,1 Prozent).

Das Ernährungsgewerbe erreichte mit 2,5 Milliarden Euro den zweithöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 20,2 Prozent bzw. 422 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 346 Millionen Euro und konnte um 23,5 Prozent bzw. 66 Millionen Euro erhöht werden. Im Vergleich mit den ersten neun Monaten 2007 stieg die Zahl der Beschäftigten um 360 Personen bzw. 2,7 Prozent auf 13 905 Personen. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 17,1 Prozent erhöht werden.

Die Hersteller von Metallerzeugnissen lagen an dritter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie konnten in dem betrachteten Zeitraum 2,1 Milliarden Euro Umsatz verbuchen und steigerten diesen zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 197 Millionen Euro bzw. 10,3 Prozent. Die Auslandsumsätze stiegen um 10,3 Prozent bzw. 53 Millionen Euro auf 566 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten konnte um 7,2 Prozent bzw. 1 217 Personen erhöht werden. Die Umsatzproduktivität wuchs um 2,9 Prozent. Der Umfang der eingegangenen Aufträge erhöhte sich um 6,2 Prozent.

Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren erreichten mit 1,8 Milliarden Euro den vierthöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 10,6 Prozent bzw. 174 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 647 Millionen Euro und konnte um 11,8 Prozent bzw. 68 Millionen Euro erhöht werden. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum stieg die Beschäftigtenzahl um 975 Personen bzw. 8,5 Prozent auf 12 477 Personen. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 1,9 Prozent erhöht werden. Die Auftragseingänge stiegen um 6,8 Prozent.

Die Hersteller von Geräten der Elektrizitätserzeugung usw. lagen an fünfter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie konnten in dem betrachteten Zeitraum 1,7 Milliarden Euro Umsatz verbuchen und steigerten diesen zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 55 Millionen Euro bzw. 3,3 Prozent. Die Auslandsumsätze stiegen um 17,6 Prozent bzw. 53 Millionen Euro auf 351 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten konnte um 1,4 Prozent bzw. 153 Personen erhöht werden. Die Umsatzproduktivität stieg um 1,9 Prozent, die Auftragseingänge um 2,7 Prozent.

Die Betriebe des Maschinenbaus erreichten mit 1,6 Milliarden Euro den sechsthöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 13,0 Prozent bzw. 180 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 473 Millionen Euro und konnte um 8,7 Prozent bzw. 38 Millionen Euro erhöht werden. Im Vergleich mit den ersten neun Monaten 2007 stieg die Zahl der Beschäftigten um 1 332 Personen bzw. 11,0 Prozent auf 13 387 Personen. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 1,8 Prozent erhöht werden. Die Auftragseingänge lagen um durchschnittlich 7,4 Prozent über dem Vorjahresniveau.


Rückläufigen Umsatz wiesen die Wirtschaftszweige Holzgewerbe (- 77 Millionen Euro bzw. - 13,2 Prozent), Glasgewerbe, Herstellung von Keramik usw. (- 82 Millionen Euro bzw. - 9,4 Prozent) und Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten usw. (- 17 Millionen Euro bzw. - 4,4 Prozent) aus.

Rückläufige Exporte wurden bei den beiden Wirtschaftszweigen Holzgewerbe (- 12 Millionen Euro, bzw. - 5,6 Prozent) und Glasgewerbe, Herstellung von Keramik usw. (- 5,0 Millionen Euro bzw. - 2,5 Prozent) errechnet.

Sinkende Beschäftigtenzahlen wurden bei den vier Wirtschaftszweigen Glasgewerbe, Herstellung von Keramik usw. (- 296 Personen bzw. - 3,9 Prozent), Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten usw. (- 189 Personen bzw. - 4,7 Prozent), Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten usw. (- 143 Personen, bzw. - 10,8 Prozent) und Ledergewerbe (- 43 Personen, bzw. - 14,8 Prozent) ermittelt.

Eine rückläufige Umsatzproduktivität hatten die vier Wirtschaftszweige Holzgewerbe (- 15,9 Prozent), Glasgewerbe, Herstellung von Keramik usw. (- 5,7 Prozent), Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (- 1,3 Prozent) und Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (- 0,4 Prozent).

Weniger Bestellungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum gingen bis Ende September bei den Betrieben des Holzgewerbes (- 10,5 Prozent), des Glasgewerbes, der Herstellung von Keramik usw. (- 2,7 Prozent) sowie des Papiergewerbes (- 0,4 Prozent) ein.

1) Ab dem Jahr 2007 werden in der Industrie monatlich nicht mehr die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten, sondern nur noch die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten erfasst.

Detaillierte Ergebnisse nach Wirtschaftszweigen finden Sie in den beigefügten Arbeitstabellen.

Umsatz ausgewählter Wirtschaftszweige der Thüringer Industrie Januar bis September 2008 und 2007

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Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
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