Erfurt, 27. Januar 2009 - Nr. 032
Das Statistische Bundesamt gibt heute eine Gemeinschaftsveröffentlichung des Bundes und der Länder zum Thema „Demografischer Wandel in Deutschland - Auswirkungen auf Kinderbetreuung und Schülerzahlen im Bund und in den Ländern“ heraus. Das dritte Heft der Reihe „Demografischer Wandel in Deutschland“ zeigt, wie sich der absehbare Bevölkerungsrückgang bis 2020 auf die Zahl vorschulisch zu betreuender Kinder und das Schülerpotenzial auswirken könnte. Bisher waren in dieser Schriftenreihe die Themenhefte „Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung“ sowie „Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige“ erschienen.
Basis der Analysen zu den Auswirkungen des demografischen Wandels ist die 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Die Modellrechnungen zur Kindertagesbetreuung basieren auf unterschiedlichen Annahmen zur Entwicklung der Betreuungsquote (der Anteil der Kinder einer Altersklasse, der tagsüber in Tagesstätten oder in Tagespflege betreut wird) bis 2020. Die Modellrechnung zur künftigen Entwicklung der Schülerzahlen trifft Aussagen darüber, welche Veränderungen sich bei den Schülerzahlen bis 2020 ergeben, wenn die Anteile der Schüler an der entsprechenden Altersgruppe nach Bildungsbereichen konstant bleiben.
Eine Erhöhung der Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen in Thüringen von 37,5 Prozent im Jahr 2007 auf ca. 52 Prozent im Jahr 2020 würde zu einer Erhöhung der Zahl zu betreuender Kinder um 12 Prozent führen. In absoluten Zahlen bedeutete das für Thüringen im Jahr 2020 rund 2 000 Kinder mehr in Kindertagesbetreuung als im Jahr 2007, als ca. 19 000 Kinder eine Kindertageseinrichtung besuchten oder eine Kindertagespflege in Anspruch genommen haben.
Bei Beibehaltung der heutigen Betreuungsquoten und unter den Bedingungen der Modellrechnung würde sich die Anzahl der 3- bis unter 7-Jährigen in der Kindertagesbetreuung bis 2020 verringern.
Bei den Schülerzahlen im Primarbereich (Jahrgangsstufen 1 bis 4) weist Thüringen einen Rückgang um 5 Prozent bzw. um 3 000 Kinder auf.
Im Sekundarbereich I (die Jahrgangsstufen 5 bis 9) ist in Thüringen aufgrund des Geburtenanstiegs ab Mitte der 1990er Jahre mit einem Anstieg der Schülerzahlen um 2 Prozent bzw. 2 000 Kinder zu rechnen.
Nach der vorliegenden Modellrechnung ist im Sekundarbereich II (Jahrgangstufen 10 bis 12) ein besonders ausgeprägter prozentualer Rückgang
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Weitere Auskünfte erteilt:
Silke Scholze
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