Erfurt, 13. März 2009 - Nr. 076
Im Jahr 2008 wurden in den Thüringer Krankenhäusern und gynäkologischen Praxen 3 711 vorzeitige Schwangerschaftsbeendigungen durchgeführt. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren das 350 Abbrüche bzw. 8,6 Prozent weniger als im Jahr 2007.
Von den 3 711 Frauen hatten 3 544 (95,5 Prozent) ihren Wohnsitz in Thüringen. Wie aus der Erhebung des Statistischen Bundesamtes hervor geht, kamen 167 Frauen aus einem anderen Bundesland bzw. aus dem Ausland. Weitere 111 Thüringerinnen ließen den Eingriff in einem anderen Bundesland durchführen.
In Deutschland wurden 114 484 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Das waren 2 387 Abbrüche bzw. 2,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Von den 3 711 Frauen, die den Eingriff in Thüringen vornehmen ließen, waren 136 bzw. 3,7 Prozent minderjährig (Deutschland: 4,7 Prozent). Damit sank der Anteil der vorzeitigen Schwangerschaftsbeendigungen in dieser Altergruppe in Thüringen um 1,6 Prozentpunkte.
Fast drei Viertel der Frauen (72,7 Prozent in Thüringen und 72,6 Prozent in Deutschland) waren im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Ein Jahr zuvor betrug der Anteil in Thüringen 70,5 Prozent.
In 877 Fällen (23,6 Prozent) waren die Frauen älter als 35 Jahre. Deutschlandweit betrug dieser Anteil 22,8 Prozent.
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik weiter mitteilt, hatten 1 137 Frauen (30,6 Prozent) vor dem Eingriff noch keine Kinder, 1 228 (33,1 Prozent) hatten bereits ein Kind, 994 Frauen (26,8 Prozent) zwei Kinder, 266 Frauen (7,2 Prozent) drei Kinder und 86 Frauen (2,3 Prozent) hatten bereits vier oder mehr Kinder.
Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant (98,4 Prozent), davon in 1 535 Fällen ambulant im Krankenhaus und in 2 115 Fällen in gynäkologischen Praxen. Weitere 61 vorzeitige Schwangerschaftsbeendigungen wurden stationär in Krankenhäusern durchgeführt. Damit sank der Anteil der stationär durchgeführten Abbrüche weiter von 1,7 Prozent im Jahr 2007 auf 1,6 Prozent im Jahr 2008. Bundesweit lag der Anteil bei 2,6 Prozent.
3 627 Fälle bzw. 97,7 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregel vorgenommen. Medizinische Indikationen waren in den übrigen 2,3 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Aus kriminologischen Gründen musste in Thüringen kein Abbruch vorgenommen werden.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
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