Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 01. Dezember 2010 - Nr. 362

Neue Bevölkerungsvorausberechnungen für Thüringer Städte mit mehr als 10 000 Einwohnern

Der Statistische Bericht „Entwicklung der Bevölkerung ausgewählter Städte Thüringens 2010 bis 2030“ mit den Ergebnissen der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (12. kBV) liegt nunmehr vor.
Die Vorausberechnungen der insgesamt 27 kreisangehörigen Städte mit mehr als 10 000 Einwohnern basieren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik auf dem fortgeschriebenen Bevölkerungsstand zum 31.12.2009 und reichen bis zum Jahr 2030.

Die Entwicklung der Bevölkerung in diesen Städten wird bis zum Jahr 2030 sehr unterschiedlich verlaufen.
Einzig die Städte Hildburghausen und Nordhausen können von 2009 bis 2030 mit 0,9 Prozent und 2,8 Prozent geringe Bevölkerungszuwächse verzeichnen.
Für alle anderen Städte über 10 000 Einwohner ist im Vorausberechnungszeitraum ein Bevölkerungsverlust zu erwarten. Dieser reicht von 31,1 Prozent in der Stadt Greiz bis 1,6 Prozent in der Stadt Eisenberg. Zum Vergleich: Für Thüringen ergibt sich im Rahmen der 12. kBV von 2009 bis 2030 ein Bevölkerungsverlust von 18,1 Prozent.

In allen ausgewählten Städten werden im Vorausberechnungszeitraum mehr Menschen sterben als geboren werden. Dieser Sterbefallüberschuss wird in jeder der in die Vorausberechnung einbezogenen Stadt die Hauptursache des Bevölkerungsrückgangs sein. Bezogen auf das Basisjahr 2009 schwankt der Sterbefallüberschuss je 1 000 der Bevölkerung zwischen 104 in der Stadt Heilbad Heiligenstadt und 237 in der Stadt Greiz. An der Spitze der Rangliste mit den höchsten Sterbefallüberschüssen sind an der 2. und 3. Position die Städte Meuselwitz (206) und Zeulenroda-Triebes (203) zu finden.

Verschärft wird der Prozess des Bevölkerungsrückgangs bei zehn großen kreisangehörigen Städten durch zu erwartende Wanderungsverluste. Diese reichen im betrachteten Zeitraum von 1 713 Personen in der Stadt Apolda bis 145 Personen in der Stadt Waltershausen. Bei 17 der ausgewählten Städte ist ein Wanderungsgewinn zwischen 93 (Stadt Zella-Mehlis) und 6 005 Personen (Stadt Nordhausen) zu erwarten. Für die Städte Hildburghausen und Nordhausen wird der Wanderungsgewinn ausreichen, um den Sterbefallüberschuss zu kompensieren.
Den höchsten positiven Wanderungssaldo je 1 000 der Bevölkerung hat neben Nordhausen (136) und Hildburghausen (128) die Stadt Eisenberg (126). Den höchsten Wanderungsverlust je 1 000 der Bevölkerung müssen Zeulenroda-Triebes (87) und Leinefelde-Worbis (77) verschmerzen.

Es wird weiterhin eine zunehmende Überalterung charakteristisch für die Entwicklung in den nächsten Jahren sein, die sich u.a. im Durchschnittsalter widerspiegelt.
Die Stadt Greiz - im Jahr 2009 durchschnittlich „älteste“ kreisangehörige Stadt mit mehr als 10 000 Einwohnern in Thüringen - wird im Jahr 2030 gemeinsam mit Zeulenroda-Triebes „älteste“ Stadt sein. Das Durchschnittsalter wird sich in Greiz von 2009 bis 2030 um 5,8 Jahre auf 55,3 Jahre erhöhen, in Zeulenroda-Triebes von 47,6 Jahre auf 55,3 Jahre. Den höchsten Anstieg des Durchschnittsalters haben die Städte Zeulenroda-Triebes und Leinefelde-Worbis mit jeweils 7,7 Jahren.
Die im Jahr 2030 „jüngste“ der ausgewählten Städte wird die Stadt Nordhausen mit durchschnittlich 46,9 Jahren sein. Mit einer Zunahme um 1,3 Jahre gegenüber 2009 nimmt die Stadt gleichzeitig den ersten Platz in der Liste des geringsten Anstiegs des Durchschnittsalters ein. Mit einer Zunahme um 1,9 und 2,1 Jahre folgen die Städte Pößneck und Schmölln.

Weitere Vorausberechnungsergebnisse können im Internet unter www.statistik.thueringen.de in der Rubrik „Thüringer Daten/Bevölkerung, Mikrozensus/ Bevölkerungsvorausberechnungen“ abgerufen werden.

Detaillierte Informationen können Sie dem Statistischen Bericht „Entwicklung der Bevölkerung ausgewählter Städte Thüringens 2010 bis 2030“ (Bestellnummer 01120) entnehmen. Der Bericht steht zum kostenlosen Download unter www.statistik.thueringen.de unter Veröffentlichungen zur Verfügung.

Rundungsdifferenzen wurden nicht ausgeglichen.


Entwicklung der Bevölkerung*) und des Durchschnittsalters 2009 und 2030 sowie natürliche und räumliche
Bevölkerungsbewegung 2010 bis 2030 nach ausgewählten Städten
Stadt Basisjahr
2009
2030 Entwicklung Natürlicher
Saldo
Wanderungs-
Saldo
Durchschnittsalter
2030 : 2009
 Personen Prozent Personen 31.12.2009 31.12.2030
Altenburg 35 447 26 799 - 8 648 - 24,4 - 7 043 - 1 605 48,6 53,9
Apolda 23 179 17 522 - 5 657 - 24,4 - 3 944 - 1 713 46,6 52,9
Arnstadt 25 090 23 446 - 1 644 - 6,6 - 3 574 1 930 46,1 48,6
Bad Langensalza 18 150 16 330 - 1 820 - 10,0 - 2 215 396 44,9 48,7
Bad Salzungen 15 944 14 920 - 1 024 - 6,4 - 2 076 1 052 45,8 49,0
Eisenberg 11 087 10 911 - 176 - 1,6 - 1 568 1 392 45,7 48,0
Gotha 45 736 42 499 - 3 237 - 7,1 - 5 969 2 733 45,6 48,4
Greiz 22 150 15 262 - 6 888 - 31,1 - 5 243 - 1 645 49,4 55,3
Heilbad Heiligenstadt 16 765 15 512 - 1 253 - 7,5 - 1 741 488 44,6 48,3
Hildburghausen 12 004 12 115 111 0,9 - 1 428 1 539 44,9 47,3
Ilmenau 25 979 23 535 - 2 444 - 9,4 - 3 551 1 107 44,8 49,2
Leinefelde-Worbis 19 761 15 840 - 3 921 - 19,8 - 2 399 - 1 522 44,2 51,9
Meiningen 20 731 18 068 - 2 663 - 12,8 - 2 973 311 46,1 50,1
Meuselwitz 11 385 8 869 - 2 516 - 22,1 - 2 340 - 176 48,6 53,7
Mühlhausen/Thüringen 36 100 31 495 - 4 605 - 12,8 - 4 918 313 45,5 49,7
Nordhausen 44 127 45 377 1 250 2,8 - 4 755 6 005 45,6 46,9
Pößneck 12 972 11 837 - 1 135 - 8,8 - 2 124 989 47,4 49,2
Rudolstadt 24 033 18 649 - 5 384 - 22,4 - 4 813 - 571 48,5 52,9
Saalfeld/Saale 26 912 22 339 - 4 573 - 17,0 - 4 787 214 47,0 51,2
Schmalkalden, Kurort 20 231 17 651 - 2 580 - 12,8 - 3 086 506 45,5 51,0
Schmölln 12 068 11 254 - 814 - 6,7 - 2 045 1 231 47,5 49,6
Sömmerda 20 005 16 578 - 3 427 - 17,1 - 2 905 - 522 46,0 51,8
Sondershausen 23 483 18 181 - 5 302 - 22,6 - 4 329 - 973 47,1 53,1
Sonneberg 22 529 19 304 - 3 225 - 14,3 - 3 678 453 46,5 50,7
Waltershausen 10 754 8 724 - 2 030 - 18,9 - 1 885 - 145 47,0 51,7
Zella-Mehlis 11 743 9 629 - 2 114 - 18,0 - 2 207 93 48,1 53,0
Zeulenroda-Triebes 16 344 11 607 - 4 737 - 29,0 - 3 320 - 1 416 47,6 55,3
*) jeweils 31.12.




Bevölkerungsentwicklung 2030 zu 2009  nach ausgewählten Städten *)

------------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Yvonne May
Telefon: 0361 37-84432
E-Mail: yvonne.may@statistik.thueringen.de