Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 18. Februar 2009 - Nr. 045

Ergebnisse der Industriewirtschaftszweige im Jahr 2008

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik erzielten die Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten1) im Jahr 2008 einen Umsatz in Höhe von 27,1 Milliarden Euro und überboten das vergleichbare Vorjahresergebnis, bei zwei Arbeitstagen mehr, um 4,5 Prozent. Ein Jahr zuvor betrug das Wachstum noch 10,1 Prozent. Der Auslandsumsatz erreichte trotz der Rückgänge zum Jahresende 2008 noch ein leichtes Plus von 1,4 Prozent (Entwicklung 2007 zu 2006: + 15,1 Prozent). Der Auftragseingangsindex, als wichtiger Frühindikator der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung, war im Jahr 2008 durchschnittlich um 2,0 Prozent höher als im Vorjahr. Bei den Auslandsaufträgen ist 2008 jedoch ein Rückgang um 1,6 Prozent zum Vorjahr eingetreten. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Monatsdurchschnitt im Jahr 2008 um 6 608 Personen bzw. 5,3 Prozent. Bei einem Umsatzzuwachs von 4,5 Prozent führte das zu einer leichten Verringerung der Umsatzproduktivität um 0,7 Prozent.

Eine Analyse über die Entwicklung der umsatzstärksten Wirtschaftszweige in der Thüringer Industrie im Jahr 2008 ergab, dass 12 einen Umsatzzuwachs und 4 einen Umsatzrückgang zum Jahr zuvor verzeichneten. Wichtige Branchen mit einem Umsatzwachstum im Jahr 2008 zum Vorjahr waren die Rundfunk- und Nachrichtentechnik, das Ernährungsgewerbe, die Metallerzeugung und -bearbeitung, die Hersteller von chemischen Erzeugnissen und der Maschinenbau. Bei den 4 Wirtschaftszweigen mit Umsatzrückgang handelt es sich um den umsatzstärksten Wirtschaftszweig Fahrzeugbau und das Glas- und Holzgewerbe sowie die Hersteller von Möbeln und Sportgeräten.

In den sechs umsatzstärksten Wirtschaftszweigen gab es folgende Ergebnisse:

Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen als umsatzstärkster Wirtschaftszweig erzielten im Jahr 2008 einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro . Zum Jahr zuvor war dies erstmals ein Rückgang um 100 Millionen Euro bzw. 2,6 Prozent. Die Auslandsumsätze betrugen 1,8 Milliarden Euro. Das waren 8,5 Prozent bzw. 166 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Vergleich zum Jahr zuvor um 9,9 Prozent bzw. 1 198 Personen, was bei gleichzeitigem Umsatzrückgang zu einer Verringerung der Umsatzproduktivität um 11,4 Prozent führte. Die Auftragseingänge lagen für das Jahr 2008 unter dem Niveau des Vorjahres (- 10,9 Prozent).

Das Ernährungsgewerbe erreichte im Jahr 2008 mit 3,4 Milliarden Euro den zweithöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahr konnte der Umsatz um 20,7 Prozent bzw. 589 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 478 Millionen Euro und konnte um 25,2 Prozent bzw. 96 Millionen Euro erhöht werden. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 378 Personen bzw. 2,8 Prozent. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 17,4 Prozent erhöht werden.

Die Hersteller von Metallerzeugnissen lagen im Jahr 2008 an dritter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie verbuchten in diesem Zeitraum 2,7 Milliarden Euro Umsatz und steigerten diesen zum Jahr zuvor um 156 Millionen Euro bzw. 6,1 Prozent. Die Auslandsumsätze stiegen um 5,1 Prozent bzw. 35 Millionen Euro auf 724 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 6,5 Prozent bzw. 1 110 Personen. Die Umsatzproduktivität sank um 0,4 Prozent. Der Umfang der eingegangenen Aufträge erhöhte sich 2008 gegenüber 2007 um 0,8 Prozent.

Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren erreichten 2008 mit 2,4 Milliarden Euro den vierthöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahr konnte der Umsatz um 7,6 Prozent bzw. 165 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 840 Millionen Euro und konnte um 9,8 Prozent bzw. 75 Millionen Euro erhöht werden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Beschäftigtenzahl um 961 Personen bzw. 8,3 Prozent auf 12 513 Personen. Der Umsatz je Beschäftigten verringerte sich um 0,7 Prozent. Die Auftragseingänge stiegen um 3,3 Prozent.

Die Hersteller von Geräten der Elektrizitätserzeugung usw. lagen im betrachteten Zeitraum an fünfter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie konnten 2,2 Milliarden Euro Umsatz verbuchen. Zum Jahr zuvor verringerte sich dieser um 37 Millionen Euro bzw. 1,7 Prozent. Die Auslandsumsätze stiegen um 11,3 Prozent bzw. 45 Millionen Euro auf 437 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,4 Prozent bzw. 162 Personen. Die Umsatzproduktivität verringerte sich um 3,1 Prozent, die Auftragseingänge sanken um 2,8 Prozent.

Im Jahr 2008 erreichten die Betriebe des Maschinenbaus mit 2,1 Milliarden Euro den sechsthöchsten Umsatzwert. Zum Jahr zuvor konnte der Umsatz um 11,0 Prozent bzw. 208 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 627 Millionen Euro und konnte um 4,4 Prozent bzw. 27 Millionen Euro erhöht werden. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1 296 Personen bzw. 10,6 Prozent. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 0,3 Prozent erhöht werden. Die Auftragseingänge lagen um durchschnittlich 0,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Die Entwicklungen im Zeitraum Januar bis Dezember sowie für den Dezember 2008 für die einzelnen Wirtschaftszweige können detailliert dem Tabellenanhang entnommen werden: TABELLEN »

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1) Ab dem Jahr 2007 werden in der Industrie monatlich nicht mehr die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten, sondern nur noch die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten erfasst.

 Entwicklung von Auftragseingang, Umsatz und Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe



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