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Definitionen und methodische Hinweise zur Tabelle

Siedlungs- und Verkehrsfläche nach Nutzungsarten und Planungsregionen

▾ Methodische Hinweise.

Definitionen

Flächen nach Art der tatsächlichen Nutzung
Den nachfolgenden Begriffserläuterungen liegt das „Verzeichnis der flächenbezogenen Nutzungsarten im Liegenschaftskataster und ihrer Begriffsbestimmungen“ (Stand: 1991) der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV-Nutzungsartenverzeichnis)“ zugrunde.
Gebäude- und Freifläche
Flächen mit Gebäuden (Gebäudeflächen) und unbebaute Flächen (Freiflächen), die Zwecken der Gebäude untergeordnet sind.
Betriebsfläche
Unbebaute Flächen, die gewerblich, industriell oder für Zwecke der Ver- und Entsorgung genutzt werden.
Abbauland
Unbebaute Flächen, die vorherrschend durch Abbau der Bodensubstanz genutzt werden.
Erholungsfläche
Unbebaute Flächen, die dem Sport und der Erholung dienen.
Verkehrsfläche
Unbebaute Flächen, die dem Straßen-, Schienen- oder Luftverkehr sowie Landflächen, die dem Verkehr auf den Wasserstraßen dienen.
Landwirtschaftsfläche
Unbebaute Flächen, die dem Ackerbau, der Wiesen- und Weidewirtschaft, dem Garten-, Obst- und Weinbau dienen sowie Moor und Heide.
Moor
Unkultivierte Flächen mit einer mindestens 20 cm starken oberen Schicht aus vertorften oder vermoorten Pflanzenresten soweit sie nicht als Abbauland dienen.
Heide
Unkultivierte, sandige, meist mit Heidekraut oder Ginster bewachsene Flächen.
Waldfläche
Unbebaute Flächen, die mit Bäumen und Sträuchern bewachsen sind.
Wasserfläche
Flächen, die ständig oder zeitweise mit Wasser bedeckt sind, gleichgültig, ob das Wasser in natürlichen oder künstlichen Betten abfließt oder steht.
Flächen anderer Nutzung
Unbebaute Flächen, die nicht mit einer der vorgenannten Nutzungsarten bezeichnet werden können.
Friedhof
Unbebaute Flächen, die zur Bestattung dienen oder gedient haben, letztere nur, sofern nicht vom Charakter der Anlage her Grünanlage zutreffender ist.
Unland
Unbebaute Flächen, die nicht geordnet genutzt werden können.
Bodenfläche
Fläche bis zur sogenannten Küstenlinie – das ist die Grenze zwischen Meer und Festland bei einem mittleren Wasserstand – einschließlich der Binnengewässer (ohne Bodensee).
Siedlungs- und Verkehrsfläche
Summe mehrerer heterogener Flächennutzungsarten, die durch eine überwiegend siedlungswirtschaftliche bzw. siedlungswirtschaftlichen Zwecken dienende Ergänzungsfunktion gekennzeichnet sind. Sie setzt sich aus der Gebäude- und Freifläche, der Betriebsfläche (ohne Abbauland), der Erholungsfläche, der Verkehrsfläche und der Fläche für Friedhöfe zusammen. Sie kann keineswegs mit dem Begriff „versiegelt“ gleichgesetzt werden, da sie einen nicht quantifizierbaren Anteil von nicht bebauten und nicht versiegelten Frei- und Grünflächen enthält.

 

Methodische Hinweise

Die Flächenerhebung wird ab 2009 allgemein jährlich zum Berichtszeitpunkt 31. Dezember des jeweiligen Vorjahres durchgeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden beginnend 1993 die Flächen nach Art der tatsächlichen Nutzung alle 4 Jahre erfasst. In den Zwischenjahren, beginnend 2002, wurde die Siedlungs- und Verkehrsfläche nach Art der tatsächlichen Nutzung erhoben.

Die Ergebnisse der Flächenerhebung (Bodenfläche) nach der Art der tatsächlichen Nutzung resultieren aus einer Auswertung der Liegenschaftskataster. Die Daten werden vom Landesamt für Vermessung und Geoinformation zur Verfügung gestellt.

Der Nachweis der tatsächlichen Nutzungsarten im Liegenschaftskataster basiert auf einer Umschlüsselung der Nutzungsarten aus der Computergestützten Liegenschaftsdokumentation (COLIDO) der ehemaligen DDR. Diese Nutzungsartenverzeichnisse waren nicht identisch. Somit entstanden bei der automatischen Überführung der Daten fachlich nicht korrekte Abbildungen, die im Rahmen der Fortführung des Katasters überprüft und korrigiert werden.

Aus diesem Grund resultieren Flächenveränderungen in den einzelnen Nutzungsarten nicht nur aus tatsächlichen Nutzungsartenänderungen sondern auch zu einem nicht quantifizierbaren Anteil aus o.g. Korrekturen.

Umstellung auf ALKIS®

Dem Amtlichen Liegenschaftskataster- Informationssystem ALKIS® liegt ein neues bundeseinheitliches Datenmodell zu Grunde. Die
Datenbestände der Automatisierten Liegenschaftskarte ALK und des Automatisierten Liegenschaftsbuches ALB werden
zusammengeführt.
Die Umstellung des Liegenschaftskatasters auf ALKIS® wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich lange Zeiträume in Anspruch
nehmen. In dieser bundesweiten Übergangsphase der Umstellung auf ALKIS® werden die Flächendaten auf die bisherige ALB-Struktur zurück gerechnet.

In Thüringen wurde 2013 mit der Migration auf ALKIS® begonnen und im Jahr 2014 abgeschlossen. Somit wurden die Thüringer Flächendaten zum 31.12.2014 erstmals aus dem Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem (ALKIS®) gewonnen.

Mit der Umstellung auf ALKIS® sind folgende methodische Veränderungen gegenüber vorangegangenen Erhebungen zu beachten:

- Es werden nicht mehr die Buchflächen, sondern die berechneten Geometrieflächen veröffentlicht.
- Die in ALKIS® nicht mehr vorgesehenen Nutzungsarten wie z.B. die bisherigen Flächen anderer Nutzung wurden aufgelöst und bewirken einen Zuwachs bei anderen Nutzungskategorien.
- Die Rückrechnung auf den Nutzungsartenkatalog des ALB ist nicht in allen Fällen eindeutig möglich, da einzelne Nutzungsarten gestrichen bzw. unter gemeinsamen Positionen zusammengefasst wurden.