Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 23. März 2009 - Nr. 089

Thüringen exportiert im Jahr 2008 Waren im Wert von 11 Milliarden Euro

Nach vorläufigen Ergebnissen konnte Thüringen im Jahr 2008 Güter im Wert von 11,1 Milliarden Euro exportieren. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Wachstumsrate von 3,8 Prozent, die deutlich unter derjenigen des Jahres 2007 im Vergleich zu 2006 liegt. Verantwortlich für die vergleichsweise niedrige Exportsteigerung sind der deutliche Rückgang der Ausfuhren von Personenkraftwagen um 13,9 Prozent, die im Jahr 2008 über 8 Prozent der Thüringer Gesamtexporte deckten, aber auch deutliche Exporteinbrüche bei mess-, steuer- und regelungstechnischen Erzeugnissen (-19,4 Prozent; Anteil 5 Prozent).
Dem gegenüber standen für den gleichen Zeitraum insgesamt 7,2 Milliarden Euro Importausgaben, die damit die Höhe der Ausgaben für Einfuhren im Jahr 2007 erreichte.

Ausfuhren
Für das Jahr 2008 waren für Thüringen Ausfuhren in Höhe von 11,1 Milliarden Euro zu verzeichnen, was einem Plus von 3,8 Prozent gegenüber 2007 entspricht. Gemessen an der Steigerung der deutschen Exporte um 2,7 Prozent erreichte Thüringen damit ein überdurchschnittliches Wachstum. Der Anteil der Thüringer Exporte am deutschen Jahresergebnis in Höhe von 994 Milliarden Euro betrug 1 Prozent.

Insbesondere die Thüringer Exporte in Staaten der EU verzeichneten mit + 0,8 Prozent eine wesentlich niedrigere Wachstumsrate als im Jahr 2007. Mit einer Höhe von insgesamt 7,5 Milliarden Euro umfassten diese Exporte aber nach wie vor den größten Teil (68 Prozent) der Thüringer Ausfuhren.
11 Prozent der gesamten Exporte entfielen auf Warenlieferungen nach Asien, die gegenüber 2007 um 16,2 Prozent zunahmen.
Frankreich war im Jahr 2008 mit Einfuhren in Höhe von 949 Millionen Euro der bedeutendste Empfänger von Waren aus Thüringen. Die Exporte in dieses Land stiegen damit um 2,7 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Der bisherige Spitzenreiter, das Vereinigte Königreich, fiel auf Platz 2 zurück und führte Waren in Höhe von 940 Millionen Euro aus Thüringen ein (- 2,8 Prozent). An dritter Stelle folgte Italien, das 2008 mit 791 Millionen Euro ebenfalls weniger Waren aus Thüringen abnahm als im Jahr 2007 (- 9,9 Prozent).
Erwähnenswert ist der Wert der Exporte in die Tschechische Republik, der um 17,2 Prozent auf 597 Millionen Euro anstieg. Dieses Land ist damit von Platz 9 auf Platz 6 in der Rangliste der Thüringer Exportländer aufgerückt.
Die Thüringer Exporte in osteuropäische Länder machten im Jahr 2008 einen Anteil von 22,4 Prozent aus. 17,4 Prozent entfielen auf Lieferungen in osteuropäische EU-Länder, 5,0 Prozent in andere osteuropäische Länder.

„Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kraftfahrzeuge“ standen mit einem Exportwert von 973 Millionen Euro im Jahr 2008 ganz oben auf der Liste der bedeutendsten Thüringer Exporterzeugnisse und haben den Spitzenreiter des Vorjahres „Personenkraftwagen und Wohnmobile“ (906 Millionen Euro) infolge einer Exportsteigerung von 5,5 Prozent überholt. Die ausländische Nachfrage nach der Warengruppe „Personenkraftwagen und Wohnmobile“ ist im Jahr 2008 beträchtlich, und zwar um 13,9 Prozent, gesunken. „Waren aus Kunststoffen“ erreichten einen Exportwert von 548 Millionen Euro (+ 5,6 Prozent), während mess-, steuer- und regelungstechnische Erzeugnisse, die im Jahr 2007 noch an dritter Stelle unter den Exportwaren rangierten, nur noch im Wert von 485 Millionen Euro exportiert wurden (- 16,4 Prozent).

Einfuhren
Im Jahr 2008 wurden Waren im Wert von 7,2 Milliarden Euro nach Thüringen eingeführt. Ein Vergleich mit dem Jahresergebnis 2007 (ebenfalls 7,2 Milliarden Euro; - 0,1 Prozent) zeigt ein unverändertes Niveau der Einfuhren Thüringens. Ursächlich für diese Entwicklung ist ein schwacher Anstieg der Importe aus den europäischen Ländern (+ 1,0 Prozent) gepaart mit einem Importrückgang von Waren aus Asien (- 3,9 Prozent). Zusammen bestritten diese beiden Kontinente 96 Prozent aller Importe nach Thüringen (Europa 72 Prozent, Asien 24 Prozent).

Der mit Abstand bedeutendste Handelspartner Thüringens war, mit gelieferten Gütern im Wert von 1,3 Milliarden Euro, auch im Jahr 2008 die Volksrepublik China. Trotz einer schwachen Wachstumsrate von + 0,8 Prozent (9 Millionen Euro) konnte China seinen deutlichen Vorsprung gegenüber den auf den folgenden Plätzen liegenden Staaten Italien und Polen behaupten. Der überwiegende Anteil der aus China gelieferten Waren (60 Prozent) waren „Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen“. Bei Einfuhren aus Italien und Polen besaßen hingegen „Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kraftfahrzeuge“ einen überdurchschnittlich hohen Anteil.
Mit einem Wert von zusammen 1,7 Milliarden Euro waren „Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kraftfahrzeuge“ und „Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen“ im Jahr 2008 die mit Abstand am häufigsten nach Thüringen eingeführten Waren.

Detaillierte Angaben zum Außenhandel von Thüringen enthält der Statistische Bericht „Aus- und Einfuhr in Thüringen, 4. Vierteljahr 2008 - vorläufige Ergebnisse -“.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Ute Roewer
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