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Aktuelle Pressemitteilungen:
Statistisches Jahrbuch 2024 veröffentlicht
Der Präsident des Thüringer Landesamtes für Statistik (TLS) Dr. Holger Poppenhäger stellte heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Erfurt das „Statistische Jahrbuch Thüringen 2024“ der Öffentlichkeit vor. Mit der aktuell 32. Ausgabe des Statistischen Jahrbuches legt das TLS wieder ein beeindruckendes Kompendium vor, das die Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Freistaat in vielfältiger Weise statistisch beleuchtet. Demographische, soziale und ökonomische Strukturen werden veranschaulicht und deren Entwicklungen in den letzten Jahren durch Zeitreihen belegt. Regionale Übersichten geben zudem Einblick in Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb Thüringens.
Jede 10. Person in Thüringen lebte 2023 in einem Haushalt mit wohnungsbezogenen Zahlungsrückständen
Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2023 lebten in Thüringen 10,4 Prozent der Bevölkerung in Haushalten, die nach eigenen Angaben in den vorangegangenen 12 Monaten mindestens einmal in Zahlungsverzug bei Hypotheken- oder Mietzahlungen oder Rechnungen von Versorgungsbetrieben (für Strom, Wasser, Heizkosten) geraten waren. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, ist dieser Anteil gegenüber den Vorjahren gestiegen: 2021 betrug er noch 8,1 Prozent und 2022 8,4 Prozent. Im deutschlandweiten Vergleich lag Thüringen 2023 damit um 3,8 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt von 6,6 Prozent der Bevölkerung mit wohnungsbezogenen Zahlungsrückständen.
Die Kanalisation in Thüringen entspricht in etwa der Entfernung von Deutschland nach Neuseeland
Zum Welttoilettentag am 19. November
Die Abwasserinfrastruktur, die von den Kommunen verantwortet wird, trägt nachhaltig zum Gewässerschutz bei. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik, gab es im Freistaat 2022 über 17 000 Kilometer Kanäle, die das Abwasser und Niederschlagswasser sammeln und zur Kläranlage ableiten. Die Länge der öffentlichen Kanalisation entspricht in etwa der Entfernung von Deutschland nach Neuseeland. Der Anschlussgrad lag 2022 bei 86,9 Prozent. Die Kommunen halten im Landesdurchschnitt somit je Einwohnerin und Einwohner rund 8,2 Meter Kanalisation vor.
Schlachtungen und Fleischerzeugung in den ersten 3 Quartalen gestiegen
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik wurden von Januar bis September 2024 in Thüringen 201 202 als tauglich beurteilte Tiere geschlachtet. Differenziert nach Tierarten waren das 65 497 Rinder, 129 701 Schweine, 5 655 Schafe, 330 Ziegen und 19 Pferde. Gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres (192 405 Tiere) stieg die Zahl der geschlachteten Tiere bis Ende September 2024 um 8 797 Tiere bzw. 4,6 Prozent.
Bild: Thüringer Landesamt für Statistik
Inflationsrate in Thüringen im Oktober
Die Verbraucherpreise in Thüringen erhöhten sich im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,9 Prozent. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik stiegen die Preise ebenfalls im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Der Verbraucherpreisindex erreichte einen Indexstand von 121,1 (Basis 2020=100).
Bild: erstellt mit Adobe Firefly
Preisbereinigter Umsatz der Thüringer Industrie im Zeitraum Januar bis September 2024 über dem Vorjahresniveau
Die Thüringer Industrie erzielte von Januar bis September 2024 rund 27,5 Milliarden Euro Umsatz. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, lagen die Umsätze (bei 1 Arbeitstag mehr) in den Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten um 5,8 Prozent bzw. 1,7 Milliarden Euro unter dem Vorjahreszeitraum. Preisbereinigt zeigte der Umsatz nach vorläufigen Angaben bis September 2024 ein Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Aktuelle Aufsätze aus dem Monatsheft:
Thüringen aktuell
Die wirtschaftliche Entwicklung im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe verlief im Monat Juli 2024 sehr differenziert. Im Vergleich zum Vormonat wurden zwar etwas mehr Beschäftigte gemeldet, aber niedrigere Umsätze, eine gesunkene Produktivität und weniger Auftragseingänge (bei 3 Arbeitstagen mehr). Gegenüber dem Vorjahresmonat ging zwar die Beschäftigtenzahl zurück, für alle anderen genannten Kennziffern wurde jedoch eine positive Tendenz festgestellt (bei 2 Arbeitstagen mehr).
Das Bauhauptgewerbe verzeichnete im Juli 2024 einen Umsatzzuwachs und eine höhere Produktivität als im Vormonat. Die Beschäftigtenzahl lag auf Vormonatsniveau; allerdings gingen die Auftragseingänge stark zurück. Gegenüber Juli 2023 wurden, mit Ausnahme der Produktivität, bei allen betrachteten Kennziffern Rückgänge verzeichnet.
Im Juli 2024 stieg die Arbeitslosenzahl sowohl gegenüber dem Vorjahresmonat als auch gegenüber dem Vormonat an. Auch die Arbeitslosenquote lag über dem Vorjahresniveau.
Arbeitskostenerhebung – was sind Arbeitskosten?
Die meisten Menschen haben wahrscheinlich schon mal von dem Begriff Arbeitskosten gehört, aber kaum jemand kann genau sagen, was es bedeutet oder wofür sie wichtig sind, obwohl diese Kosten insbesondere für Arbeitgeber und Unternehmen und demzufolge auch für die Wirtschaft von großer Bedeutung sind.
Aus diesem Grund werden die Arbeitskosten in den Europäischen Gemeinschaften (EG) bereits seit 1959 auf Grundlage von Ratsverordnungen erhoben. Allerdings in den Anfängen ausschließlich im Produzierenden Gewerbe. Erst seit 1978 werden die Arbeitskosten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich parallel erfasst. Seit 2004 werden das Produzierende Gewerbe und der Dienstleistungsbereich vollständig angegeben (Wirtschaftszweige B-S). Das bedeutet, dass lediglich die Arbeitskosten der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (Wirtschaftszweig A), der privaten Haushalte (Wirtschaftszweig T) sowie der exterritorialen Organisationen (Wirtschaftszweig U) nicht erhoben werden. Diese Gliederung entspricht der der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), um eine länderübergreifende Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu ermöglichen.
Die Landtagswahl 2024 in Thüringen - Endgültige Ergebnisse
Bei den Wahlen zum Achten Thüringer Landtag am 1. September 2024 ist die Partei AfD die mit Abstand stärkste politische Kraft geworden. Mit einem Anteil von 32,8 Prozent an den Landesstimmen übertraf sie das Ergebnis der CDU um 9,2 Prozentpunkte und jenes des BSW um 17,0 Prozentpunkte. Gegenüber der Landtagswahl 2019 erhöhte sich der Stimmenanteil der AfD um deutliche 9,4 Prozentpunkte. Die Alternative für Deutschland konnte in allen Wahlkreisen Landesstimmengewinne verbuchen.
Die CDU gewann landesweit 1,9 Prozentpunkte und ist mit 23,6 Prozent der abgegebenen Landesstimmen zweitstärkste Partei im Thüringer Landtag. Die CDU konnte in einem Großteil der Wahlkreise Landesstimmengewinne verbuchen. Ihre Landesstimmenanteile liegen in allen Wahlkreisen zwischen 18,9 und 39,3 Prozent.
Die neu gegründete Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ erreichte bei ihrer ersten Teilnahme an der Thüringer Landtagswahl einen Landesstimmenanteil von 15,8 Prozent. Sie geht damit als drittstärkste Partei aus dieser Wahl hervor und wird mit 15 Sitzen im Thüringer Landtag vertreten sein.
Die Partei DIE LINKE wurde bei der Landtagswahl 2024 nur noch viertstärkste Partei. Landesweit verminderte sich das Ergebnis der DIE LINKE um -17,9 Prozentpunkte und reduzierte damit ihren Landesstimmenanteil auf 13,1 Prozent. Damit verzeichnete die Partei ihren bislang geringsten Stimmenanteil bei einer Landtagswahl in Thüringen.
Die SPD verlor landesweit -2,1 Prozentpunkte und ist mit 6,1 Prozent der abgegebenen Landesstimmen nur noch fünftstärkste Partei im Thüringer Landtag. Die Sozialdemokraten mussten in 39 der 44 Wahlkreise Landesstimmenverluste hinnehmen. Ihre Landesstimmenanteile liegen in allen Wahlkreisen zwischen 3,0 und 12,6 Prozent.
Die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vereinte 3,2 Prozent der Landesstimmen auf sich. Dies bedeutet gegenüber der vorangegangenen Landtagswahl einen Rückgang um -2,0 Prozentpunkte. Die GRÜNEN konnten mit diesem Ergebnis die 5-Prozent-Hürde nicht überwinden und werden somit nicht im Achten Thüringer Landtag vertreten sein.
Thüringenweit sank die Zustimmung zur FDP um -3,9 Prozentpunkte. Die Partei erreichte einen Landesstimmenanteil von 1,1 Prozent und verfehlte damit ebenfalls den Einzug in den Thüringer Landtag. Die Freien Demokraten mussten in allen Thüringer Wahlkreisen Stimmenverluste hinnehmen.
Vergleich amtlicher und nichtamtlicher Statistik – Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Erhebung und Auswertung
Die Daten aus den amtlichen Bundes- und Landesstatistiken dienen Politik und Verwaltung als Planungs- und Entscheidungsgrundlage. Die amtliche Statistik liefert abhängig davon, welcher Indikator betrachtet wird, Informationen über die wirtschaftliche und soziale Lage bis auf Kreis- (z. B. BIP) oder sogar bis hin zur Gemeindeebene (z. B. Schulden der öffentlichen Haushalte). Damit können sich Bürgerinnen und Bürger ein facettenreiches daten- und damit faktenbasiertes Bild der Bundesrepublik Deutschland machen und am politischen Meinungsbildungsprozess aktiv und informiert teilnehmen. Die Ergebnisse aus den statistischen Erhebungen werden dabei nach den in §1 BStatG beschriebenen Grundsätzen der Objektivität, Neutralität und wissenschaftlichen Unabhängigkeit aufbereitet. Alle Interessenten bekommen sie zur Verfügung gestellt, wodurch der breite Zugang zu den Daten gewährleistet wird. Die Kombination aus hoher Repräsentativität bis hin zur Vollerhebung, geprüfter Datenqualität sowie der öffentlichen Zugänglichkeit der Daten unterstreicht die besondere Wertstellung der amtlichen Statistik für den demokratischen Meinungsbildungsprozess. Andererseits finden spezifische Analysen und Auswertungen nur in Ausnahmefällen statt und sind überwiegend Gegenstand der Arbeit von öffentlichen und privaten Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die amtliche Statistik stellt ihre Daten, welche je nachdem um welche konkrete Statistik es sich handelt, zentral durch das Statistische Bundesamt oder dezentral durch die Statistischen Länder erhoben werden, der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Regel kostenfrei zur Verfügung. Für diese Bereiche stellen amtliche Daten zumeist die wichtigste und verlässlichste Quelle für Sekundärerhebungen dar.
Die Veröffentlichung von Einzeldaten findet in der amtlichen Statistik ihre Grenzen in den gesetzlichen Regelungen der statistischen Geheimhaltung. Damit werden die personenbezogenen Daten der Auskunftspflichtigen geschützt. Bezüglich der zu erhebenden Merkmale sind der amtlichen Statistik darüber hinaus enge Grenzen gesetzt: Es darf nur erhoben werden, was im Gesetz vorgeschrieben ist. Mit anderen Worten: Alle Merkmale, die per Gesetz zu erheben sind, müssen von den Auskunftspflichtigen angegeben werden (Auskunftspflicht) und jedes auskunftspflichtige Merkmal muss durch das Gesetz bestimmt sein. Damit ist dem Gesetzgeber ein maßvoller Umgang mit den Daten der Bevölkerung und Unternehmen auferlegt worden („Recht auf informationelle Selbstbestimmung“). Im Rahmen der im Referat 24 des Thüringer Landesamts für Statistik erhobenen Finanz- und Personalstatistiken handelt es sich beispielsweise um Vollerhebungen im Rahmen des jeweils aktualisierten Berichtskreises, für den die jeweiligen Merkmale in regelmäßiger Periodizität erfasst, plausibilisiert und veröffentlicht werden. Einschränkungen i.S. einer Geheimhaltung bestehen in den Personaldaten, welche durch eine 5er Rundung gewährleistet wird. In den Finanzstatistiken werden grundsätzlich keine Einzeldaten veröffentlicht.
Auswahl aus den Veröffentlichungen der letzten 90 Tage:
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