Erfurt, 07. Juli 2010 - Nr. 193
Zum Stichtag 31. Dezember 2009 hatte Thüringen 2 249 882 Einwohner. Das waren 17 881 Personen bzw. 0,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Bevölkerungseinbuße des Landes lag damit im vergangenen Jahr vergleichsweise um mehr als 1 000 Personen über der Einwohnerzahl von Heiligenstadt (16 765) und nur leicht unter der von Bad Langensalza (18 150).
Nur die kreisfreien Städte Jena, Weimar und Erfurt meldeten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Jahr 2009 ein Bevölkerungs-Plus zwischen 1,0 und 0,2 Prozent.
Dabei ist mit zu berücksichtigen, dass sie zu den Thüringer Städten gehören, die als Universitätsstädte zusätzliche Anziehungskraft auf Grund des speziellen Angebots eines gebührenfreien Studiums vorweisen können. Gleichzeitig bieten sie verschiedene Vorteile für den Fall an, dass die Studenten in dieser Zeit den Hauptwohnsitz in der Stadt nehmen.
Bei den anderen kreisfreien Städten sowie allen Landkreisen fiel der Bevölkerungsrückgang sehr differenziert aus.
Günstiger als im Landesdurchschnitt von Minus 0,8 Prozent lagen, neben den drei genannten Städten mit Zuwachs, auch die Städte Eisenach
Dem Thüringer Durchschnitt entsprachen die nordwestlichen Landkreise Eichsfeld, Nordhausen sowie der mittelthüringische Landkreis Gotha.
Die größten Verluste musste wieder die kreisfreie Stadt Suhl
Der Einwohnerrückgang resultierte in Thüringen im Jahr 2009 aus einem Wanderungsverlust von 8,0 Tausend sowie einem Sterbefallüberschuss von rund 9,9 Tausend Personen.
Die Stadt Jena konnte als einzige Stadt unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen sowohl beim Saldo von Geburten und Gestorbenen
Mit 1 086 Lebendgeborenen gab es 15 neue Erdenbürger mehr als im Jahr 2008 und mit 917 Sterbefällen nur 5 mehr als im Jahr zuvor. Auf Grund von 6 830 Zuzügen - bei gleichzeitig 5 947 Fortzügen - gewann die Stadt weitere 883 neue Einwohner hinzu.
Bezogen auf die Gesamteinwohnerzahl kamen in Jena, Erfurt, Weimar und Eisenach die meisten Kinder zur Welt - die wenigsten in Suhl (siehe erste Spalte der folgenden Tabelle).
In Erfurt und Weimar basiert der Bevölkerungszuwachs von 2009 allein auf der positiven Wanderungsbilanz, denn in beiden Städten gab es weniger Geburten als Todesfälle. Die 840 bzw. 337 mehr Zu- als Fortzüge kompensierten den negativen natürlichen Saldo von 347 bzw. 47 Personen.
Alle anderen kreisfreien Städte und alle Landkreisen hatten 2009 mehr Fort- als Zuzüge und mehr Sterbefälle als Geburten zu registrieren.
Auch beim Wanderungssaldo steht die Stadt Suhl wieder am Ende der Regionalskala. Auf 1 000 Einwohner bezogen fiel der Verlust von mehr als 10 Personen mehr als doppelt so hoch aus wie der im Landesdurchschnitt (3,6 Personen je 1 000 Einwohner).
Detaillierte regionale Ergebnisse zur Bevölkerungsentwicklung (Geburten und Todesfälle sowie Zu- und Fortzüge) werden in den nächsten Monaten bereitgestellt. Man findet Sie dann im Datenregister des TLS-Internet-Auftritts unter www.statistik.thueringen.de.
Bevölkerungsentwicklung imJahr 2009 | |||||
Kreisfreie Stadt Landkreis Land |
Lebendgeborene je 1000 Einwohner |
Wanderungs-saldo je 1000 Einwohner |
Bevölkerung am 31.12.2009 |
Veränderung 2009:2008 |
|
absolut | um% | ||||
Stadt Erfurt | 9,0 | 4,1 | 203 830 | 497 | 0,2 |
Stadt Gera | 7,1 | - 1,4 | 99 987 | - 656 | - 0,7 |
Stadt Jena | 10,5 | 8,5 | 104 449 | 1 057 | 1,0 |
Stadt Suhl | 4,9 | - 10,3 | 39 526 | - 647 | - 1,6 |
Stadt Weimar | 9,9 | 5,2 | 65 233 | 295 | 0,5 |
Stadt Eisenach | 8,5 | - 0,8 | 42 847 | - 204 | - 0,5 |
Eichsfeld | 8,3 | - 6,7 | 106 052 | - 885 | - 0,8 |
Nordhausen | 7,3 | - 3,1 | 90 357 | - 763 | - 0,8 |
Wartburgkreis | 6,9 | - 7,8 | 131 820 | - 1 631 | - 1,2 |
Unstrut-Hainich-Kreis | 7,5 | - 4,4 | 109 606 | - 975 | - 0,9 |
Kyffhäuserkreis | 6,7 | - 7,1 | 82 650 | - 1 185 | - 1,4 |
Schmalkalden-Meiningen | 6,9 | - 5,5 | 131 312 | - 1 468 | - 1,1 |
Gotha | 7,5 | - 3,7 | 138 857 | - 1 184 | - 0,8 |
Sömmerda | 7,2 | - 4,6 | 73 688 | - 671 | - 0,9 |
Hildburghausen | 7,4 | - 7,4 | 67 816 | - 780 | - 1,1 |
Ilm-Kreis | 7,6 | - 0,5 | 112 804 | - 612 | - 0,5 |
Weimarer Land | 7,7 | - 3,0 | 84 935 | - 574 | - 0,7 |
Sonneberg | 6,0 | - 5,3 | 60 560 | - 755 | - 1,2 |
Saalfeld-Rudolstadt | 6,2 | - 6,3 | 118 303 | - 1 514 | - 1,3 |
Saale-Holzland-Kreis | 7,2 | - 6,1 | 87 400 | - 799 | - 0,9 |
Saale-Orla-Kreis | 7,0 | - 7,3 | 88 632 | - 1 193 | - 1,3 |
Greiz | 6,2 | - 8,0 | 109 003 | - 1 744 | - 1,6 |
Altenburger Land | 6,2 | - 8,6 | 100 215 | - 1 490 | - 1,5 |
Thüringen | 7,5 | - 3,6 | 2 249 882 | - 17 881 | - 0,8 |
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Weitere Auskünfte erteilt:
Dagmar Kobler
Telefon: 0361 37-84431
E-Mail: dagmar.kobler@statistik.thueringen.de