Erfurt, 08. Dezember 2010 - Nr. 375
Ende 2009 waren 76 967 Einwohner Thüringens pflegebedürftig. Das waren laut Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 4 754 Personen bzw. 6,6 Prozent mehr als Ende 2007. Im Vergleich zum Jahresende 1999, dem Jahr der Einführung der Pflegestatistik, hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen um mehr als ein Viertel (27,7 Prozent) erhöht (siehe Tabelle).
Während Ende 1999 rund jeder 40. Thüringer betroffen war, war es Ende 2009 bereits jeder 30. Einwohner. Bezogen auf 1 000 Einwohner waren es 34,2 Personen und somit 2,7 Personen mehr als zwei Jahre zuvor und sogar 9,6 Personen mehr als vor zehn Jahren. (Ende 1999: 24,6 Personen je 1 000 Einwohner). Frauen waren mehr als doppelt so häufig von Pflegebedürftigkeit betroffen als Männer. Ihr Anteil betrug mehr als zwei Drittel (66,9 Prozent).
40 999 Personen bzw. 53,3 Prozent waren durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung der Pflegestufe I („erheblich pflegebedürftig“), 26 217 Personen bzw. 34,1 Prozent der Pflegestufe II („schwer pflegebedürftig“) und 9 629 Personen bzw. 12,5 Prozent der Pflegestufe III („schwerst pflegebedürftig“) zugeordnet. Bei weiteren 122 Männern und Frauen (0,2 Prozent) war die Einstufung noch nicht abgeschlossen.
Ende 2009 wurden 37 747 Pflegebedürftige zu Hause ausschließlich durch Familienangehörige oder Bekannte betreut. Der Anteil an allen Pflegebedürftigen betrug 49,0 Prozent. Damit ist diese Form der Pflege weiter rückläufig. Im Jahr der Einführung der Pflegestatistik 1999 betrug der Anteil noch 56,1 Prozent, sank aber stetig und erreichte mit 49,0 Prozent seinen vorläufig tiefsten Stand.
18 734 Männer und Frauen (24,3 Prozent) wurden von ambulanten Pflegediensten und 20 486 Thüringer Bürger (26,6 Prozent) wurden in Pflegeheimen vollstationär betreut.
Damit stiegen die Anteile der von Pflegediensten Betreuten gegenüber Ende 2007 um 1,1 Prozentpunkte (gegenüber 1999 um 4,1 Prozentpunkte) und der in Pflegeheimen vollstationär Betreuten um 0,1 Prozentpunkte (gegenüber 1999 um 3,8 Prozentpunkte).
Pflegebedürftige am 15.12. der Jahre 1999 bis 2009 | |||||||||
Merkmal | 15.12.1999 | 15.12.2001 | 15.12.2003 | 15.12.2005 | 15.12.2007 | 15.12.2009 | |||
Pflegebedürftige insgesamt | 60 257 | 61 012 | 63 597 | 67 027 | 72 213 | 76 9671) | |||
und zwar | |||||||||
männlich | 18 837 | 19 238 | 20 297 | 21 594 | 23 413 | 25 469 | |||
weiblich | 41 420 | 41 774 | 43 300 | 45 433 | 48 800 | 51 498 | |||
Pflegestufe I | 28 927 | 29 723 | 31 619 | 33 584 | 36 849 | 40 999 | |||
Pflegestufe II | 22 891 | 22 590 | 23 094 | 24 100 | 25 556 | 26 217 | |||
Pflegestufe III | 8 015 | 8 361 | 8 713 | 9 193 | 9 620 | 9 629 | |||
bisher noch keiner Pflegestufe zugeordnet | 424 | 338 | 171 | 150 | 188 | 122 | |||
Leistungsempfänger von | |||||||||
ambulanter Pflege | 12 185 | 13 010 | 14 390 | 15 485 | 16 740 | 18 734 | |||
stationärer Pflege | 14 247 | 15 657 | 16 835 | 18 526 | 20 052 | 21 781 | |||
davon | |||||||||
vollstationäre Pflege zusammen | 13 752 | 15 117 | 16 214 | 17 767 | 19 129 | 20 486 | |||
davon | |||||||||
Dauerpflege | 13 618 | 15 001 | 16 053 | 17 527 | 18 843 | 20 189 | |||
Kurzzeitpflege | 134 | 116 | 161 | 240 | 286 | 297 | |||
teilstationäre Pflege zusammen | 495 | 540 | 621 | 759 | 923 | 1 295 | |||
davon | |||||||||
Tagespflege | 480 | 534 | 621 | 755 | 918 | 1 290 | |||
Nachtpflege | 15 | 6 | - | 4 | 5 | 5 | |||
Pflegegeld 2) | 33 825 | 32 345 | 32 372 | 33 016 | 35 421 | 37 747 | |||
1) Empfänger von teilstationärer Pflege erhalten in der Regel auch Pflegegeld oder ambulante Pflege und sind somit in der Zahl dieser Leistungsempfänger bereits enthalten. Um Mehrfachzählungen bei den Pflegebedürftigen insgesamt zu vermeiden, bleiben die Empfänger von teilstationärer Pflege deshalb hier unberücksichtigt. 2) Ausgewiesen werden hier nur Empfänger von Pflegegeld, die nicht bereits bei der ambulanten Pflege, bzw. vollstationären Dauerpflege bzw. Kurzzeitpflege berücksichtigt worden sind. Stichtag ist hier der 31.12. des Jahres. |
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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
Telefon: 0361 37-734517
E-Mail: sigrid.langhammer@statistik.thueringen.de