Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 14. April 2009 - Nr. 109

Die Thüringer Industrie im Februar 2009
Abwärtstrend noch nicht gestoppt – Umsatzeinbruch in der Industrie hält an

Im Februar 2009 sank der Umsatz in der Thüringer Industrie zum Vorjahresmonat (bei einem Arbeitstag weniger) um 28,9 Prozent. Der Inlandsumsatz sank um 23,0 Prozent; der Auslandsumsatz ging um 39,4 Prozent zurück. In den Betrieben waren zum Stichtag Ende Februar 2009 über 129 Tausend Personen beschäftigt, 2 581 Personen mehr als Ende Februar 2008.

Die 876 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Februar 2009 einen Umsatz in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Das waren 651 Millionen Euro bzw. 28,9 Prozent (Vormonat: - 23,3 Prozent) weniger als vor Jahresfrist (bei einem Arbeitstag weniger). Arbeitstäglich bereinigt betrug der Rückgang - 25,3 Prozent (Vormonat: - 19,7 Prozent).
Kumuliert von Januar bis Februar 2009 betrug das Umsatzvolumen 3,2 Milliarden Euro. Zum Vergleichszeitraum des Vorjahres verringerten sich die Umsätze bei zwei Arbeitstagen weniger um 1,2 Milliarden Euro bzw. 26,2 Prozent. Der Rückgang betrug arbeitstäglich bereinigt 22,6 Prozent.

Bis auf einen Wirtschaftszweig waren alle von den Umsatzrückgängen betroffen, vor allem:
Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit - 50,5 Prozent (Vormonat: - 51,3 Prozent),
die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit - 43,6 Prozent (Vormonat: - 30,2 Prozent),
die Metallerzeugung und -bearbeitung mit - 38,0 Prozent (Vormonat: - 25,3 Prozent),
die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit - 33,3 Prozent (Vormonat: - 29,9 Prozent),
die Hersteller von Metallerzeugnissen mit - 31,3 Prozent (Vormonat: - 25,6 Prozent),
die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren mit - 28,8 Prozent (Vormonat - 23,7 Prozent) und
die Hersteller von Papier, Pappe und Waren daraus mit - 21,7 Prozent (Vormonat: - 16,0 Prozent).

Nur noch der Wirtschaftszweig Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern konnte im Februar 2009 zum Vorjahresmonat ein Umsatzwachstum um 47,8 Prozent erwirtschaften.

Das Geschäft mit den inländischen Abnehmern verlief im Februar 2009 rückläufig, zum Vorjahresmonat wurde ein Umsatzrückgang um 23,0 Prozent bzw. 332 Millionen Euro ermittelt (Vormonat: - 19,2 Prozent).

Die Auslandsumsätze verringerten sich im Februar 2009 zum entsprechenden Vorjahresmonat um 39,4 Prozent bzw. 319 Millionen Euro (Vormonat: - 30,8 Prozent).
Die Exportquote lag im Februar 2009 nur noch bei 30,6 Prozent und war damit um 5,3 Prozentpunkte niedriger als im Februar 2008.
Im Februar 2009 wurden mit 326 Millionen Euro rund 66,4 Prozent der Exporte Thüringens in die Länder der Eurozone ausgeführt und 165 Millionen Euro bzw. 33,6 Prozent in die Länder außerhalb der Eurozone.

Die Umsatzeinbrüche blieben bisher ohne Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen: Ende Februar 2009 waren in den Thüringer Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten 129 Tausend Personen beschäftigt. Das waren 2 581 Beschäftigte (+ 2,0 Prozent) mehr als Ende Februar 2008.

Bei gestiegener Beschäftigtenzahl und gleichzeitigem Umsatzrückgang verringerte sich die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) im Februar 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 30,3 Prozent auf 12 Tausend Euro.


→ Eine ausführliche Information über die umsatzseitig wichtigsten Wirtschaftszweige erfolgt in Kürze.
→ Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden. Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Wirtschaftszweige haben sich teilweise inhaltlich und auch von der Bezeichnung her geändert. Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.




---------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
Telefon: 03681 354-210
detlev.ewald@statistik.thueringen.de