Erfurt, 24. September 2010 - Nr. 290
Das Bruttoinlandsprodukt Thüringens, d. h. der Wert der im Inland produzierten Güter und geleisteten Dienste, stieg nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im 1. Halbjahr 2010 gegenüber dem 1. Halbjahr 2009 nominal um 4,3 Prozent. Nach Berücksichtigung der Preisveränderungen verzeichnete Thüringen in diesem Zeitraum ein Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent. Damit konnte in Thüringen der spürbare Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Jahre 2009
In Deutschland betrug das Wirtschaftswachstum im 1. Halbjahr 2010 gegenüber dem 1. Halbjahr 2009 3,1 Prozent, im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) 3,3 Prozent, im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) 2,2 Prozent.
Das Wirtschaftswachstum in den einzelnen Bundesländern belief sich in diesem Zeitraum zwischen 5,0 Prozent in Baden-Württemberg bzw. 4,9 Prozent im Saarland und jeweils 0,6 Prozent in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern.
Die relativ breite Streuung der Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Bundesländern im 1. Halbjahr 2010 hing wesentlich von der unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur ab. So waren Bundesländer mit einem hohen Wertschöpfungsanteil im Dienstleistungssektor von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 weniger stark betroffen. Dementsprechend gegenläufige Entwicklungen kennzeichnen die Wirtschaftsentwicklung der Bundesländer im Jahr 2010.
Die jüngsten Berechnungen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, dem die Statistischen Ämter aller Bundesländer angehören, stützen sich auf kurzfristig verfügbare Wirtschaftsdaten für das 1. Halbjahr 2010.
Die vorgelegten Ergebnisse wurden nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 berechnet und sind auf nationaler und regionaler Ebene für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union vergleichbar.
Über die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Bundesländern informiert die nachstehende Tabelle.
Die ausgewiesenen Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts für das 1. Halbjahr 2010 in den Bundesländern weisen einen stärkeren Schätzcharakter auf als üblich. Ursachen sind die besondere wirtschaftliche Situation im Jahr 2009, die zum Zeitpunkt der Halbjahresrechnung noch eingeschränkte länderspezifische Datenverfügbarkeit sowie die grundlegende Umstellung der Konjunkturstatistiken auf die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) ab Januar 2009.
| Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im 1. Halbjahr 2010 nach Bundesländern | ||
| Land | Bruttoinlandsprodukt | |
| Veränderung 1. Halbjahr 2010 gegenüber 1. Halbjahr 2009 | ||
| in jeweiligenPreisen | preisbereinigt 1) | |
| Prozent | ||
| Baden-Württemberg | 6,1 | 5,0 |
| Bayern | 3,8 | 3,2 |
| Berlin | 2,9 | 2,1 |
| Brandenburg | 3,5 | 2,8 |
| Bremen | 3,8 | 2,6 |
| Hamburg | 3,4 | 2,3 |
| Hessen | 4,0 | 2,7 |
| Mecklenburg-Vorpommern | 1,2 | 0,6 |
| Niedersachsen | 3,5 | 2,7 |
| Nordrhein-Westfalen | 3,7 | 2,9 |
| Rheinland-Pfalz | 5,5 | 4,5 |
| Saarland | 5,9 | 4,9 |
| Sachsen | 3,0 | 2,3 |
| Sachsen-Anhalt | 2,5 | 1,3 |
| Schleswig-Holstein | 1,2 | 0,6 |
| Thüringen | 4,3 | 3,4 |
| Deutschland | 4,0 | 3,1 |
| nachrichtlich: | ||
| Früheres Bundesgebiet ohne Berlin | 4,2 | 3,3 |
| Früheres Bundesgebiet einschl. Berlin | 4,1 | 3,2 |
| Neue Bundesländer ohne Berlin | 3,0 | 2,2 |
| Neue Bundesländer einschl. Berlin | 3,0 | 2,2 |
| 1) in Preisen des Vorjahres | ||
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Weitere Auskünfte erteilt:
Jürgen Heß
Telefon: 0361 37-84210
E-Mail: juergen.hess@statistik.thueringen.de