Erfurt, 15. Oktober 2009 - Nr. 440
Fleischerzeugung
Gegenüber 1991 stieg die Schlachtmenge im Jahr 2008 auf rund 183 Tausend Tonnen (+ 49 Prozent). Im Wesentlichen ist das auf eine Steigerung der Schweinefleischproduktion (+ 63 Tausend Tonnen bzw. 66 Prozent) zurückzuführen. Deutlich ist der Rückgang der Kälber- und Schafschlachtungen. Im Vergleich mit dem Jahr 1991 wurden nur noch reichlich zwei Zehntel Kälber und knapp zwei Zehntel Schafe geschlachtet. Die gewerblichen Schlachtungen stiegen gegenüber 1991 um knapp zwei Drittel an.
Dagegen verlieren die Hausschlachtungen immer mehr an Bedeutung. Wurden 1991 noch 9 Prozent der Tiere zum eigenen Verbrauch geschlachtet, waren es 2008 nur noch 1,5 Prozent.
Bis August 2009 wurden fast 1,2 Millionen Tiere geschlachtet und 117,1 Tausend Tonnen Fleisch erzeugt. Zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum sind das 40,0 Tausend Tiere bzw. 4,0 Tausend Tonnen Fleisch weniger.
Milchproduktion
Die jährliche Milchleistung je Kuh stieg innerhalb von 17 Jahren um ca. 3 800 Kilogramm. Obwohl die Milchkuhbestände um knapp die Hälfte abgebaut wurden, konnte auf Grund der gestiegenen Milchleistung im Jahr 2008 fast die gleiche Milchmenge wie im Jahr 1991 erzeugt werden.
Eiererzeugung
Die Legeleistung des Jahres 2007 mit 304 Eiern je Tier erreichte Rekordniveau. Im Jahr 2008 wurde mit 302 Eiern je Huhn das fünfthöchste Ergebnis seit 1991 erreicht. 1,8 Millionen Hühner legten insgesamt rund 538 Millionen Eier.
Von Januar bis August 2009 legten die Hühner 354,0 Millionen Eier. Das sind 5,2 Millionen Eier mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Feldfrüchte
Mehr als die Hälfte des Ackerlandes wurde und wird für den Getreideanbau genutzt. Dabei hatte 2008 der Winterweizen mit knapp 60 Prozent der Getreideanbaufläche den höchsten Stellenwert. Die Anbaufläche wurde gegenüber 1991 um die Hälfte ausgeweitet. Die Kartoffelanbaufläche 2008 liegt bei einem Fünftel der Fläche von 1991. Der Anbau von Ölfrüchten wurde gegenüber 1991 um fast das 2,5fache ausgedehnt. Die Anbaufläche von Heil- und Gewürzpflanzen hat sich in diesem Zeitraum fast vervierfacht.
2008 wurden unter anderen 2,7 Millionen Tonnen Getreide, 81,3 Tausend Tonnen Kartoffeln, 487,4 Tausend Tonnen Zuckerrüben und 427,6 Tausend Tonnen Winterraps erzeugt.
2009 war ein gutes Getreidejahr. Unter Zugrundelegung von noch vorläufigen Flächenangaben wurde 2009 eine Getreideernte (ohne Corn-Cob-Mix und Körnermais) von über 2,7 Millionen Tonnen eingefahren. Wenn man die erste Vorschätzung bei Körnermais und Corn-Cob-Mix zu Grunde legt, würde die Erntemenge insgesamt 2,8 Millionen Tonnen betragen.
Gemüse
Innerhalb der letzten 17 Jahre ging die Anbaufläche von Gemüse um 45,4 Prozent zurück. Während 2008 die Anbaufläche unter Glas gegenüber 1991 um 39 Prozent (+ 11,8 Hektar) ausgebaut wurde, ist bei der witterungsanfälligen Freilandfläche ein Rückgang um 46,1 Prozent
Insgesamt wurden 2008 rund 6,4 Tausend Tonnen Gemüse mehr geerntet als 1991. Vom Freiland wurden 2008 rund 44,7 Tausend Tonnen
2009 wurden 1 991 Tonnen Spargel gestochen. Damit wurden 153 Tonnen bzw. 8,3 Prozent mehr geerntet als im Jahr 2008. Insgesamt wird dagegen nach ersten Schätzungen bei Gemüse auf dem Freiland eine Erntemenge von 43 Tausend Tonnen erwartet. Das wären 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Ursache dafür ist der Rückgang der Anbaufläche um mehr als 300 Hektar.
Obst
2008 wurden 39,7 Tausend Tonnen Baumobst aus dem Marktobstanbau, darunter 33,6 Tausend Tonnen Äpfel, 2,8 Tausend Tonnen Sauerkirschen und 1,1 Tausend Tonnen Süßkirschen geerntet.
Beerenobst wurden 2008 rund 1,5 Tausend Tonnen eingebracht.
Bei der Obsternte 2009 ist nach bisherigen Einschätzungen eine überdurchschnittliche Erntemenge von 44,7 Tausend Tonnen herangewachsen. Bei Sauerkirschen wurde der Spitzenertrag von 120,1 Dezitonnen pro Hektar durch die niedrigen Erzeugerpreise nicht marktwirksam. Ein Viertel der gewachsenen Ernte wurde aus wirtschaftlichen Gründen nicht geborgen.
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