Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 07. Juli 2009 - Nr. 252

Betriebs- und Beschäftigtendichte in der Industrie 2008
Thüringen im bundesweiten Vergleich

Bei der Betriebsdichte (Betriebe je 100 000 Einwohner) lag die Thüringer Industrie (Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) im Vergleich mit den anderen Bundesländern vor Baden-Württemberg an erster Stelle.
Von 2000 bis 2008 erhöhte sie sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik um knapp 15 Prozent und lag im Jahre 2008 bei knapp 81 Betrieben je 100 000 Einwohner. Es folgten Baden-Württemberg (79 Betriebe je 100 000 Einwohner), Sachsen (71 Betriebe), Sachsen-Anhalt (62 Betriebe) und Bayern (60 Betriebe). Die geringste Zahl der Betriebe je 100 000 Einwohner wiesen die Stadtstaaten Hamburg (29 Betriebe) und Berlin (23 Betriebe) aus.
Thüringen lag damit im Jahr 2008 deutlich über dem Durchschnitt der neuen und der alten Bundesländer (54 bzw. 58 Betriebe).
Den höchsten Anstieg der Betriebsdichte von 2000 bis 2008 wiesen die Bundesländer Sachsen-Anhalt (+ 27,7 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (+ 22,9 Prozent), Thüringen (+ 14,8 Prozent) und Sachsen (+ 13,4 Prozent) aus. Hohe Rückgänge waren in Berlin und Hamburg (je - 16,0 Prozent), Schleswig-Holstein (- 13,8 Prozent), Bremen (- 10,3 Prozent) und Hessen (- 10,2 Prozent) zu beobachten.

Die Beschäftigtendichte in der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) Thüringens erhöhte sich von 2000 bis 2008 um 31 Prozent und lag im Jahre 2008 bei 72 Beschäftigten je 1 000 Einwohner.
Der Anstieg der Beschäftigtendichte ist vor allem auf die Zunahme der Beschäftigtenzahl zurückzuführen, die in dem betrachteten Zeitraum um 22,5 Prozent bzw. knapp 30 Tausend Personen angestiegen ist. Aber auch der Rückgang der Wohnbevölkerung, die von 2000 bis 2008 um 6,6 Prozent bzw. um 162 Tausend Einwohner gesunken ist, hatte Auswirkungen auf die vordem genannte Entwicklung.
Im Vergleich aller Bundesländer lag Thüringen bei der Beschäftigtendichte in der Industrie auf Rang 7 und damit vor den neuen Bundesländern und vor Hamburg, Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein. Führend in der Beschäftigtendichte ist Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern, dem Saarland und Bremen.

Der in den neuen Ländern zu beobachtende Anstieg der Industriedichte entgegen dem allgemeinen Trend ist Ausdruck des wirtschaftlichen Aufholprozesses mit dem Ziel, tragfähige Strukturen zu schaffen. Er ist in diesen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Zeitraum 2000 bis 2008 wiesen nur die fünf neuen Bundesländer ein Anwachsen der Beschäftigtendichte in der Industrie auf. Das waren Sachsen-Anhalt (+ 37,2 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (+ 33,4 Prozent), Thüringen (+ 31,3 Prozent), Sachsen (+ 22,3 Prozent) und Brandenburg (+ 7,6 Prozent).

Eine stark rückläufige Beschäftigtendichte hatten die Bundesländer Bremen (- 15,8 Prozent), Nordrhein-Westfalen (- 11,7 Prozent), Berlin (- 11,5 Prozent), Hamburg (- 9,8 Prozent), Schleswig-Holstein (- 9,8 Prozent) und Hessen (- 9,1 Prozent).

Betriebs- und Beschäftigtendichte in der Industrie 2000 und 2008 nach Bundesländern
Länder Betriebe je 100 000
Einwohner
Beschäftigte je
1 000 Einwohner
2000 2008 2000 2008
Baden-Württemberg 84,5 79,0 120,0 116,6
Bayern 66,1 60,3 99,1 98,1
Berlin 27,4 23,0 32,9 29,1
Brandenburg 45,0 44,1 34,8 37,4
Bremen 53,2 47,7 98,0 82,5
Hamburg 34,6 29,1 57,4 51,7
Hessen 54,4 48,8 75,8 68,9
Mecklenburg-Vorpommern 36,3 44,6 26,9 35,8
Niedersachsen 53,1 48,5 70,6 65,4
Nordrhein-Westfalen 59,4 57,4 81,8 72,2
Rheinland-Pfalz 57,3 54,9 75,3 72,1
Saarland 50,4 50,7 98,9 95,7
Sachsen 62,7 71,1 49,3 60,3
Sachsen-Anhalt 48,6 62,1 39,3 53,9
Schleswig-Holstein 53,7 46,3 50,7 45,7
Thüringen 70,3 80,7 54,5 71,5
Deutschland 59,5 57,3 77,6 75,3
Neue Bundesländer 49,3 54,3 40,8 48,5
Alte Bundesländer 62,2 58,0 87,4 82,1



Betriebs- und Beschäftigtendichte in der Industrie 2008 - Thüringen im bundesweiten Vergleich

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