Erfurt, 05. Oktober 2010 - Nr. 286
Die Alzheimer-Krankheit wurde im Jahr 1906 von dem Arzt Alois Alzheimer erstmals als Erkrankung organischen und nicht psychischen Ursprungs diagnostiziert. Zur gleichen Zeit wurde sie von Oskar Fischer, der an der psychiatrischen Klinik in Prag tätig war, beschrieben. Die Benennung dieser Krankheit nach Alois Alzheimer erfolgte durch Emil Kraepelin in seinem Lehrbuch der Psychiatrie im Jahr 1911.
Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende Demenz-Erkrankung1) des Gehirns, die den Verlust von Gehirn- und Gedächtnisleistung zur Folge hat.
Im Jahr 2008 wurden 480 Thüringer Patienten wegen der Alzheimer-Krankheit im Krankenhaus vollstationär behandelt. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 29 Fälle bzw. 6,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Am häufigsten betroffen waren die Frauen. Deren Anteil lag bei knapp zwei Dritteln (304 Frauen bzw. 63,3 Prozent).
Alzheimer ist eine Erkrankung des Alters. 70,4 Prozent der Patienten mit dieser Diagnose, die im Jahr 2008 wegen dieser Krankheit vollstationär im Krankenhaus behandelt wurden, waren älter als 75 Jahre (338 Personen). Im Alter von 60 bis unter 75 Jahren betrug der Anteil 25,8 Prozent und bei Patienten die noch keine 60 Jahre alt waren 3,8 Prozent.
An dieser Krankheit verstarben im vergangenen Jahr 170 Thüringerinnen und Thüringer. Das waren 14 Personen bzw. 9,0 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Frauen waren auch hier viel häufiger betroffen als Männer. Im Jahr 2009 lag deren Anteil, wie in den Jahren zuvor, bei mehr als zwei Dritteln (69,4 Prozent).
Unter den im Jahr 2009 an Alzheimer Verstorbenen waren 18 Personen (10,6 Prozent) noch keine 75 Jahre alt, darunter hatten 3 Personen das 65. Lebensjahr noch nicht beendet.
152 Verstorbene bzw. 89,4 Prozent waren 75 Jahre und älter, darunter mehr als die Hälfte über 85-Jährige (82 Personen bzw. 55,9 Prozent).
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1) lateinisch: demens: ohne Geist sein, „verwirrt“
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