Erfurt, 22. Juni 2009 - Nr. 219
Thüringen exportierte nach vorläufigen Ergebnissen im ersten Quartal 2009 Güter im Wert von 2,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum ersten Quartal 2008 entspricht dies einem Rückgang von 25,6 Prozent.
Die in vielen Warengruppen zu beobachtenden deutlichen Exporteinbußen ziehen sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik durch alle Bereiche der gewerblichen Wirtschaft in Thüringen. Wie bereits im vierten Quartal 2008 ist unter anderem die gesunkene Ausfuhr von „Fahrgestelle, Karosserien, Motoren für Kfz“
Dem gegenüber standen für den gleichen Zeitraum insgesamt 1,5 Milliarden Euro Importausgaben, 17,6 Prozent weniger als im ersten Quartal 2008.
Ausfuhren
Für die Monate Januar bis März 2009 waren für Thüringen Ausfuhren in Höhe von 2,1 Milliarden Euro zu verzeichnen. Somit war der Wert der Ausfuhren im Vergleich zum Zeitraum Januar bis März 2009 um 25,6 Prozent niedriger. Die deutschen Exporte gingen insgesamt um 21,2 Prozent zurück.
Der Einbruch der Exporte aus Thüringen betraf den Umfang der Warenlieferungen in sämtliche Erdteile. Der gegenüber dem ersten Quartal 2008 festgestellte Rückgang der Exporte in die EU-Länder (Anteil der Exporte am Insgesamt: 70,6 Prozent) fiel etwas niedriger aus als im Durchschnitt. Insbesondere Ausfuhren in andere Erdteile wiesen erheblich höhere Rückgänge auf. Beispielsweise wurden nach Asien (Anteil: 9,7 Prozent am Thüringer Gesamtexport) wertmäßig 31,3 Prozent weniger Waren ausgeführt als im ersten Quartal 2008.
Das Vereinigte Königreich war im ersten Quartal 2009 der wichtigste Abnehmer Thüringer Waren. Mit
Der Rückgang der Exporte im ersten Quartal 2009 betraf ausschließlich den Bereich der gewerblichen Wirtschaft
Fertigwaren machten in den Monaten Januar bis März 2009 mit 81,1 Prozent den größten Anteil am Export von Gütern der gewerblichen Wirtschaft aus. Die ausländische Abnahme dieser Kategorie von Waren bestimmte daher wesentlich das Exportergebnis in Thüringen. Die Nachfrage nach „Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kraftfahrzeuge“ schrumpfte im ersten Quartal des Jahres 2009 auf weniger als die Hälfte des ersten Quartals 2008, errang aber dennoch mit 134,0 Millionen Euro den zweithöchsten Wert unter den Warengruppen der Thüringer Exporte. Spitzenreiter wurde die Warengruppe „Personenkraftwagen und Wohnmobile“ mit einem Exportwert von 247,4 Millionen Euro, der 14,2 Prozent unter dem Wert des ersten Quartals 2008 lag. An dritter Stelle folgte der Export von „Waren aus Kunststoffen“
Einfuhren
Im ersten Quartal 2009 wurden Waren im Wert von 1,5 Milliarden Euro nach Thüringen eingeführt. Ein Vergleich mit dem ersten Quartal 2008 zeigt einen Rückgang der Einfuhren um 17,6 Prozent. Dieser beruht in der Hauptsache auf einer erheblich geringeren Einfuhr der Waren aus Asien
Der mit Abstand bedeutendste Handelspartner Thüringens blieb, mit gelieferten Gütern im Wert von 207,2 Millionen Euro, die Volksrepublik China. Ihr Anteil an den Gesamtimporten betrug im ersten Quartal 2009 immer noch 13,7 Prozent, obwohl im betrachteten Zeitraum ein auffälliger Rückgang der Einfuhren um 40,4 Prozent zu beobachten war. Der überwiegende Anteil der aus China gelieferten Waren (40,8 Prozent) waren „Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen“, wobei für diese Waren ein Importrückgang von 65,2 Prozent zu verzeichnen war. Aufgrund eines deutlichen Importzuwachses von 106,1 Prozent, der zu über 90 Prozent die Lieferung von „Erdöl und Erdgas“ betraf, rückte die Russischen Föderation auf Platz 2 der Thüringer Handelspartner vor.
Detaillierte Angaben zum Außenhandel von Thüringen enthält der Statistische Bericht „Aus- und Einfuhr in Thüringen, 1. Vierteljahr 2009 - vorläufige Ergebnisse -“.
Ausfuhr und Einfuhr in Thüringen Januar bis März 2009 nach ausgewählten Warengruppen |
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Warengruppe Warenuntergruppe |
1. Vierteljahr 2009 |
Anteil am Insgesamt |
Veränderung gegenüber 1. Vierteljahr 2008 |
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1 000 EUR | % | ||||
Ausfuhr (Spezialhandel) | |||||
Insgesamt* | 2 132 626 | 100 | - 25,6 | ||
darunter | |||||
Ernährungswirtschaft | 135 755 | 6,4 | 22,9 | ||
Gewerbliche Wirtschaft | 1 847 904 | 86,6 | - 29,3 | ||
darunter | |||||
Personenkraftwagen und Wohnmobile | 247 352 | 11,6 | - 14,2 | ||
Fahrgestelle, Karosserien, Motoren für Kfz | 133 964 | 6,3 | - 51,0 | ||
Waren aus Kunststoffen | 112 477 | 5,3 | - 19,8 | ||
Eisen-, Blech- und Metallwaren, a.n.g. | 92 499 | 4,3 | - 24,2 | ||
mess-, steuerungs- u. regelungstechn. Erz | 87 109 | 4,1 | - 36,0 | ||
Einfuhr (Generalhandel) | |||||
Insgesamt* | 1 511 405 | 100 | - 17,6 | ||
darunter | |||||
Ernährungswirtschaft | 125 803 | 8,3 | 15,4 | ||
Gewerbliche Wirtschaft | 1 205 211 | 79,7 | - 24,3 | ||
darunter | |||||
Fahrgestelle, Karosserien, Motoren für Kfz | 131 983 | 8,7 | - 45,4 | ||
Erdöl und Erdgas | 123 507 | 8,2 | 143,6 | ||
Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen |
110 733 | 7,3 | - 60,1 | ||
Luftfahrzeuge | 64 539 | 4,3 | 126,1 | ||
Möbel | 64 458 | 4,3 | - 3,9 | ||
* Im Insgesamt sind Rückwaren und Ersatzlieferungen sowie Zuschätzungen für Antwortausfälle und Befreiungen enthalten. |
Ausfuhr und Einfuhr in Thüringen Januar bis März 2009 nach ausgewählten Ländergruppen und Ländern |
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Ländergruppe Land |
1. Vierteljahr 2009 |
Anteil am Insgesamt |
Veränderung gegenüber 1. Vierteljahr 2008 |
||||
1 000 EUR | % | ||||||
Ausfuhr (Spezialhandel) | |||||||
Insgesamt | 2 132 626 | 100 | - 25,6 | ||||
davon | |||||||
EU-Länder(EU-27) | 1 506 252 | 70,6 | - 23,2 | ||||
darunter | |||||||
Vereinigtes Königreich | 270 794 | 12,7 | - 1,7 | ||||
Frankreich | 178 473 | 8,4 | - 31,1 | ||||
Italien | 163 815 | 7,7 | - 24,1 | ||||
Niederlande | 125 821 | 5,9 | - 20,5 | ||||
Polen | 117 739 | 5,5 | - 13,4 | ||||
Österreich | 112 596 | 5,3 | - 23,0 | ||||
Tschechische Republik | 107 048 | 5,0 | - 27,0 | ||||
Belgien | 88 589 | 4,2 | - 24,9 | ||||
Spanien | 71 916 | 3,4 | - 42,4 | ||||
Ungarn | 52 831 | 2,5 | - 20,8 | ||||
Übrige Länder | 626 374 | 29,4 | - 30,6 | ||||
darunter | |||||||
Vereinigte Staaten | 134 960 | 6,3 | - 29,8 | ||||
Schweiz | 84 744 | 4,0 | - 3,7 | ||||
Japan | 48 903 | 2,3 | - 31,1 | ||||
Russische Föderation | 44 009 | 2,1 | - 54,3 | ||||
Einfuhr (Generalhandel) | |||||||
Insgesamt | 1 511 405 | 100 | - 17,6 | ||||
davon | |||||||
EU-Länder(EU-27) | 921 856 | 61,0 | - 16,5 | ||||
darunter | |||||||
Italien | 122 411 | 8,1 | 0,9 | ||||
Niederlande | 91 093 | 6,0 | - 10,6 | ||||
Frankreich | 87 182 | 5,8 | - 16,7 | ||||
Vereinigtes Königreich | 86 294 | 5,7 | 24,2 | ||||
Polen | 85 012 | 5,6 | - 31,9 | ||||
Spanien | 80 401 | 5,3 | - 40,3 | ||||
Österreich | 71 915 | 4,8 | - 31,6 | ||||
Tschechische Republik | 60 944 | 4,0 | - 20,5 | ||||
Belgien | 52 211 | 3,5 | 0,3 | ||||
Dänemark | 33 365 | 2,2 | 17,8 | ||||
Übrige Länder | 589 549 | 39,0 | - 19,4 | ||||
darunter | |||||||
Volksrepublik China | 207 180 | 13,7 | - 40,4 | ||||
Russische Föderation | 132 627 | 8,8 | 106,1 | ||||
Vereinigte Staaten | 50 117 | 3,3 | 8,5 | ||||
Schweiz | 32 246 | 2,1 | - 29,4 |
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Weitere Auskünfte erteilt:
Ute Roewer
Telefon: 0361 37-84211
E-Mail: ute.roewer@statistik.thueringen.de