Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 03. September 2009 - Nr. 327

Juni 2009: Die Thüringer Industrie im Vergleich zu Deutschland

Nach dem Einbruch der wirtschaftlichen Entwicklung in der Industrie zum Ende des vergangenen und zu Beginn des neuen Jahres ist eine allmähliche Erholung zu beobachten. Das zeigt u. a. die Entwicklung des Industrieumsatzes. Um einen Vergleich innerhalb des Jahres und zwischen Bund und Land Thüringen durchführen zu können erfolgte eine kalendertägliche Bereinigung des Umsatzes.

Nach einem Umsatzrückgang von etwa 8,3 Prozent im Januar 2009 stiegen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Umsätze in Thüringen im Vergleich zum jeweiligen Vormonat ab Februar bis Mai (mit Ausnahme vom April - 2,4 Prozent), während es im Juni keine Veränderung zum Vormonat gab.

Im Vergleich zur Entwicklung in Deutschland (- 12,7 Prozent im Januar) fiel der Rückgang zu Jahresbeginn in Thüringen nicht so hoch aus. Wie in Thüringen stiegen die Umsätze in Deutschland zum Vormonat, bis auf die Monate April (- 1,2 Prozent) und Juni (- 1,5 Prozent), auch in Deutschland an (siehe Grafik).

Im direkten Vergleich zwischen Thüringen und Deutschland hatte Thüringen in den ersten sechs Monaten nur im Februar, April und Mai schlechtere Umsatzwerte, wobei die Februar- und Maiwerte im positiven Bereich lagen.


Der Rückgang des Umsatzes blieb insbesondere zu Jahresbeginn trotz Stabilisierung im Laufe des Jahres nicht ohne Einfluss auf das Niveau des aktuellen Jahres im Vergleich zum Vorjahr bzw. zu den Vorjahresmonaten.
Im Juni 2009 sank der Umsatz in den Thüringer Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat um 17,5 Prozent. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik weiter mitteilt, war das ein deutlich stärkerer Rückgang als in der Summe der neuen Bundesländer mit 11,7 Prozent. Der bundesweite Rückgang des Umsatzes war mit 21,4 Prozent beträchtlich höher als in Thüringen. Im bundesweiten Ländervergleich nimmt Thüringen den neunten Platz bei der Umsatzentwicklung ein.

Der Auslandsumsatz Thüringens sank im Juni 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,3 Prozent. In den Industriebetrieben aller neuen Bundesländer wurde mit 13,7 Prozent weniger Rückgang beim Auslandsumsatz erzielt. In Deutschland sank der Umsatz in das Ausland mit 23,8 Prozent schneller als in Thüringen. Mit seinem Rückgang im Auslandsgeschäft rangierte Thüringen auf dem neunten Platz aller Bundesländer.
Die Exportquote, d.h. der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, betrug in Thüringen 32,1 Prozent. Damit war sie um 2,6 Prozentpunkte niedriger als die der neuen Bundesländer und lag um 12,3 Prozentpunkte unter dem deutschlandweiten Wert.

Der Thüringer Absatz auf den inländischen Markt verringerte sich im Juni 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,7 Prozent. In den Industriebetrieben aller neuen Bundesländer fiel der Rückgang mit 10,6 Prozent geringer aus, in Deutschland sank der inländische Umsatz mit 19,4 Prozent schneller. Bei der Entwicklung im Geschäft mit dem Inland rangierte Thüringen auf dem achten Platz.

Bei der Beschäftigtenentwicklung wurde für Thüringen im Juni 2009 im Vergleich mit dem Juni 2008 ein Minus von 2,2 Prozent ermittelt. In den neuen Bundesländern sank die Beschäftigtenzahl um - 1,4 Prozent und in Deutschland verringerte sich die Beschäftigtenzahl deutlicher um 3,0 Prozent. Thüringen lag bei der Beschäftigtenentwicklung an sechster Stelle aller Bundesländer.

Der Umsatz je Beschäftigten sank in Thüringen deutlicher als im Durchschnitt der neuen Bundesländer und auch deutlicher als im Bundesdurchschnitt. Im Vergleich der 16 Bundesländer rangierte Thüringen auf dem neunten Platz.
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- Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden. Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Sabine Sturm
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