Erfurt, 04. Dezember 2008 - Nr. 380
Von Januar bis September 2008 lieferten Thüringer Milcherzeuger 697 610 Tonnen Rohmilch zur weiteren Verarbeitung zu Konsummilch, Käse, Quark, Joghurt und anderen Milchprodukten an Molkereien und Milchsammelstellen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 3 799 Tonnen bzw. 0,5 Prozent mehr als im vergleichbaren Berichtszeitraum 2007.
Über dem Vorjahresniveau lag die Milchmenge, die von Thüringer Erzeugern an hiesige Molkereien geliefert wurde. Molkereien in Thüringen nahmen 357 072 Tonnen ab und damit 10 482 Tonnen bzw. 3,0 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
An Molkereien in neun weiteren Bundesländern wurden 340 538 Tonnen Rohmilch geliefert.
Das waren 6 683 Tonnen bzw. 1,9 Prozent weniger als im Vorjahresberichtszeitraum.
Im Gegenzug wurde Milch aus vier anderen Bundesländern in Thüringer Molkereien verarbeitet. Bis September wurden 34 358 Tonnen Rohmilch von Milcherzeugern außerhalb Thüringens aufgekauft (Januar bis September 2007: 42 894 Tonnen).
Insgesamt veredelten Thüringer Molkereien in den ersten neun Monaten dieses Jahres 391 430 Tonnen Rohmilch zu Molkereiprodukten. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 389 484 Tonnen (+ 0,5 Prozent).
Die Struktur in der Milchkuhhaltung und die Milcherzeugung werden in naher Zukunft von den Reformen auf dem Milchmarkt bestimmt. Nach dem „Gesundheitscheck“ der gemeinsamen Agrarpolitik soll die Milchquotenregelung im April 2015 auslaufen. Um einen sanften Übergang zu ermöglichen, soll die Quote über fünf Jahre von 2009/10 bis 2013/14 um jeweils 1 Prozent aufgestockt werden. Die Marktöffnung wird zu einem Rückgang der Milchproduzenten führen.
Milch wird in Thüringen überwiegend in Betrieben mit Bestandsgrößen ab 500 Milchkühen produziert.
Nach der aktuellen Agrarstrukturerhebung im Jahr 2007 standen fast die Hälfte (47 Prozent) aller Milchkühe in diesen Betrieben. Bereits jetzt zeigen die Ergebnisse der letzten Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2007, dass immer weniger Betriebe Milchkühe halten. Hatte im Jahr 2003 jeder dritte Betrieb (32 Prozent) aller Rinderhalter auch Milchkühe, lag deren Zahl zwei Jahre später bei 30 Prozent und 2007 bei 28 Prozent.
Der Prozess der Aufgabe der Milchkuhhaltung zwischen 2003 und 2007 verlief dabei intensiver als die Abnahme der Milchkuhbestände. Somit stieg die durchschnittliche Herdengröße von 149 Tiere/Betrieb im Jahr 2003 über 166 Tiere/Betrieb im Jahr 2005 auf 178 Milchkühe/Betrieb im Jahr 2007.
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Heidrun Anders
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