Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 30. Juli 2010 - Nr. 218

Verhaltene Erwartungen für die diesjährige Getreide- und Rapsernte
Ausgebliebene Niederschläge und hohe Temperaturen mindern Erträge

Nach ersten Schätzungen der Ernte- und Betriebsberichterstatter vom Juni 2010 wird in Thüringen mit einer durchschnittlichen Ertragsleistung von 6,3 Tonnen je Hektar (t/ha) eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 2,4 Millionen Tonnen erwartet. Der Flächenertrag liegt nach ersten Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik um knapp 12 Prozent unter dem Vorjahresniveau (2009: 7,1 t/ha) und um 7 Prozent unter dem langjährigen Mittel (D 2004/2009: 6,8 t/ha).
Im Jahr 2010 steht nach noch vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung 2010 1) das Getreide auf 373 600 Hektar.
Ausbleibende Niederschläge im Mai und Juni sowie die hohen Temperaturen in den letzten Wochen mindern nach Einschätzung der Fachleute die Erträge. Je nach weiterem Witterungsverlauf können diese ersten Schätzungen von den endgültigen Ergebnissen zur Ernte 2010 mehr oder weniger abweichen.

Für Winterweizen, der auf 228 200 Hektar angebaut wurde, wird ein Flächenertrag von 6,6 Tonnen geschätzt. Die Ertragsleistung würde damit um 12 Prozent unter dem Vorjahr (7,5 t/ha) und um 9 Prozent unter dem mehrjährigen Mittel (D 2004/2009: 7,3 t/ha) liegen. Die Erntemenge wird nach jetzigen Berechnungen 1,5 Millionen Tonnen betragen.

Für Roggen einschließlich Wintermenggetreide wird ein Ertrag von 6,3 t/ha eingeschätzt (2009: 7,1 t/ha; D 2004/2009: 6,6 t/ha) und eine Erntemenge von 73,5 Tausend Tonnen errechnet. Diese Getreideart steht 2010 auf 11 600 Hektar.

Wintergerste, die zurzeit geborgen wird (Anbau 2010: 67 300 Hektar), bringt aktuell einen Flächenertrag von 6,6 Tonnen und eine Erntemenge von 441,6 Tausend Tonnen. 2009 wurde die Ernte der Wintergerste mit einem Ertrag von 7,5 t/ha abgeschlossen. Im Durchschnitt der vorangegangenen 6 Jahre wurden 6,9 t/ha erreicht.

Sommergerste wird mit 5,0 t/ha einen um 9 Prozent niedrigeren Flächenertrag bringen als im Vorjahr (2009: 5,5 t/ha) und das langjährige Mittel von 5,2 t/ha um knapp 5 Prozent verfehlen. Nach ersten Berechnungen wird von einer Anbaufläche von 35 100 Hektar eine Ernte von 174,3 Tausend Tonnen festgestellt.

Hafer steht 2010 auf 5 100 Hektar und erreicht voraussichtlich einen Ertrag je Hektar von 4,1 Tonnen. Die Ertragsleistung liegt damit um nahezu ein Viertel unter der von 2009 (5,3 t/ha) und um 17 Prozent unter dem langjährigen Mittel (D 2004/2009: 5,0 t/ha). Es wird mit einer Gesamterntemenge von 20,8 Tausend Tonnen gerechnet.

Mit einem erwarteten Flächenertrag von 5,8 t/ha wird Triticale, eine Kreuzung zwischen Winterweizen und Roggen, das durchschnittliche Ertragspotential der Jahre 2004 bis 2009 um 7 Prozent und den Ertrag des Vorjahres um 9 Prozent unterschreiten. Insgesamt werden nach den vorläufigen Ergebnissen von 14 100 Hektar Anbaufläche 81,4 Tausend Tonnen Triticale geerntet.

Auch bei Winterraps werden mit 3,6 t/ha unterdurchschnittliche Ernteerträge erwartet.
Das Ertragsniveau des Vorjahres (4,2 t/ha) wird um 14 Prozent und das langjährige Mittel (3,7 t/ha) um 3 Prozent unterschritten. Nach den Ergebnissen der Junischätzung wird mit einer Gesamternte von 436,4 Tausend Tonnen gerechnet. Der Anbau von Winterraps erfolgte in diesem Jahr auf 120 100 Hektar.


1) Auf eine Anhebung der Erfassungsgrenzen zur Bodennutzungshaupterhebung wird hingewiesen. Damit ist ein Vergleich der Flächen und der Erntemenge zu den Vorjahren nur eingeschränkt möglich.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Heidrun Anders
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