Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 14. Januar 2009 - Nr. 016

Ergebnisse der Industriewirtschaftszweige von Januar bis November 2008
Fahrzeugbau wie erwartet rückläufig

Eine Analyse zum Stand der Entwicklung von Januar bis November 2008 ergab in der Thüringer Industrie, dass 12 Wirtschaftszweige einen Umsatzzuwachs und 4 Wirtschaftszweige einen Umsatzrückgang zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum zu verzeichnen haben.
Bei den 4 Wirtschaftszweigen mit Umsatzrückgang handelt es sich um den umsatzstärksten Wirtschaftszweig Fahrzeugbau und das Glas- und Holzgewerbe sowie die Herstellung von Möbeln und Sportgeräten.
Die Zahl der Beschäftigten konnte im Monatsdurchschnitt von Januar bis November 2008 zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 6 708 Personen bzw. 5,4 Prozent erhöht werden.
Bei einem Umsatzzuwachs von insgesamt 5,3 Prozent führt das zu einer leichten Verringerung der Umsatzproduktivität um 0,1 Prozent.


Die Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik von Januar bis November 2008 einen Umsatz in Höhe von 25,3 Milliarden Euro und überboten das vergleichbare Vorjahresergebnis, bei gleicher Zahl an Arbeitstagen, um 1,3 Milliarden Euro bzw. 5,3 Prozent (per 31.10.: + 1,5 Milliarden Euro bzw. + 7,1 Prozent).
Im Monat November 2008 erzielten die Firmen einen Umsatz in Höhe von 2,2 Milliarden Euro, 270 Millionen Euro bzw. 11,0 Prozent weniger (bei zwei Arbeitstagen weniger) als vor Jahresfrist.

Der Auslandsumsatz verringerte sich im Monat November 2008 zum Vorjahresmonat um 173 Millionen Euro bzw. 20,5 Prozent. Kumulativ bis 30.11.2008 ist jedoch noch ein Plus von 253 Millionen Euro bzw. 3,1 Prozent (per 31.10.: + 426 Millionen Euro, bzw. + 5,9 Prozent) vorhanden.

Die Zahl der Beschäftigten konnte im Monatsdurchschnitt von Januar bis November 2008 um 6 708 Personen bzw. 5,4 Prozent erhöht werden. Bei einem Umsatzzuwachs von 5,3 Prozent führte das zu einer leichten Verringerung der Umsatzproduktivität um 0,1 Prozent.

Der Auftragseingangsindex, als wichtiger Frühindikator der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung, zeigte im Monat November 2008 in der Industrie einen deutlichen Rückgang um 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dieser Rückgang ist vor allem auf den Rückgang der Bestellungen aus dem Ausland (- 25,1 Prozent) zurückzuführen.

Von Januar bis November 2008 gingen durchschnittlich 4,4 Prozent mehr Aufträge bei den Betrieben ein als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, was einem Rückgang von 2,6 Prozentpunkten zum Stand Ende Oktober entspricht. Bei den Auslandsaufträgen hat sich der Zuwachs um 3,2 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent verringert.

In den umsatzstärksten Wirtschaftszweigen gab es folgende Ergebnisse:
Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen als umsatzstärkster Wirtschaftszweig meldeten im Monat November 2008 einen Umsatz in Höhe von 255 Millionen Euro. Das waren 32,9 Prozent bzw. 125 Millionen Euro weniger als im gleichen Vorjahresmonat. Im Monat November 2008 gingen für 42,4 Prozent weniger Aufträge ein.
Von Januar bis November 2008 wurden 3,6 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum war dies erstmals ein Rückgang um 13 Millionen Euro bzw. 0,4 Prozent.
Kumuliert betrugen die Auslandsumsätze 1,7 Milliarden Euro, 5,2 Prozent bzw. 93 Millionen Euro weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der Beschäftigten konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,1 Prozent bzw. 1 212 Personen erhöht werden, was bei gleichzeitigem Umsatzrückgang zu einer Verringerung der Umsatzproduktivität um 9,5 Prozent führte. Die Auftragseingänge lagen im Zeitraum Januar bis November 2008 unter dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes (- 7,4 Prozent).

Das Ernährungsgewerbe erreichte von Januar bis November 2008 mit 3,1 Milliarden Euro den zweithöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 19,5 Prozent bzw. 510 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 438 Millionen Euro und konnte um 23,6 Prozent bzw. 84 Millionen Euro erhöht werden. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 372 Personen bzw. 2,7 Prozent. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 16,4 Prozent erhöht werden.
(Veränderung November 2008 zu November 2007: Umsatz = + 13,6 Prozent; Beschäftigte: + 3,0 Prozent).

Die Hersteller von Metallerzeugnissen lagen im Zeitraum Januar bis November 2008 an dritter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie verbuchten in diesem Zeitraum 2,6 Milliarden Euro Umsatz und steigerten diesen zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 189 Millionen Euro bzw. 7,9 Prozent. Die Auslandsumsätze stiegen um 6,6 Prozent bzw. 43 Millionen Euro auf 688 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten konnte um 6,9 Prozent bzw. 1 177 Personen erhöht werden. Die Umsatzproduktivität stieg um 0,9 Prozent. Der Umfang der eingegangenen Aufträge erhöhte sich um 3,1 Prozent.
(Veränderung November 2008 zu November 2007: Umsatz = - 8,4 Prozent; Beschäftigte: + 5,5 Prozent; Auftragseingangsindex = - 14,7 Prozent).

Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren erreichten bis Ende November mit 2,2 Milliarden Euro den vierthöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 8,0 Prozent bzw. 163 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 784 Millionen Euro und konnte um 10,0 Prozent bzw. 71 Millionen Euro erhöht werden. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum stieg die Beschäftigtenzahl um 970 Personen bzw. 8,4 Prozent auf 12 513 Personen. Der Umsatz je Beschäftigten verringerte sich um 0,4 Prozent. Die Auftragseingänge stiegen um 4,2 Prozent.
(Veränderung November 2008 zu November 2007: Umsatz = - 6,8 Prozent; Beschäftigte: + 7,5 Prozent; Auftragseingangsindex = - 13,7 Prozent).

Die Hersteller von Geräten der Elektrizitätserzeugung usw. lagen im betrachteten Zeitraum an fünfter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie konnten 2,1 Milliarden Euro Umsatz verbuchen und steigerten diesen zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 1,3 Millionen Euro bzw. 0,1 Prozent. Die Auslandsumsätze stiegen um 11,2 Prozent bzw. 41 Millionen Euro auf 411 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten konnte um 1,4 Prozent bzw. 161 Personen erhöht werden. Die Umsatzproduktivität verringerte sich um 1,4 Prozent, die Auftragseingänge sanken um 0,1 Prozent.
(Veränderung November 2008 zu November 2007: Umsatz = - 22,4 Prozent; Beschäftigte: + 1,3 Prozent; Auftragseingangsindex = - 7,5 Prozent).

Von Januar bis November 2008 erreichten die Betriebe des Maschinenbaus mit 1,9 Milliarden Euro den sechsthöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 13,1 Prozent bzw. 224 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 583 Millionen Euro und konnte um 10,7 Prozent bzw. 56 Millionen Euro erhöht werden. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1 312 Personen bzw. 10,8 Prozent. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 2,1 Prozent erhöht werden. Die Auftragseingänge lagen um durchschnittlich 1,4 Prozent über dem Vorjahresniveau.
(Veränderung November 2008 zu November 2007: Umsatz = + 8,0 Prozent; Beschäftigte: + 8,8 Prozent; Auftragseingangsindex = - 30,7 Prozent).

Die Entwicklungen im Zeitraum Januar bis November 2008 für die einzelnen Wirtschaftszweige können detailliert dem Tabellenanhang entnommen werden: Arbeitstabellen.


_________
1) Seit dem Jahr 2007 werden in der Industrie monatlich nicht mehr die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten, sondern nur noch die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten erfasst.

Entwicklung von Auftragseingang, Umsatz und Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe Basis: MD 2000 = 100

----------------------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
Telefon: 03681 354-210
E-Mail: detlev.ewald@statistik.thueringen.de