Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ist die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik. Sie wird alle fünf Jahre durchgeführt, zuletzt 2023. Durch die EVS erfährt man, wie viel Geld den Haushalten in Deutschland zur Verfügung steht und wofür sie es ausgeben.
Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ist die größte, freiwillige Befragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Sie wird seit 1962/63 alle fünf Jahre durchgeführt, zuletzt 2023. Dabei befragen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder rund 80 000 private Haushalte zu ihren Einnahmen und Ausgaben, ihrem Geld- und Immobilienvermögen, ihren Wohn-verhältnissen und ihrer Ausstattung mit ausgewählten Gebrauchsgütern. So liefert die EVS einen tiefen Einblick in die Einkommen und Ausgabenstrukturen der privaten Haushalte und zeichnet ein differenziertes Bild der Lebensbedingungen der Bevölkerung in Deutschland.
Für politische und gesellschaftliche Entscheidungen braucht es zuverlässige Daten. Die Daten der EVS zeigen, wofür die Menschen in Deutschland ihr Geld ausgeben. Die Ergebnisse zum Konsum-verhalten der Bevölkerung bilden eine wichtige Grundlage zum Beispiel für die Festsetzung von finanziellen Unterstützungsleistungen für Kinder und Erwachsene wie Hartz IV oder für die Berechnung der Inflationsrate.
Die EVS wird als sogenannte Quotenstichprobe durchgeführt, um das Leben der Menschen in Deutschland repräsentativ abzubilden. Die statistischen Ämter achten darauf, dass aus jeder Bevölkerungsgruppe genügend Haushalte teilnehmen: Von Gering- bis Gutverdienenden und von Alleinstehenden bis Großfamilien. So wird ein breiter Querschnitt der Bevölkerung berücksichtigt. Die Teilnahme an der EVS ist freiwillig.
Ob per App oder "auf Papier" - bei der EVS machen die Teilnehmenden Angaben zum Beispiel zu ihrer Haushaltszusammensetzung, Wohnsituation, Ausstattung mit bestimmten Gebrauchsgütern, sowie ihrer Einkommens- und Vermögenssituation. Jedes Haushaltsmitglied ab 16 Jahren macht zudem Angaben zum Beispiel zur beruflichen oder schulischen Situation sowie zum eigenen Einkommen.
Kernstück der EVS sind Informationen über die Ausgaben von Haushalten. Daher geben die Teilnehmenden drei Monate lang an, wofür sie wieviel Geld ausgeben. Dabei kann jedes Haushaltsmitglied ab 16 Jahren die eigenen Ausgaben zum Beispiel für Lebensmittel, Bekleidung und Freizeit festhalten oder eine Person dokumentiert die Ausgaben für mehrere beziehungsweise alle Haushaltsmitglieder. Ein zufällig ausgewähltes Fünftel der Haushalte erfasst darüber hinaus zwei Wochen lang detailliert die gekauften Mengen und Ausgaben von Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren. Dies ist wichtig, um den Anteil unterschiedlicher Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleischwaren und Getränke bestimmen zu können. So können bei Preisveränderungen die Auswirkungen auf die Konsumausgaben der Bevölkerung genau bestimmt werden.
Wenn Sie genau wissen wollen, wie die Fragen lauten, schauen Sie in die entsprechenden Musterfragebögen.
Und wenn Sie jetzt wissen möchten, wie hoch Ihre Ausgaben im Verhältnis zum durchschnittlichen Haushalt in Deutschland sind, geht das dank der EVS. Nutzen Sie einfach unseren interaktiven Konsumvergleich.
Oder schauen Sie sich die Ergebnisse der letzten EVS 2018 an.
Die Rechtsgrundlage ist das Gesetz über die Statistik der Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte (PrHaushStatG) in Verbindung mit dem Bundesstatistikgesetz (BStatG).
Wie bei allen amtlichen Befragungen haben Datenschutz und Geheimhaltung für die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder oberste Priorität. Die Datenschutzbestimmungen werden strengstens eingehalten. Das heißt, alle Angaben werden streng vertraulich behandelt und nur für statistische Zwecke verwendet. Die Angaben werden ohne Namen und Anschrift ausgewertet und auf die ganze Bevölkerung hochgerechnet.
Weiterführende Informationen über die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes .