Erfurt, 13. August 2009 - Nr. 311
Einen differenzierten Blick auf die konjunkturelle Lage in der Industrie eröffnen auf den jeweiligen Vormonat bezogene Veränderungsraten. Aus diesem Grunde wird im beigefügten Schaubild der arbeitstäglich bereinigte Monatsumsatz in der Thüringer Industrie als Zeitreihe von Januar 2005 bis Juni 2009 aufgezeigt. Deutlich erkennbar sind die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise zum Jahreswechsel 2008/2009. Hier ist geradezu ein Einbruch der Umsatzzahlen zu konstatieren: Zwischen November und Dezember 2008 sanken die Umsätze der Thüringer Industriebetriebe um beträchtliche 19,5 Prozent. Im Januar 2009 waren die Umsätze dann noch einmal 8,3 Prozent niedriger als im Dezember 2008.
Seit Februar 2009 ist wieder eine allmähliche Erholung der Thüringer Industrieumsätze zu beobachten. Im Vergleich zum jeweiligen Vormonat stiegen die Umsätze im Februar 2009 um 2,4 Prozent und im März 2009 um 11,3 Prozent. Nach einem vorübergehenden Absinken im April 2009
Der Einbruch der Umsatzzahlen zum Jahreswechsel 2008/2009 wurde maßgeblich vom umsatzstärksten Wirtschaftszweig der Thüringer Industrie, der „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ beeinflusst. Mit einem Minus von 29,3 Prozent im Dezember 2008 und einem Minus von 11,4 Prozent im Januar 2009 waren die Einschnitte hier deutlich höher als im Durchschnitt der Thüringer Industrie. Nicht zuletzt aufgrund der so genannten „Abwrackprämie“ trug dieser Wirtschaftszweig jedoch in den Folgemonaten deutlich überproportional zur allmählichen Erholung der Thüringer Industrieumsätze bei: So erzielte die „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ im Februar, März und April 2009 Umsatzzuwächse von 12,6 Prozent, 36,6 Prozent und 3,2 Prozent. Nach einem geringfügigen Rückgang im Mai 2009
Etwas verschieden verlief die Entwicklung im Wirtschaftszweig mit dem zweithöchsten Umsatzvolumen, der „Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln“. Während der Umsatzrückgang zum Vormonat im Dezember 2008
Ganz anders dagegen das Bild in der „Herstellung von Metallerzeugnissen“. In dem Wirtschaftszweig, der im Jahr 2008 das drittgrößte Umsatzvolumen aufwies, wurde zunächst ein dramatischer Umsatzeinbruch verzeichnet. Zwischen November und Dezember 2008 sackten die Umsatzerlöse um 35,8 Prozent ab. Seit Beginn des Jahres 2009 wurden jedoch im Vormonatsvergleich ausschließlich Umsatzzuwächse verzeichnet. Am höchsten war das Plus im Januar 2009 mit 9,7 Prozent, während das Plus im Juni 6,6 Prozent betrug.
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