Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 04. November 2009 - Nr. 457

Deponierung von Abfällen nimmt in Thüringen wieder zu

In den Jahren von 1996 bis 2006 verringerte sich die an Thüringer Deponien1) gelieferte Abfallmenge um rund 2,7 Millionen Tonnen bzw. 90,1 Prozent, was vor allem auf gesetzliche Änderungen bei der Abfallentsorgung zurückzuführen war. Danach durften ab Mitte 2005 nur noch vorbehandelte Abfälle auf Deponien verbracht werden, d.h. der größte Teil der Abfälle wird in Thüringen einer Verwertung zugeführt. Nur ca. 7 Prozent der jährlich erfassten Abfallmenge werden seitdem auf die Deponien des Freistaates verbracht.
Im Jahr 2008 wurden nach vorläufigen Angaben in den 19 Deponien1) des Freistaates rund 382 Tausend Tonnen Abfall abgelagert. Nach einem Anstieg im Jahr 2007 um knapp 70 Tausend Tonnen wurden auch 2008 fast 20 Tausend Tonnen bzw. 5,5 Prozent mehr Abfall als im Jahr zuvor abgelagert.
Beim registrierten Anstieg handelte es sich zum größten Teil um Abfälle aus anderen Behandlungsanlagen, Bau- und Abbruchabfälle und Abfälle aus thermischen Prozessen.
Mehr als die Hälfte (52,0 Prozent) des gesamten Abfallaufkommens in Deponien stellten im Jahr 2008 die Abfälle aus anderen Behandlungsanlagen; (2008: 198,6 Tausend Tonnen, 2007: 127,3 Tausend Tonnen). Außerdem wurden 76,8 Tausend Tonnen (20,1 Prozent) Bau- und Abbruchabfälle und 69,7 Tausend Tonnen (18,2 Prozent) Abfälle aus thermischen Prozessen deponiert.

Die Anlieferung von Abfällen aus anderen Behandlungsanlagen erhöhte sich im Jahr 2008 im Vergleich zum Jahr zuvor um 71 Tausend Tonnen bzw. 56,0 Prozent.
Als Folge des Ablagerungsverbotes von nicht vorbehandelten Abfällen spielt die Deponierung von Siedlungsabfällen (1,9 Prozent) keine nennenswerte Rolle mehr. Deponiert werden fast nur noch mineralische Siedlungsabfälle (überwiegend Boden und Steine), die keiner Vorbehandlung bedürfen.

1) einschließlich betriebseigene Deponien

Deponierung von Abfällen nimmt in Thüringen wieder zu

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