Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 03. Mai 2010 - Nr. 123

Fast jeder 12. Thüringer war Ende 2009 schwerbehindert

Am 31.12.2009 waren 182 652 Thüringer im Besitz eines Schwerbehindertenausweises. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren das 672 Personen bzw. 0,4 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Der Anteil der Männer überwog leicht mit 50,5 Prozent.
Damit war Ende des vergangenen Jahres fast jeder 12. Thüringer (8,1 Prozent) von Schwerbehinderung betroffen, davon 8,2 Prozent männlichen und 7,9 Prozent weiblichen Geschlechts.
Ende 2007 war mehr als jeder 13. Thüringer (7,9 Prozent) betroffen, davon 8,1 Prozent männlich und 7,8 Prozent weiblich.

Alter der schwerbehinderten Menschen
Fast die Hälfte (47,8 Prozent) der schwerbehinderten Menschen Thüringens waren älter als 65 Jahre, weitere 37,9 Prozent waren im Alter zwischen 45 und 65 Jahren, 12,3 Prozent zwischen 18 und 45 Jahren und 1,9 Prozent der von Schwerbehinderung Betroffenen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Ursache der Behinderung
Ursache der Behinderung war in mehr als drei Viertel der Fälle (76,9 Prozent) eine Krankheit.
Bei 6,1 Prozent der schwerbehinderten Menschen war die Behinderung angeboren.
Bei 1,2 Prozent war ein Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit der Grund und jeweils bei 0,7 Prozent wurde die Schwerbehinderung entweder durch Kriegs-, Wehrdienst- oder Zivildienstbeschädigungen verursacht bzw. war durch Unfälle begründet. Bei weiteren 13,9 Prozent beruhte die Behinderung auf sonstigen, mehreren oder ungenügend bezeichneten Ursachen.

Art der Behinderung
In 49 552 Fällen wurde als Art der schwersten Behinderung eine Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen festgestellt. Das waren weit mehr als ein Viertel (27,1 Prozent) aller Betroffenen.
An zweiter Stelle standen Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen und Suchtkrankheiten (38 406 Personen bzw. 21,0 Prozent), gefolgt von Funktionseinschränkungen von Gliedmaßen (30 131 Personen bzw. 16,5 Prozent), Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule und des Rumpfes, Deformierung des Brustkorbes (17 399 Personen bzw. 9,5 Prozent).
Weitere 11 261 Personen (6,2 Prozent) waren blind oder sehbehindert und 9 647 (5,3 Prozent) sprach- oder hörgeschädigt.
Außerdem litten 5 592 schwerbehinderte Menschen (3,1 Prozent) an Entstellungen bzw. dem Verlust einer oder beider Brüste und weitere 2 148 (1,2 Prozent) unter dem ganzen oder teilweisen Verlust von Gliedmaßen. Sonstige und ungenügend bezeichnete Behinderungen traten in 18 516 Fällen (10,1 Prozent) auf.

Schwerbehinderte Menschen am 31.12. nach ausgewählten Merkmalen
Merkmal 31.12.2007 31.12.2009
Anzahl Anzahl Entwicklung zu 2007
in Prozent
Schwerbehinderte Menschen 181 980 182 652 100,4
  davon  
männlich 91 790 92 276 100,5
weiblich 90 190 90 376 100,2
Art der Behinderung  
Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen 2 514 2 148 85,4
  darunter  
eines Beines 1 602 1 415 88,3
Funktionseinschränkung von Gliedmaßen 31 911 30 131 94,4
  darunter  
beider Beine 15 281 15 174 99,3
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und
des Rumpfes, Deformierung des Brustkorbes
16 760 17 399 103,8
  darunter  
Fkt.-einschr. der Wirbelsäule 9 879 10 515 106,4
Fkt.-einschr. der Wirbelsäule u. der Gliedmaßen 6 480 6 563 101,3
Blindheit und Sehbehinderung 11 459 11 261 98,3
  darunter  
Blindheit oder Verlust beider Augen 3 229 3 043 94,2
Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit,
Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen
9 301 9 647 103,7
  darunter  
Schwerhörigkeit auch kombiniert mit Gleich-
gewichtsstörungen
7 644 8 051 105,3
Verlust einer Brust oder beider Brüste,
Entstellungen u.a.
5 647 5 592 99,0
  darunter  
Verlust einer oder beider Brüste 5 549 5 503 99,2
Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen
bzw. Organsystemen
51 329 49 552 96,5
  darunter  
Herz-Kreislaufsystem 10 416 8 573 82,3
Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-
seelische Behinderungen, Suchtkrankheiten
36 130 38 406 106,3
  darunter  
Störungen d. geistigen Entw. (z.B. Lernbehinderung) 7 429 7 894 106,3
hirnorganisches Psychosyndrom (Hirnleistungs-
schwäche, organische Wesensänderung) ohne
neurologische Ausfallerscheinungen am
Bewegungsapparat; symptomatische Psychosen
7 174 6 822 95,1
hirnorganisches Psychosyndrom (Hirnleistungs-
schwäche, organische Wesensänderung) mit
neurologische Ausfallerscheinungen am
Bewegungsapparat
5 258 6 477 123,2
sonstige und ungenügend bezeichnete Behinderungen 16 929 18 516 109,4



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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
Telefon: 0361 37-734 517
E-Mail: sigrid.langhammer@statistik.thueringen.de