Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 30. März 2009 - Nr. 097

Januar 2009: Die Thüringer Industrie im deutschlandweiten Vergleich

Im Januar 2009 sank der Umsatz in den größeren Thüringer Industriebetrieben1) gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat um 23,3 Prozent. In der Summe der neuen Bundesländer gab es mit 18,7 Prozent einen geringeren Rückgang. Deutschlandweit war der Umsatzrückgang mit 22,3 Prozent ebenfalls geringer. Im bundesweiten Ländervergleich erreichte Thüringen den 10. Platz bei der Umsatzentwicklung.

Der Thüringer Absatz auf dem inländischen Markt sank nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Januar 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,2 Prozent. In den Industriebetrieben aller neuen Bundesländer und in Deutschland wurden mit jeweils 17,7 Prozent geringere Rückgänge beim Inlandsumsatz erzielt. Mit seinem Rückgang im Inlandsgeschäft rangierte Thüringen auf dem 11. Platz.

Der Auslandsumsatz Thüringens verringerte sich im Januar 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 30,8 Prozent. In den Industriebetrieben der neuen Bundesländer wurden 20,9 Prozent weniger Auslandsumsatz erzielt. In Deutschland sank der Umsatz in das Ausland mit 27,7 Prozent ebenfalls geringer als in Thüringen. Im Auslandsgeschäft rangierte Thüringen auf dem 12. Platz.

Die Exportquote, d.h. der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, betrug in Thüringen 31,8 Prozent. Damit war sie erstmals um 0,8 Prozentpunkte niedriger als die der neuen Bundesländer und lag um 10,7 Prozentpunkte unter dem deutschlandweiten Wert.

Bei der Entwicklung der Beschäftigten hatte Thüringen im Januar 2009 zum Vorjahresmonat ein Plus von 2,5 Prozent. In den neuen Bundesländern wurde ein geringerer Anstieg um 2,2 Prozent ermittelt; in Deutschland stieg die Beschäftigtenzahl um 0,3 Prozent. Thüringen zählte zu den acht Ländern mit Beschäftigtenzuwachs und lag nach Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt an 3. Stelle aller Bundesländer.

Der Beschäftigtenzuwachs bei gleichzeitigem Umsatzrückgang blieb nicht ohne Einfluss auf die Umsatzproduktivität: Der Umsatz je Beschäftigten sank in Thüringen schneller als im Bundesdurchschnitt und auch schneller als im Durchschnitt der neuen Bundesländer. Im Vergleich der 16 Bundesländer rangierte Thüringen auf Platz 12.

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen
im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe
 1)
Merkmal Einheit Januar 2009
Absolute
Werte
Entwicklung
zum
Vorjahres-
monat
um %
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
98 205 - 22,3
Neue Bundesländer 10 567 - 18,7
Thüringen 1 645 - 23,3
Inlandsumsatz Deutschland Millionen
EUR
56 422 - 17,7
Neue Bundesländer 7 125 - 17,7
Thüringen 1 122 - 19,2
Auslandsumsatz Deutschland Millionen
EUR
41 783 - 27,7
Neue Bundesländer 3 442 - 20,9
Thüringen 523 - 30,8
Exportquote Deutschland Prozent 42,5 x
Neue Bundesländer 32,6 x
Thüringen 31,8 x
Beschäftigte im
Monatsdurchschnitt
Deutschland 1000
Personen
5 229 0,3
Neue Bundesländer 625 2,2
Thüringen 128 2,5
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 18 780 - 22,5
Neue Bundesländer 16 903 - 20,4
Thüringen 12 841 - 25,2
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
629 - 11,0
Neue Bundesländer 83 - 7,4
Thüringen 17 - 8,0
Lohn und Gehalt Deutschland Millionen
EUR
17 456 - 0,3
Neue Bundesländer 1 542 - 0,7
Thüringen 273 - 1,9
Deutschland und Neue Bundesländer (grundsätzlich vorläufige Ergebnisse)
x = Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll


1) Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten.

Entwicklung wichtiger Merkmale der Industrie im Monat Januar 2009 zum Vorjahresmonat in Thüringen, den neuen Bundesländern und in Deutschland

Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden.
Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
Telefon: 03681 354-210
detlev.ewald@statistik.thueringen.de