Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 27. März 2009 - Nr. 083

Männer legen bei atypischer Beschäftigung zu

Von den rund 970 500 Thüringer Erwerbstätigen* standen im Jahr 2007 rund 860 700 in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis. Weitere 10,7 Prozent waren selbständig.
Von den abhängig Beschäftigten befanden sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die meisten (81,5 Prozent bzw. rund 701 500 Personen) in einem normalen Arbeitsverhältnis. Die anderen rund 159 200 Personen waren atypisch beschäftigt. Dies zeigen die Ergebnisse einer Sonderaufbereitung aus dem Mikrozensus. Betrachtet wird hierbei nur die Haupterwerbstätigkeit der Erwerbstätigen*.
Zu den atypischen Beschäftigungsformen gehören befristete und geringfügige Beschäftigung sowie Teilzeitbeschäftigung (wöchentliche Arbeitszeit mit 20 oder weniger Stunden). Personen in einem Zeitarbeitsverhältnis gehören ebenfalls zu den atypisch Beschäftigten, werden allerdings hier nicht erfasst.

Die häufigste atypische Beschäftigung war im Jahr 2007 mit rund 88 800 Personen die befristete Beschäftigung. Das waren rund 7 800 Personen weniger als im Jahr 1996.
Rasant gestiegen sind hingegen Teilzeit- und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Rund 78 400 Personen waren 2007 teilzeitbeschäftigt und rund 58 300 geringfügig beschäftigt. Die Teilzeitbeschäftigten haben sich gegenüber 1996 (rund 39 100 Personen) mehr als verdoppelt. Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse stiegen auf mehr als das Sechsfache an (1996: rund 9 200 Personen).

Bei der atypischen Beschäftigung ist eine Ungleichverteilung in Bezug auf das Geschlecht zu erkennen.
Im Jahr 2007 gingen 23,8 Prozent der Frauen in abhängiger Beschäftigung einer atypischen Beschäftigung nach. 1996 waren 18,6 Prozent der abhängig beschäftigten Frauen atypisch beschäftigt. Bei den Männern war es 2007 ein Anteil von 13,7 Prozent und eine Steigerung von 3,2 Prozentpunkten gegenüber 1996.

61,0 Prozent aller atypischen Beschäftigungsverhältnisse entfielen im Jahr 2007 auf Frauen. Dieser Anteil war in den letzten zwölf Jahren nahezu konstant. Der Anteil der Männer nimmt bei den einzelnen atypischen Beschäftigungsformen jedoch immer mehr zu.
Mehr als drei Viertel der Teilzeitbeschäftigten im Jahr 2007 waren Frauen. Im Jahr 1996 waren es noch 81,5 Prozent. Eine entsprechende Zunahme um 5,8 Prozentpunkte ist bei den Männern zu verzeichnen: von 18,5 Prozent im Jahr 1996 auf 24,3 Prozent im Jahr 2007.
Ähnlich verhält es sich mit den geringfügig Beschäftigten. Der Anteil der Frauen sank hier von 69,9 Prozent im Jahr 1996 auf 64,3 Prozent im Jahr 2007. Dementsprechend stieg der Anteil der geringfügig beschäftigten Männer seit 1996 um 5,6 Prozentpunkte auf 35,7 Prozent im Jahr 2007.
Der Anteil der Männer, die befristet beschäftigt waren, stieg ebenfalls von 1996 bis 2007 um 5,4 Prozentpunkte auf 51,6 Prozent. Seit dem Jahr 2003 ist zu beobachten, dass kontinuierlich mehr Männer in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis stehen als Frauen.

Die Anzahl der Personen nach Art der atypischen Beschäftigung sowie nach Geschlecht für das Jahr 2007 ist der Grafik zu entnehmen.

* im Alter von 15 bis 64 Jahren ohne Personen in Bildung oder Ausbildung, ohne Zeit- und Berufssoldat(en/innen) sowie Grundwehr- und Zivildienstleistende

Atypisch Beschäftigte 2007 nach Geschlecht

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Weitere Auskünfte erteilt:
Yvonne May
Telefon: 0361 37-84432
E-Mail: yvonne.may@statistik.thueringen.de