Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 18. November 2010 - Nr. 354

Durchschnittliche Kinderzahl je Frau im Jahr 2009 nicht weiter gestiegen

In Thüringen kamen im Jahr 2009 nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 16 854 Kinder zur Welt, 8 549 Jungen und 8 305 Mädchen. Das waren 478 Kinder weniger als im Jahr zuvor. Damit wurde der Aufwärtstrend von 2007 und 2008 unterbrochen. Das Ergebnis von 2009 wurde in den vergangenen zehn Jahren nur in den Jahren 2005 und 2006 unterboten.

Auch die statistische durchschnittliche Kinderzahl je Frau, d.h. die Summe der altersspezifischen Geburtenziffern ¹⁾, hat sich im Jahr 2009 im Land auf 1,36 Kinder leicht verringert (2008: 1,37 Kinder).
Lag die durchschnittliche Kinderzahl je Frau im Jahr 1990 bei 1,50 Kindern, war deren Entwicklung seitdem rückläufig und erreichte im Jahr 1994 mit 0,77 Kindern je Frau den tiefsten Stand.
Seit 1995 stieg das Geburtenniveau fast stetig an. 2007 und 2008 fiel der Aufwärtstrend wieder deutlicher aus. Die Entwicklung im Jahr 2009 beendet vorläufig den positiven Trend der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau in Thüringen.
Der Trend des steigenden Durchschnittsalters der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder setzt sich auch im Jahr 2009 ungebremst fort. Die Mütter waren bei der Geburt durchschnittlich 29,0 Jahre alt (2008: 28,8 Jahre).

Mit steigender Dynamik setzt sich ein weiterer Trend fort, dass es immer weniger Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren gibt. Gab es im Jahr 1995 noch 523 137 Frauen in dieser Altersgruppe, waren es im Vorjahr noch 393 542 Frauen. 2009 ging deren Zahl um weitere 17 326 auf 376 216 Frauen zurück. Eine Ursache ist das Nachrücken der geburtenschwachen Jahrgänge der 90er Jahre in das Alter, in dem diese selbst Mütter und Väter werden sollten. Gegenwärtig sind die Auswirkungen dieses Prozesses kaum spürbar, aber in wenigen Jahren wird diese Generation das Alter erreicht haben (20-30 Jahre), indem die meisten Kinder geboren werden. Dann ist mit weiteren Geburtenausfällen zu rechnen, die durch eine leichte Zunahme der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau voraussichtlich nicht ausgeglichen werden können.

^{1) Die Summe der altersspezifischen Geburtenziffern, auch als zusammengefasste Geburtenziffer bezeichnet, gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn sich ihr Geburtenverhalten ausschließlich nach dem aller Frauen zwischen 15 und 44 Jahren im jeweils betrachteten Jahr richten würde.}

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