Erfurt, 24. August 2009 - Nr. 322
Die Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Juni 2009 einen Umsatz in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Mai 2009 haben sich die Umsätze, bei zwei Arbeitstagen mehr, um 10,5 Prozent erhöht. Arbeitstäglich bereinigt entspricht der Juniumsatz dem des Monats Mai.
Gegenüber Juni 2008 betrug der Rückgang, bei gleicher Zahl an Arbeitstagen, 17,5 Prozent. Im Mai bzw. April waren es noch Minus 17,7 bzw. Minus 22,3 Prozent.
Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf die Erlöse mit ausländischen Abnehmern, die im Vergleich zum Vormonat arbeitstäglich bereinigt um 2,6 Prozent bzw. volumenmäßig um 13,4 Prozent zunahmen. Das Geschäft mit den inländischen Abnehmern nahm um 1,3 Prozent ab bzw. volumenmäßig um 9,1 Prozent zu.
Hohe Auslandsumsätze registrierten im Juni im Vergleich zum Vormonat v. a. die Wirtschaftszweige
- Metallerzeugung und -bearbeitung (63,8 Prozent - volumenmäßiger Zuwachs)
- Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (30 Prozent)
- Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (28 Prozent)
- Herstellung von Metallerzeugnissen (20,2 Prozent)
Die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe ging im Juni weiter zurück. Betrug der Rückgang im April zum entsprechenden Vorjahresmonat noch 133 Personen bzw. 0,1 Prozent, waren es im Juni 2 808 Personen bzw. 2,2 Prozent weniger.
Innerhalb der umsatzmäßig wichtigsten sechs Wirtschaftszweige der Thüringer Industrie, auf die fast zwei Drittel des Umsatzes fallen, wurden im Juni 2009 folgende Ergebnisse erzielt.
Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, als derzeit umsatzstärkster Wirtschaftszweig, verbuchten im Monat Juni 2009 über 297 Millionen Euro Umsatz. Nach dem Tiefpunkt im Januar 2009 und einem Rückgang im Mai gab es zwei Monate einen kräftigen Umsatzanstieg.
Der Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr konnte von Januar bis Juni verbessert werden. So war im Januar 2009 zum Vorjahresmonat noch ein Rückgang von 51,3 Prozent (arbeitstäglich 48,0 Prozent) zu verzeichnen. Im Juni 2009 betrug der Rückgang zum Vorjahresmonat 23,5 Prozent.
Dabei verringerte sich der Rückstand beim Inlandsumsatz von 46,8 Prozent im Januar auf 20,5 Prozent im Juni (arbeitstäglich bereinigt 44,3 Prozent).
Die Zahl der Beschäftigten ging im Juni 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,4 Prozent zurück.
Die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln lagen im Monat Juni 2009 an zweiter Stelle der umsatzstärksten Wirtschaftszweige. Sie erreichten im Juni 2009 rund 216 Millionen Euro Umsatz und damit den zweiten Monat in Folge einen Rückgang. Zum Vorjahresmonat wurde dieser im Juni um 7,0 Prozent unterschritten, im Mai waren es 6,5 Prozent. Der Auslandsumsatz betrug 36 Millionen Euro und verringerte sich um 2,3 Prozent. Der Absatz in das Inland sank um 7,9 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten stieg um 375 Personen bzw. 3,0 Prozent.
Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren konnten im Juni mit 194 Millionen Euro Umsatz wie im Vormonat den dritten Rang der umsatzstärksten Wirtschaftszweige verbuchen. Der Tiefpunkt des Umsatzes lag im Februar 2009; nach einem Anstieg im März gab es einen Rückgang im April und danach einen Anstieg im Monat Mai und Juni. Der Umsatz verringerte sich zum vergleichbaren Vorjahresmonat um 8,3 Prozent. Die Auslandsumsätze sanken um 5,6 Prozent. Der Absatz in das Inland verringerte sich um 9,8 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 6,8 Prozent bzw. 863 Personen.
Die Hersteller von Metallerzeugnissen erreichten im Juni 2009 mit 189 Millionen Euro den vierthöchsten Umsatzwert. Nach dem Umsatztief im Dezember 2008 gab es in den 6 Monaten des Jahres 2009 ein auf und ab des Umsatzes, zuletzt einen Anstieg im Juni zum Mai. Zum Vorjahresmonat sank der Umsatz um 21,1 Prozent. Der Auslandsumsatz betrug 56 Millionen Euro und verringerte sich um 14,9 Prozent. Der Inlandsumsatz erreichte eine Höhe von 133 Millionen Euro und sank um 23,5 Prozent.
Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat sank die Beschäftigtenzahl um 657 Personen bzw. 3,6 Prozent auf 17 406 Personen.
Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen meldeten im Monat Juni 2009 den fünfthöchsten Umsatzwert in Höhe von 173 Millionen Euro. Der geringste Umsatz wurde im April 2009 registriert. Im Monat Juni gab es einen geringfügigen Anstieg. Das waren im Juni 27,4 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Die Auslandsumsätze sanken überdurchschnittlich um 47,5 Prozent. Der Inlandsumsatz erreichte 110 Millionen Euro und verringerte sich um 6,9 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozent bzw.
Im Juni 2009 erreichten die Betriebe des Maschinenbaus mit 143 Millionen Euro den sechsthöchsten Umsatzwert. Nach dem Umsatzeinbruch zu Beginn des Jahres wurde in den ersten drei Monaten 2009 ein Umsatzanstieg auf niedrigem Niveau registriert, dem seit April erneut ein Rückgang folgte und den Monat Juni zum Monat mit dem geringsten Umsatz seit Beginn der Finanz- und Konjunkturkrise werden lies. Zum Vorjahresmonat sank der Umsatz um 32,1 Prozent. Der Auslandsumsatz betrug 48 Millionen Euro und verringerte sich um 30,0 Prozent. Der Inlandsumsatz erreichte ein Volumen von 96 Millionen Euro und sank um 33,0 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten stieg geringfügig um 8 Personen bzw. 0,1 Prozent.
Die Entwicklungen zum Vorjahreszeitraum für die einzelnen Wirtschaftszweige können detailliert dem Tabellenanhang entnommen werden.
- Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev. 2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden. Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Wirtschaftszweige haben sich teilweise inhaltlich und auch von der Bezeichnung her geändert. Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.
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