Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 12. Oktober 2010 - Nr. 306

Mehr als 570 000 Patienten wurden im Jahr 2009 in Thüringer Krankenhäusern behandelt

Im Jahr 2009 wurden in den 42 Thüringer Krankenhäusern 570 292 Patienten vollstationär behandelt. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 8 134 Fälle bzw. 1,4 Prozent mehr als im Jahr 2008. Von den 570 292 Patienten wurden 11 270 Patienten am Aufnahmetag wieder aus dem Krankenhaus entlassen bzw. in ein anderes Krankenhaus verlegt (sogenannte Stundenfälle). Die Verweildauer aller vollstationär behandelten Patienten betrug durchschnittlich 8,2 Tage. Ein Jahr zuvor waren es 8,4 Tage.

An erster Stelle der Ursachen für einen Krankenhausaufenthalt standen die Krankheiten des Kreislaufsystems. Fast jeder 6. Patient (90 687 Fälle bzw. 15,9 Prozent) wurde deshalb stationär behandelt. Gegenüber dem Vorjahr war ein geringer Anstieg um 463 Fälle bzw. 0,5 Prozent zu verzeichnen. Nach durchschnittlich 8,5 Tagen konnten die Patienten mit diesem Krankheitsbild das Krankenhaus wieder verlassen.

Die zweithäufigste Ursache für einen Krankenhausaufenthalt waren die Neubildungen. Mit dieser Diagnose wurden 66 262 Patienten bzw. 11,6 Prozent vollstationär behandelt. Gegenüber dem Jahr zuvor war das ein Anstieg von 972 Krankenhausfällen bzw. 1,5 Prozent. Die Zahl der Krankenhausfälle, die wegen bösartigen Neubildungen behandelt wurden, betrug 54 175. Das waren 900 Fälle bzw. 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Verweildauer der wegen Neubildungen behandelten Fälle betrug 8,5 Tage, die bei bösartigen Neubildungen 8,9 Tage.

Der dritthäufigste Behandlungsanlass war im Jahr 2009 eine Krankheit des Verdauungssystems. 57 752 Patienten bzw. 10,1 Prozent wurden deshalb im Krankenhaus vollstationär behandelt. Gegenüber dem Jahr zuvor gab es einen geringen Rückgang um 100 Krankenhausfälle bzw. 0,2 Prozent. Nach durchschnittlich 6,9 Tagen konnten die Patienten mit dieser Diagnose wieder entlassen werden.

Die Behandlungsfälle wegen Krankheiten des Atmungssystems sind gegenüber dem Jahr 2008 am stärksten gestiegen. In 35 524 Fällen bzw. 6,2 Prozent wurden Patienten wegen diesem Krankheitsbild vollstationär behandelt. Im Jahr 2009 waren das 3 658 Fälle bzw. 11,5 Prozent mehr als im Jahr 2008. Die durchschnittliche Verweildauer betrug bei dieser Erkrankung 7,2 Tage.

Aus Krankenhäusern entlassene vollstationäre Patienten 2008 und 2009 nach Diagnosekapiteln
ICD-10 Diagnosekapitel 2008 2009 Entwicklung
2009 zu 2008
um Prozent
A00 - B99 Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten  15 317 14 432 - 5,8
C00 - D48 Neubildungen  65 290 66 262 1,5
    darunter  
C00 - C97 bösartige Neubildungen 53 275 54 175 1,7
D50 - D90 Krankheiten des Blutes und der blut-
bildenden Organe sowie bestimmte
Störungen mit Beteiligung des
Immunsystems 
3 717 4 013 8,0
E00 - E90 Endokrine, Ernährungs- und Stoff-
wechselkrankheiten 
17 195 16 968 - 1,3
F00 - F99 Psychische und Verhaltensstörungen 31 211 31 508 1,0
G00 - G99 Krankheiten des Nervensystems 25 618 25 344 - 1,1
H00 - H59 Krankheiten des Auges und der Augenanhangsgebilde  10 206 10 472 2,6
H60 - H95 Krankheiten des Ohres und des Warzenfortsatzes  4 574 4 564 - 0,2
I00 - I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 90 224 90 687 0,5
J00 - J99 Krankheiten des Atmungssystems 31 866 35 524 11,5
    darunter  
J10 - J11 Grippe 186 435 133,9
J12 - J18 Pneumonie 6 598 7 344 11,3
J40 - J47 chronische Krankheiten der unteren Atemwege 6 821 7 793 14,3
K00 - K93 Krankheiten des Verdauungssystems 57 852 57 752 - 0,2
L00 - L99 Krankheiten der Haut und der Unterhaut 7 975 8 045 0,9
M00 - M99 Krankheiten des Muskel-Skelett-
Systems und des Bindegewebes
51 124 52 114 1,9
N00 - N99 Krankheiten des Urogenitalsystems 27 837 27 875 0,1
O00 - O99 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 24 944 24 530 - 1,7
P00 - P96 Bestimmte Zustände, die ihren Ur-
sprung in der Perinatalperiode haben
4 464 3 986 - 10,7
Q00 - Q99 Angeborene Fehlbildungen, Deformi-
täten und Chromosomenanomalien
2 694 2 569 - 4,6
R00 - R99 Symptome und abnorme klinische
und Laborbefunde, die anderenorts
nicht klassifiziert sind
20 758 22 305 7,5
S00 - T98 Verletzungen, Vergiftungen und be-
stimmte andere Folgen äußerer
Ursachen
53 812 55 518 3,2
Z00 - Z99 Faktoren, die den Gesundheitszustand
beeinflussen und zur Inanspruch-
nahme des Gesundheitswesens
führen
15 480 15 824 2,2
  Insgesamt 562 158 570 292 1,4



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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
Telefon: 0361 37-734 517
E-Mail: sigrid.langhammer@statistik.thueringen.de