Erfurt, 23. März 2009 - Nr. 091
Die Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Januar 2009 einen Umsatz in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und unterschritten das Ergebnis des vergleichbaren Vorjahresmonats, bei einem Arbeitstag weniger, um 500 Millionen Euro bzw. 23,3 Prozent. Arbeitstäglich bereinigt betrug der Rückgang 19,7 Prozent.
Von den 23 Wirtschaftszweigen Thüringens erreichten zwei einen Zuwachs beim Umsatz und 17 lagen zum Teil recht deutlich unter dem Umsatzergebnis des entsprechenden Vorjahresmonats.
Der Auslandsumsatz verringerte sich im Januar 2009 zum Januar 2008 um 233 Millionen Euro bzw. 30,8 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten konnte im Januar 2009 um 3 119 Personen bzw. 2,5 Prozent erhöht werden. 11 Wirtschaftszweige verzeichneten einen Anstieg der Beschäftigtenzahl und 9 verringerten die Zahl der Beschäftigten.
Durch den Umsatzrückgang führte das zu einer Verringerung der Umsatzproduktivität um 25,2 Prozent.
In den sechs umsatzstärksten Wirtschaftszweigen (Mit Anwendung der WZ 2008 haben sich die Wirtschaftszweige teilweise inhaltlich und auch von der Bezeichnung her geändert.) gab es folgende Ergebnisse:
Die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln, als derzeit umsatzstärkster Wirtschaftszweig, erreichten im Januar 2009 rund 221 Millionen Euro Umsatz. Zum Vorjahresmonat konnte dieser um 5,0 Prozent bzw. 11 Millionen Euro gesteigert werden. Der Auslandsumsatz betrug 40 Millionen Euro und erhöhte sich um 19,2 Prozent bzw. 6,5 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 590 Personen bzw. 4,8 Prozent. Der Umsatz je Beschäftigten konnte um 0,2 Prozent erhöht werden.
Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen meldeten im Januar 2009 den zweithöchsten Umsatzwert in Höhe von 192 Millionen Euro. Das waren 30,2 Prozent bzw. 83 Millionen Euro weniger als im gleichen Vorjahresmonat.
Die Auslandsumsätze sanken um 47,4 Prozent bzw. 67 Millionen Euro auf 75 Millionen Euro.
Die Zahl der Beschäftigten konnte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,4 Prozent bzw. 621 Personen erhöht werden, was bei gleichzeitigem Umsatzrückgang zu einer Verringerung der Umsatzproduktivität um 33,7 Prozent führte.
Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen lagen im Januar 2009 an dritter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie verbuchten 184 Millionen Euro Umsatz und verringerten diesen zum vergleichbaren Vorjahresmonat um 193 Millionen Euro bzw. 51,3 Prozent. Die Auslandsumsätze sanken um 56,4 Prozent bzw. 99 Millionen Euro auf 77 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten konnte um 2,5 Prozent bzw. 351 Personen erhöht werden. Die Umsatzproduktivität verringerte sich um 52,5 Prozent.
Die Hersteller von Metallerzeugnissen erreichten im Januar 2009 mit 158 Millionen Euro den vierthöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahresmonat sank der Umsatz um 25,6 Prozent bzw. 54 Millionen Euro. Der Auslandsumsatz betrug 46 Millionen Euro und verringerte sich um 21,8 Prozent bzw.
13 Millionen Euro. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat stieg die Beschäftigtenzahl um 479 Personen bzw. 2,7 Prozent auf 17 926 Personen. Der Umsatz je Beschäftigten verringerte sich um 27,6 Prozent.
Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren lagen im betrachteten Zeitraum an fünfter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie konnten 150 Millionen Euro Umsatz verbuchen und verringerten diesen zum vergleichbaren Vorjahresmonat um 46 Millionen Euro bzw. 23,7 Prozent. Die Auslandsumsätze sanken um 20,4 Prozent bzw. 14 Millionen Euro auf 56 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 3,2 Prozent bzw. 396 Personen. Die Umsatzproduktivität verringerte sich um 21,1 Prozent.
Im Januar 2009 erreichten die Betriebe des Maschinenbaus mit 148 Millionen Euro den sechsthöchsten Umsatzwert. Zum Vorjahresmonat sank der Umsatz um 3,4 Prozent bzw. 5,2 Millionen Euro. Der Auslandsumsatz betrug 46 Millionen Euro und verringerte sich um 17,8 Prozent bzw. 10 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 988 Personen bzw. 9,9 Prozent. Der Umsatz je Beschäftigten sank um 7,2 Prozent.
Die Daten und Entwicklungen im Zeitraum Januar 2009 zu Januar 2008 für die einzelnen Wirtschaftszweige können detailliert dem Tabellenanhang entnommen werden: TABELLEN »
1) Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten
Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden.
Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Wirtschaftszweige haben sich teilweise inhaltlich und auch von der Bezeichnung her geändert. Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
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